Warum Katzennothilfe?

Das frage ich mich auch immer wieder. Denn sind wir nicht eine moderne und zivilisierte Gesellschaft?


Leider ist das nicht so ganz richtig, da wir in bestimmten Bereichen oft noch das alte Denken haben, oder wie man heute leider hören muss, im Bereich Tierschutz das südländiche Denken langsam übernehmen.


Natürlich fragt man sich, warum Tierschutz sich nicht weiter entwickelt und auch bei uns das Tierschutzgesetz, obwohl verankert, kaum angewendet wird. Man fragt sich, warum muss es bei vielen Tiernotrufen immer erst eskalieren, bevor unser Gesetz zum Schutz der Tiere in Kraft tritt. Und immer wieder fragt man sich, wie lange Tiere noch bei uns leiden müssen, bevor endlich gegen Tierquäler und  Vermehrer, die für den Profit Tiere produzieren, sowie  gegen Menschen, die ihre Tiere als Sache sehen und auf die schlimmsten Aussetzmethoden kommen, wenn sie ihre „Sache“ nicht mehr brauchen, endlich härter durchgegriffen wird.

Warum wird es den Leuten immer einfacher gemacht, die „Ware Tier“ zu produzieren oder sich zu besorgen? Wieso wird die Not der Katzen und verantwortungslose Menschen, die soviel Leid an ihnen ausüben, so verharmlost?


Ich glaube, solange man fürs falsch Parken härter bestraft wird, als für Tierquälerei, können wir kein Umdenken erreichen.

Seit 2009 kümmere ich mich nun verstärkt um die Katzenhilfe im Raum Erkelenz und Umgebung. Daher konnte ich einige Kastrationsprojekte erfolgreich durchführen, einigen verletzten Katzen helfen, sehr vielen Babykatzen einen guten Start in ein neues und sicheres Leben ermöglichen und durch Futterhilfen auch viele Katzen vor dem Hungertod bewahren. Auch durch Aufklärungsarbeit habe ich versucht, die Mitbürger auf unsere Katzen zu sensibilisieren.


  Leider kämpft man immer noch viel zu oft auf verlorenen Posten bei der Streunerhilfe.


Katzenbabys werden auch im neuen Jahr in Massen weiter produziert und an den Mann gebracht. Katzen werden auch im nächsten Jahr wieder auf die Straße geworfen, weil sie ausgewachsen nicht mehr so süß sind, nicht in die Urlaubsplanung, der neuen Wohnungseinrichtung, der Familienplanung usw. passen. Und jedes Jahr wird es aufs Neue die Flut von Notrufen geben, weil kranke, alte, verletzte Katzen und hilflose Babys aufgefunden werden, für die sich natürlich keiner zuständig fühlt.


Ein wenig verstehe ich die Anrufer auch, die sich im Stich gelassen fühlen, obwohl sie nicht wegsehen.


Denn wer eine Katze findet und füttert, oder vorübergehend aufnimmt, dem gehört sie. Ist ein komisches Gesetz bei uns, aber es zählt. Viele Menschen, die helfen würden, können aber nicht gleich eine Katze bei sich aufnehmen, nur weil sie nicht die Augen vor dem Elend der Tiere zumachen. Also dreht sich ein Teil der Menschen weg und sieht die Not nicht. Der andere Teil versucht beim Tierschutz oder beim Amt Hilfe zu bekommen, damit das arme Wesen abgeholt wird. Es gibt auch einen kleinen Teil Menschen, die sich dann beherzt das Tier einpacken und zum Tierheim bringen. Und da stehen sie dann vor einen „Nein, nehmen wir nicht an!“ Das machen sie einmal, beim nächsten Mal sparen sie sich die Hilfe und die Fahrt, denn nach so einem „Nein“ stehen sie da und wissen nicht, wohin mit dem Fellchen. Denn das Denken, es einfach wieder auszusetzen, würde sie ja genauso werden lassen, wie die Menschen, die so etwas ohne Gewissen tun.

Es ist ein Kreislauf, der immer noch viel zu oft negativ für die Katzen endet. Und man sieht noch kein Licht am Ende des Tunnels, um zu sagen, vielleicht noch ein Jahr, dann haben es die Katzen geschafft und werden nicht mehr als Sache, sondern als Lebewesen angesehen.


  Für die Notkatzen versuche ich wieder alles Mögliche, um ihnen das Leid zu ersparen, als krankes oder verletztes Fellchen, irgendwann, irgendwo ein einsames Ende zu finden.


Aber werde auch nicht damit einverstanden sein, dass Ämter und Tierschutz sich aus der Pflicht nehmen, gefundene Katzen zu übernehmen und Verantwortung zu zeigen. Es darf nicht sein, dass Finder gleich Halter sind und für streunende Fundkatzen die Verantwortung übernehmen. Mit dieser Einstellung der Behörden und des Tierschutzes werden sich immer mehr Menschen bei der Katzennot wegdrehen und wir erreichen genau das Gegenteil von dem, was wir für die Notkatzen erreichen wollten.


Auch müssen Menschen, die ihre Tiere aussetzen, härter bestraft werden.


Es kann ja nicht sein, dass, wenn so einer sagt, die gehören mir nicht, ihm auch noch geglaubt wird. So hatte ich Anfang 2010 einen Fall, wo jemand seine Katzen krank zurückgelassen hat und mit dieser Ausrede durch kam. Ich finde auch, dass Animal Hoarding in einem neuen Licht gesehen werden muss. Viele Halter nehmen diese Krankheit gerne als Ausrede, um sich Kosten und Ärger zu ersparen. Ein halbes Jahr später haben sie wieder Tiere. Hat man einmal so einen Fall gehabt, darf man ihm nie mehr erlauben, Tiere aufzunehmen. Immer wieder eine Kontrolle bei solchen Menschen ist Pflicht. Und auch eine Strafe muss dabei sein. Kann doch nicht sein, dass man alle Sammler als krank hinstellt und noch Mitleid mit ihnen haben muss. Wer hat es denn mit den Tieren, die unter solchen Leuten extrem leiden, oder zu Tode kommen?

Natürlich gibt es kranke Menschen, die im Sammeln ihre Probleme in irgendeiner Art bewältigen. Aber nicht jeder, der Tiere sammelt, ist auch gleich krank. Und solche Fälle müsste es bei uns im Grunde doch gar nicht geben. Sehen wir uns doch Mal die Geschichten von Sammlern an. Da hätte immer schon viel früher eingegriffen werden können. Warum dies nie geschieht, versteh wer will, ich werde es jedenfalls nie verstehen.  


 

Eine Bitte unserer Katzen- den Ärmsten der Armen in unserer Region

Liebe Menschen,

 

wir wenden uns hier einmal an Euch, um Euch zu bitten:

 

Bitte hört auf uns sinnlos zu vermehren, zu vermarkten, uns auszutauschen, auf die Straße zu setzen und uns unserem Schiksal zu überlassen.

 

Wir sind Lebewesen mit Gefühlen, mit Ängsten, können Schmerz und Leid empfinden und wenn Ihr uns lasst, können wir auch Glück, Freude und Vertrauen entwickeln.


Aber gerade das ist es, was Ihr uns absprecht. Ihr seht in uns nur ein Produkt, welches man leicht und ohne großen Aufwand produzieren kann.


Wir verstehen Euch nicht. Verstehen Euch  nicht, warum Ihr dies macht. Denn mit Katzen- oder Tierliebe hat doch diese sinnlose Produktion und Wegwerfgesellschaft nichts mehr zu tun.


Mit den Hunden macht Ihr das doch auch nicht.

Liegt es daran, dass Ihr für Hunde Auflagen habt, Steuern zahlen, sie versichern und zu dieser Verantwortung stehen müsst? Oder liegt es daran, dass Ihr nur ein Momentspielzeug in uns seht, weil wir ja als Babys so süß sind?

 

Einmal sah unser Pflegefrauchen "Tiere suchen ein Zuhause" und da fiel ein Satz, der ihr die Tränen in die Augen trieb. "In Sachen Katzen haben wir schon das südländische Denken angenommen".


Wir verstehen diesen Satz nicht, aber Ihr Menschen versteht ihn und wisst, was dieser eine Satz für uns bedeutet. Stellt Ihr Euch so ein Katzenleben vor? Möchtet Ihr so geboren, aufwachsen und vermarktet werden, um dann irgendwann auf der Straße zu landen, mit der Angst leben zu müssen, einen Tod zu sterben, den man seinem ärgsten Feind nicht wünscht?

 

Wenn Ihr ein Herz habt und einmal überlegt, was es für uns bedeutet, in dieser Region so leben und enden zu müssen, dann bitte, bitte, lasst uns das sein, was wir sind:

 

Lebewesen, die genauso ein Recht auf ein behütetes Leben haben, wie alle anderen Lebewesen auch!!!!!!

 

Und wenn Ihr versteht, wie hilflos wir Euch und Eurem Denken ausgesetzt sind, versucht Euer Denken in ein Sammeln von Gegenständen umzulenken. Sammelt uns als Stofftiere oder Porzelanfiguren, aber hört auf, uns mit diesem sinnlosen Vermehren und Vermarkten zu quälen. Wir möchten uns nicht jede Woche zu Hunderten in den Zeitungsinseraten finden, nicht im Netz und nicht in Tierheimen. Und damit dieses dumme Denken in Euren Köpfen aufhört, möchten wir uns an Euch wenden und bitten, nein sogar schon schreien,

 

Bitte hört auf mit dieser Tierquälerei und übernehmt endlich Verantwortung für uns Katzen, damit auch wir ein Leben in Ruhe führen können.

Wir wollen nicht Eure süßen Katzenbabys sein, die ausgewachsen auf die Straße gesetzt werden.

Wir wollen nicht die Mami Eurer Babyspielzeuge sein.

Wir wollen nicht mehr Eurem teilweise schon kranken Wahn der Vermehrung dienen. Hört auf damit, zu denken, Ihr tut ein gutes Werk, indem Ihr uns vermehrt und uns dann unserem Schicksal überlasst.

Hört auf damit, uns in Futterhäusern, bei Tierärzten und in Geschäften an die Pinnwand zu tackern, um noch eben einen schnellen Euro mit uns normalen Hauskatzen zu machen.

Hört auf, zu behaupten, Ihr nehmt eine Schutzgebühr für uns, da Ihr das Geld für Eure privaten Zwecke verwendet und niemals in den Tierschutz, wofür eine Schutzgebühr gedacht ist, steckt. Hört auf, Euch, die Menschen und vor allem uns Katzen zu belügen. Und hört endlich mal auf unseren Verstand, denn zurzeit ist unser Verstand  hier die Realität.

 

Und an alle möglichen Kaufinterressenten:

 

Bitte, kauft keine Katzen mehr aus der Zeitung, aus dem Net oder irgendwelchen Pinnwänden. Wir brauchen Euch, keine Frage, aber sucht uns erst im Tierschutz und in Tierheimen. Dort sitzen wir Katzen, die von solchen Vermehrern produziert und gegen eine Schutzgebühr abgeschoben worden. Nur Ihr könnt uns noch helfen, indem Ihr dem sinnlosen Produzieren ein Ende bereitet. Unsere Kommunen sehen unser Leid nicht. Den Meisten sind wir keine drei Zeilen wert. Aber Euch sollten wir es wert sein. Bitte helft uns. Lasst uns nicht auch noch im Stich. Nur wenn Ihr ein Stopp bei diesem kranken Vermehren einlegt, können auch wir bald ein Leben führen, dass ohne Angst sein wird. Nehmt diesen Vermehrern das Produkt Katze weg und zeigt ihnen, was Ihr von solch einem schändlichen Treiben gegenüber Lebewesen haltet. Bitte, bitte, lasst uns nicht im Stich. Nur Ihr könnt unserem Leid ein Ende setzen.

 

Unser Pflegefrauchen muss immer wieder einen Stop einlegen, weil sie ist zu oft voll belegt und dann keine Katzen mehr aufnehmen kann. Auch finanziell ist sie oft an ihre Grenze angelangt.  Aber wir verstehen das, denn nicht sie oder wir sind es schuld, sondern diese Vermehrer, deren Katzen sie helfen muss. Und je mehr sie hilft, umso mehr Katzen werden ihr aufgebürdet. Wäre auch kein Problem, wenn sie mehr Hilfen hätte. Aber die hat sie nicht, womit wir bei diesem Brief an Euch  wieder an den Anfang unserer Bitte stehen. Wir sind nur Katzen und werden nicht als Lebewesen angesehen, sondern nur als schnelles Spielzeug von Vermehrern und Käufern, die keine Verantwortung uns gegenüber zeigen. Ist man uns satt, werden wir vor die Tür gesetzt, damit Platz für ein neues "Spielzeug" ist.

 

Wie es mit uns weiter gehen wird kann keiner sagen. Auch wir nicht. Und darum müssen wir, bis die Menschen wieder eine normale Verantwortung Katzen gegenüber haben, dem südländischen Denken augesetzt sein und leiden. Aus diesem Grund wird unser Weihnachtswunsch, wie in jedem Jahr davor, auch sein:

 

Bitte lasst uns Katzen nicht zu einem Produkt werden, sondern lasst uns die Lebewesen sein, die wir sind. Wir lieben Euch Menschen. Vielleicht könntet Ihr auch versuchen, uns wenigstens ein bisschen zu lieben.

 

Vielen Dank

Parderborn macht es vor, andere Städte ziehen nach - wo bleibt Heinsberg?

Was muss noch geschehen, damit auch in Heinsberg ein Umdenken bei den Kommunen geschieht?

Jeden Tag wird man mit dem Katzenelend konfrontiert, bekommt Anfragen/Notrufe rein und weiß, dass es immer schwerer wird, gerade in der Katzenhilfe positive Ergebnisse zu erzielen.

Solche Bilder müssen langsam der Vergangenheit angehören!!!!!

 


Darum habe ich die Hoffnung geäußert, dass wir mit Patenschaften, mehr Aufklärung und Hilfen von außen mehr erreichen könnten.

Natürlich versuche ich alles, um den Katzen ein wenig Hilfe gewährleisten zu können, aber habe ich Mal wieder einen Betrag angespart, muss ich ihn wieder einsetzen, um Katzen zu helfen. So stehe ich immer am Limit mit Tierarz- und Versorgungskosten.

Meine Pläne oder besser gesagt, Wünsche für die Zukunft wären:

1. Das Tierheim uns bei diesen Projekten unterstützt, denn schließlich sorgen wir mit unserer Arbeit ja auch dafür, dass die Katzenschwemme immer geringer wird und das Tierheim entlastet ist. Wir wollen kein Geld vom TH, sondern, dass sie uns bei den Kastras helfen. Wenn sie uns die Katzen zu den Tierschutzpreis kastrieren, können wir für den Betrag, den wir sonst für eine Katze zahlen, direkt zwei bis drei Katzen kastrieren lassen. Es entstehen ihnen keine Kosten, sondern nur etwas Mithilfe für eine Verpflichtung, die sie ja übernommen haben und bei der wir nur als Randhelfer unterstützend eingreifen.

2. Hilfen zu finden, Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit und auch bei den Kommunen etwas mehr Verständniss für die Katzennot.  Denn sollen wir bei den Streunerkatzen und Katzenwaisen sagen, "nein, Du gehörst mir nicht und darum brauche ich mich nicht um Dich zu kümmern?"

 

3. An Schulen zu gehen, um dort mittels Bilder und Infos bei der Jugend etwas Aufklärung zu verbreiten. Denn, wenn die Älteren sich wegdrehen, sind die Jugendlichen und die Kids unsere Hoffnung, Verständnis für Lebewesen aufzubringen, die durch menschliche Schuld in diese Not geraten sind.

Leider sind wir kleinen Helfer einfach noch nicht öffentlich genug und haben auch kaum Hilfen, die uns öffentlich machen könnten. Viele kennen uns nicht und so kommen immer nur  Notfellchen der Wegwerfgesellschaft zu uns. Hilfen über die Zeitung bringen uns immer wieder Unterstützung, aber leider nur für eine kurze Zeit, dann sind wir wieder vergessen und bekommen nur noch die Notrufe rein.

Ich weiß, es ist schwer, etwas Verständnis aufzubringen und auch ich , wie viele vor mir, bin oft kurz davor, aufzuhören. Aber was ist dann mit den Fellchen, die keinen haben. Die weggeworfen wurden, weil sie stören, lästig sind, nicht in die Urlaubspläne oder der neuen Wohnung passen? Was können sie dafür?

Wir müssen aufzeigen, was passiert, wenn aus Profitgier vermehrt wird, das Abfallprodukt, dass sich nicht Gewinnbringend veräußern lässt und entsorgt wird, Tiere einfach aus irgendwelchen Gründen umgetauscht oder entsorgt werden, darf man nicht verschweigen. Und auch wenn man nur belächelt oder angemault wird, darf man nicht aufgeben, wenigsten ein klein wenig Hilfe zu geben. Denn wenn nicht wir, wer dann?

Sollen wir immer mit solchen Vermehrerbabys konfrontiert werden?


Und darum habe ich Pläne und Hoffnungen und natürlich immer den festen Glauben, dass wir irgendwann einmal ein Umdenken in den Köpfen der Menschen bewegen können, die sich jetzt wegdrehen.

Der wichtigste Plan für die Zukunft dieser armen Wesen muss sein, dass wir so schnell wie möglich endlich ein Gesetz umsetzen, dass ihnen zu einem artgerechten Leben in unserer Gesellschaft verhilft. Wir brauchen ein Kastrations- und Kennzeichnungsgesetz.

2009 habe ich ja schon einmal den Versuch gestartet, Unterschriften gesammelt, ein Konzept verfasst und habe dies dann Anfang 2010 bei der Stadt eingereicht. Da auch das Tierheim Heinsberg ein Konzept eingereicht hat, habe ich mich zurückgezogen, da wir als kleiner Verein ja nicht die Möglichkeiten wie unser Tierheim haben und sie so ein Projekt besser mit der Kommune umsetzen können. 

Nun, im November 2011 kann ich immer noch nicht sagen, dass sich was zum Positiven verändert hat. Ich finde es sogar noch schlimmer als im Vorjahr und warte immer noch drauf, dass ein Wunder geschieht und wir erfahren, ob das Konzept für Heinsberg umgesetzt werden kann. Aber so wie es aussieht, scheint sich in dieser Hinsicht auch nicht viel zu tun.

Darum werde ich wieder einen Versuch starten!

Darum werde ich wieder Unterschriften sammeln!

Darum werde ich wieder an die Öffentlichkeit gehen!

Darum werde ich wieder mit Tierärzten und Kommunen sprechen!

Und darum werde ich mir wieder Feinde machen, weil ein Wegsehen in unserer Gesellschaft bequemer ist!

Aber auf keinen Fall werde ich aufhören, wenn auch nur in kleinen Schritten, weiter das Unmögliche in ein Mögliches für unsere Katzen umzuwandeln.

Wir müssen endlich der Wahrheit ins Gesicht sehen und darum brauchen wir dringend ein Kastrations- und Kennzeichnungsgesetz in Heinsberg, damit die Vermehrer endlich aufhören, ihre Katzen zu Produktionszwecken zu missbrauchen. Denn anders kann man diese Wegwerfgesellschaft der Katzenbabys schon nicht mehr bezeichnen. Wir müssen unsere Tierschutzgesetze besser wahren und auch endlich mal umsetzen. Es kann doch nicht sein, dass Tiere immer noch als Sache angesehen werden? Es sind Lebewesen, mit Gefühlen, Ängsten, Freude und Leid. Wie wir Menschen auch. Aber das scheint leider immer noch viel zu oft vergessen zu werden.

Und durch diese Gleichgültigkeit werden Katzen so zurück gelassen.

 

Bitte helft den Katzen. Schaut nicht weg. Und eine kleine Unterschrift, um den Katzen ein Leben ohne Angst, Schmerzen und Traurigkeit zu verschaffen, kostet keinen Cent.

Einfach nur eine Minute unserer Zeit.

Katzenpopulation in 10 Jahren

Geht man davon aus, dass ein Katzenpaar zweimal im Jahr Nachwuchs bekommt und jeweils nur drei Junge pro Wurf überleben, dann kommt man nach einem Zeitraum von 10 Jahren auf die stattliche Zahl von mehr als 80 Millionen Katzen.

nach 1 Jahr: 12 Katzen
nach 2 Jahren: 66 Katzen
nach 3 Jahren: 382 Katzen
nach 4 Jahren: 2.201 Katzen
nach 5 Jahren: 12.680 Katzen
nach 6 Jahren: 73.041 Katzen
nach 7 Jahren: 420.715 Katzen
nach 8 Jahren: 2.423.316 Katzen
nach 9 Jahren: 13.958.290 Katzen
nach 10 Jahren: über 80 Millionen Katzen

 

 

Diskussion zum Kastrationsgesetz in der Zeitung "Super Sonntag" mit eigenen Anmerkungen

Tierheim Heinsberg und die Grünen setzen auf Kastrationsverordnung

"Katzenjammer verhindern!"

Grüne setzen auf Kastrationsverordnung ( aus der Super Sonntag vom 02.01.011 )

 

Heinsberg. Unter dem Motto "Katzenjammer verhindern" informierte der Ortsverband Bündnis 90/die Grünen gemeinsam mit dem Tierheim Heinsberg an einem Infostand in Heinsberg über die unkontrollierte Vermehrung von Katzen.

 

In den vergangenen Jahren sei es durch die unkontrollierte Vermehrung von Hauskatzen und verwilderten Katzen auch in unserer Region zu einer Überpopulation gekommen. Viele dieser Katzen seien verwahrlost, oft krank oder befallen von Parasiten, werden überfahren, vergiftet oder fallen Jägern zum Opfer.

Die freilebenden Tiere stammen letztendlich von Katzen aus Privathaushalten ab. Oft werde ungewollter Nachwuchs ausgesetzt, im Tierheim abgegeben oder sogar getötet.

Das Tierheim sieht sich kaum noch in der Lage, weitere Katzen aufzunehmen oder diese zu versorgen. Die Situation ist dramatisch. "Eine Kastrationsverordnung, wie sie bereits in Paderborn oder in Jülich durchgesetzt wurde, kann hier eine große Hilfe sein", so die Grünen.

Die Mitglieder des Ortsverbandes der Grünen übergaben der Vorsitzenden des Tierschutzvereins für den Kreis Heinsberg, Silke Hohmann, eine Spende von 120 Euro.

 

Meine Meinung zu diesem Bericht. "Ich möchte so gerne glauben, dass es in diesem Jahr nicht wieder nur ein toller Bericht mit einem schönen Bild ist, von dem man in zwei Monaten nichts mehr hört."

 

Jeder Tierschützer kennt doch in Heinsberg das Katzenproblem. Da brauchen wir uns nichts mehr vormachen. Und jedes Jahr kommen die gleichen Berichte und damit auch die Hilfsgesuche um Spenden, weil man dem Problem nicht mehr Herr wird. Und dann war es das wieder.

Sorry, dass ich so darüber schreibe, aber seit zwei Jahren kämpfe ich hier mit anderen Katzenfreunden an der Front. Wir werden zu jederTages- und Nachtzeit angerufen, weil wieder irgendwo ein Katzennotfall ist. Und vom Tierheim hört man immer nur, dass es keine Katzen aufnehmen kann und überflutet ist.

Aber warum ist es jedes Jahr das Gleiche? Warum hat man nicht vor Jahren schon selber versucht, das Problem zu lösen? Denn dieses Katzenproblem besteht doch nicht erst seit kurzem?

 

Wir Katzenfreunde haben Mal angefangen, etwas zu verändern. Haben Kastrationsprojekte ins Leben gerufen und helfen ärmeren Menschen ihre Katzen kastrieren oder behandeln zu lassen, indem wir sie unterstützen. Wir betreiben Aufklärung, gehen auf die Straße, klagen nicht, sondern versuchen zu helfen und Lösungen zu finden. Und wir machen keine Unterschiede bei Menschen und bei Tieren. Wer Hilfe braucht, erhält sie. Denn jeder Mensch kann einmal in Not geraten. Der Reiche genauso wie der Arme.


Dabei sind wir nur ein kleiner Part in dieser Region und müssen dies aus eigenen Mitteln oder mit Unterstützung einiger Tierfreunde umsetzen. Aber wir erzielen Erfolge dabei. Immer mehr Menschen denken um, rufen uns an, um ihre Katzen kastrieren zu lassen, oder sich beraten zu lassen. Auch wenden sich immer mehr Menschen an uns, die ihre Katze nicht mehr versorgen, aber mit unserer Hilfe behalten können.


Wir sind auch für ein Kastrations- und Kennzeichnungsgesetz und wer uns kennt, weiß, dass wir schon seit 2009 dafür kämpfen, laufen und arbeiten. Wir haben Unterschriften gesammelt, aufgeklärt, aber auch Hilfen für Betroffene angeboten, damit, wenn so ein Gesetz durchkommt, der Schuss nicht nach hinten los geht.


Man kann nicht einfach ein Gesetz fordern und versuchen, es mit allen Mitteln durchzusetzen. Damit erreicht man genau das Gegenteil. Ich habe ja im letzten Jahr das Konzept vom TH einsehen können und war etwas schockiert, weil dort einige Probleme einfach nicht richtig durchdacht waren. Ich sehe die Problematik etwas anders, weil ich ja draußen vor Ort arbeite und die Menschen wie auch die Katzen mit anderen Augen sehe. Wird nun so ein Konzept ohne Hilfen durchgeboxt, werden die Menschen sich von der Katzenproblematik abwenden und wegsehen. Denn keiner will für etwas bezahlen oder büßen, was er nicht verursacht hat. Auch wenn ihm die Katzen noch so leid tun.

 

Ich kann das so schreiben, weil ich es so erleben musste. Ich habe in unserem Verein Helfer erlebt, die erst mit vollem Einsatz dabei waren und dann aufgegeben haben, weil man immer alleine mit den Problemen steht. Wir müssen Kastrationen und Behandlungen zu Normalpreisen (keine Tierschutzpreise wie in Tierheimen) durchführen lassen, obwohl wir den Streunerkatzen helfen oder bei armen Menschen einspringen, damit ihre Katzen nicht im Tierheim landen. Wir bekommen bei Fundkatzen keine Unterstützung wie das Tierheim, sondern sie werden dann als unser Eigentum angesehen und wir müssen schauen, wie wir die Kosten tragen und die Katzen danach auch noch gut unterbringen klönnen. Irgendwann kann man dann nicht mehr und wenn man kein Ende der Not sieht, verlieren viele den Mut und geben auf.

 

All das wird kein positives Ende oder ein gutes Miteinander unter den Tierschützern haben, wenn man nicht anfängt, das Problem an der Wurzel zu lösen. Es kann doch nicht sein, dass es viele Tierschützer gibt, die sich für die Katzen einsetzen, aber jeder alleine für sich kämpfen muss. Und es kann doch auf keinen Fall sein, dass im Tierschutz so große Unterschiede gemacht werden. Wir sollten alle das gleiche Ziel haben, wenn wir den Katzen ehrlich helfen wollen. Und da zählt nur Zusammenarbeit, Offenheit und Zusammenhalt. Sonst sind wir in zehn Jahren immer noch an verschiedenen Fronten am kämpfen und lesen Jahr für Jahr einen neuen Artikel über die Katzennot.

 

Aber vor allem sollten wir unser Konzept so formulieren, dass die Menschen in unserer Region sich nicht ausgeliefert oder ausgenutzt fühlen. Und da müssen alle Katzenfreunde, die in Heinsberg für die Katzen kämpfen, zu Wort kommen.

 

Ich liebe Katzen und seit meiner Kindheit arbeite ich mit und für die Katzen. Aber in Heinsberg sehe ich für die Tierhilfe keine Chance, den Katzen zu helfen. Und ich möchte auch nicht der Nächste sein, der sich daran aufreibt und irgendwann hilflos aufgeben muss. Es täte mir dann sehr leid für die Menschen, die ich betreue und die mir vertrauen, aber auch ich habe nicht mehr die Kraft, jedes Jahr das gleiche Spiel um die Katzennot zu erleben. Denn ich glaube nicht daran, dass sich etwas ändert. Man setzt sich ja gerne in Pose und sagt, was Leute lesen möchten. Oft hat es ja auch einen bestimmten Hintergrund. Aber hat man dann auch den Mut, sich dafür einszusetzen und zu kämpfen, bis man seinen Worten Taten folgen lässt? Irgendwie kann man einfach nicht mehr glauben.

 

Dies wollte ich noch zum neuen Jahr und dem wieder mal neuen Hilferuf geschrieben haben.

Leserbrief zum Artikel vom 09.01.011

Statt Katzenjammer selbst aktiv werden - Leserin regt zur Eigeninitiative an

 

Kreis Heinsberg. Geld für Kastrationen von verwilderten Katzen gesammelt.

 

Die an einem Infostand vom Bündnis90/Die Grünen und Tierheim angesprochene dramatische Katzenvermehrung im Kreis Heinsberg (Katzenjammer verhindern"; Super Sonntag vom 02. Januar) nimmt eine Leserin zum Anlass, zum Handeln aufzufordern.

Hermine Steenbergen aus Wassenberg-Rosenthal regt dazu an, nicht nach staatlichen Eingriffen wie einer Kastrationsverordnung zu rufen, sondern selbst aktiv zu werden.

"Wir kennen das Problem in Rosenthal, haben uns mit ein paar Anwohnern zusammengeschlossen, sind an Türen vorbeigezogen und haben Geld gesammelt. Auf diese Weise sind 900 Euro zusammengekommen. Mit dem Geld haben wir verwilderte Katzen, aber auch Hauskatzen kastrieren lassen." Dabei habe man eine Tierärztin gefunden, die die Initiative wohlwollend aufgenommen habe und ihr preislich entgegengekommen sei.

Dieser Beitrag und diese Initiative sind ein guter Gedanke

 

 

Mein Leserbrief dazu vom 30.01.011.  in der Super Sonntag

 

Es ist Lobenswert, wenn sich Mitbürger zusammen tun und sich Gedanken über diese Problematik machen. Und auch das Kastrationsprojekt von Frau Steenbergen ist ein guter Ansatz. Aber leider weiß ich aus Erfahrung, dass dies keine gute Dauerlösung ist, sonst hätten wir mit dieser Lösung schon kein Katzenproblemmehr. Denn die Realität sieht so aus, dass die verantwortungslosen Katzenvermehrer lustig weiter Babys produzieren und die Mitbürger dann Jahr für Jahr diese Flut von Katzen auf eigene Kosten kastrieren und behandeln dürfen.

Es sind ja nicht nur Kastrationen, sondern die meisten Katzen sind krank, verletzt, verwurmt, verfloht oder von Milben befallen. Es ist ein Wunschdenken, dass man mit Eigeninitiative etwas verändert, wenn wir den Katzenbesitzern, die sich keine Gedanken um ihr Tier machen, die Verantwortung abnehmen. Und wenn man ehrlich ist, welcher Mitbürger beteiligt sich mehr als zweimal an den Kosten? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man die Menschen einmal motivieren kann und dann bekommt man gesagt, dass man ja nicht jedes Mal für Fremde die Kosten übernehmen möchte.

Wenn man ehrlich ist, kann man solche Reaktionen auch verstehen. Man kann es drehen und wenden wie man will. Es muss ein Kastrations- und Kennzeichnungsgesetz her, damit die Katzen endlich das Recht bekommen, welches ihnen laut Tierschutzgesetz auch zusteht.

Es kann doch nicht alles sein, dass unser Tierheim jedes Jahr das gleiche Problem in die Zeitung setzt, sich aber nichts verändert. Eigentlich sollten Tierheime und Tierschützer ( in diesem Fall Katzenschützer ) zusammen arbeiten, damit man endlich einen Erfolg bei der Bekämpfung der Katzenflut erkennen kann. Und das Tierschutzgesetz sollte auch angewendet werden. Es kann doch nicht sein, dass jeder ungestraft seine Katzen aussetzen oder vermehren kann. Gerade bei den Katzen und den Nagern steigt dadurch die Zahl der Animal Hoarder und das ist im Grunde schon unser nächstes Problem. Deshalb brauchen wir das Kastrations- und Kennzeichnungsgesetz in Heinsberg. Man muss aber auch die Armut berücksichtigen und den ärmeren Menschen unter uns ermöglichen, zu Tierschutzpreisen ihre Katzen kastrieren lassen zu können. Mein Traum wäre es, einmal monatlich ein Kastrationsprojekt abzuhalten, wo Streunerkatzen und die Katzen von ärmeren Menschen verbilligt kastriert. Gleichzeitig können diese erfasst werden.

Es müsste auch eine Kontrolle bei den Babys geben, damit nicht jeder nach dem alten Denken, „einmal muss meine Katze Babys haben, damit sie gesund bleibt“, fröhlich weiter produzieren kann. Und natürlich darf es nicht sein, dass Tierfreunde, die Katzen finden, sofort als Besitzer angesehen werden und die Verantwortung zugeschoben bekommen.

Dann drehen sich die Menschen weg, wenn sie verletzte oder kranke Katzen finden. Denn wer kann es sich schon leisten, direkt Besitzer von all den Katzen zu sein, die man findet.

Wenn Menschen ihre Tiere nicht mehr versorgen können, weil es für sie finanziell nicht möglich ist, müssen diese Tiere nicht unweigerlich ins Tierheim. Katzen werden ja eh schon nicht mehr angenommen. Man kann sie an uns verweisen und wir helfen ihnen bei der Versorgung. Dafür haben wir doch die Tierhilfe eingerichtet. Es gibt jetzt in so vielen Städten Futterausgaben, wo dieses Konzept mit den Tierheimen gut umgesetzt wird. Darum verstehe ich nicht,  wenn ich bei uns lese, dass jemand sein Tier abgeben muss, weil er es nicht mehr mit Futter versorgen konnte.

Um endlich ein Umdenken zu erreichen, müssen wir alle Hand in Hand arbeiten. Auf meiner Webseite versuche ich das Katzenproblem den Menschen näher zu bringen. Dort kann man auch Bilder von Katzen sehen, wie wir sie immer wieder vorfinden. Denn man darf nie denken, dass es immer nur eine Kastration ist, die wir durchführen. Die Schicksale der Fellchen sind oft sehr viel schlimmer.

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Gestern habe ich mit Frau Steenbergen ein sehr gutes Gespräch geführt, da wir ja Beide  an diesem Problem arbeiten und versuchen, durch unsere Arbeit bei den Katzen die Menschen zu motivieren, es uns gleich zu tun. Denn nur gemeinsam sind wir stark und können ein Umdenken erreichen. Je mehr Menschen sich mit diesem Problem befassen und auch Mal aufbegehren, umso eher wird sich ein Gesetz durchsetzen können. Und so müssen wir es auch im Namen der Katzen tun.

Wir dürfen nicht mehr warten, was kommt, sondern müssen Eigeninitiative ergreifen. Aber Eigeninitiative heißt nicht direkt, den Vermehrern die Probleme von der Schulter nehmen, sondern, aufzuklären, zu helfen, wo Hilfe gebraucht wird und immer wieder unseren Kommunen aufzuzeigen, endlich das zu sehen, was schon lange nicht mehr zu übersehen ist.

Wir werden weiter Unterschriften sammeln und wir werden weiter mit unseren Infoständen aufklären und versuchen, die Katzenbesitzer von der Notwendigleit einer Kastration zu überzeugen. Denn es hilft den Katzen nicht, wenn man Jahr für Jahr nur in der Zeitung schreibt, dass die Katzennot einen überflutet und um Spenden bittet. Dafür ist die heutige Zeit für viele Menschen so schon schwer genug. Warum sollen sie also immer wieder für den Fehler Anderer bezahlen, der sich mit ein wenig Arbeit und Motivation leicht ändern ließe.

Frau Steenbergen hat mit ihren Freundinnen in Wassenberg den ersten Schritt getan, unser Verein mit einigen engagierten Katzenfreunden hier in Erkelenz. Und darum bin ich zuversichtlich, dass nach uns noch mehr Tierfreunde unseren Schritten folgen und in ihren Städten/Dörfern für die Notkatzen sprechen, damit sie endlich ein gesundes und glückliches Leben führen dürfen.

Und nun nennt mir nur noch einen Grund, warum wir kein Kastrations- und Kennzeichnungsgesetz brauchen.

Für ein bessere Welt
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TASSO-Newsletter

Katzenelend in Deutschland

Es passiert vor unserer Tür. Nur weil man sie nicht sieht, heißt das nicht, dass sie nicht da sind: Tausende herrenlose Katzen jeden Alters fristen in Deutschland ein jämmerliches, erbärmliches Dasein, gerade eben zwischen Leben und Tod. Futter, medizinische Versorgung, Zuwendung – es fehlt diesen Tieren an allem. Und dieses Elend vermehrt sich mangels Kastration viermal im Jahr.

Was die Straßenkatzenproblematik in Deutschland betrifft, herrschen ähnliche Zustände wie man sie von den Straßenhunden in Europa kennt. Nur, dass die Straßenkatzen Deutschlands versteckt auf Bauernhöfen, in Kellern, Hinterhöfen oder Fabrikkasernen leben. Noch.

Bei der hohen Popul­ationsdichte und der immensen Vermehrungsrate können die Tierschutzvereine das Problem auf Dauer unmöglich allein lösen. Für jede Katze, die die Tierschützer mit geringen finanziellen Mittel kastrieren, kommen jährlich mehrere Dutzend neue Katzenbabys nach. Die Politik gibt diesen freilebenden Katzen den Stempel "herrenlos" und schon ist sie nicht mehr für die Versorgung der Tiere verantwortlich.

Eine Lösung wäre wie in Paderborn eine Katzenschutzverordnung mit einer Kastrationspflicht. Noch können sich die Verantwortlichen auf Kommunal- und Landesebene zu dem Thema "Katzenkastration" nicht durchringen. Für TASSO ist allerdings ganz klar: Kastration von Straßenkatzen ist Tierschutz. Und der muss gelebt werden.

Quelle: TASSO e.V.

www.tierschutzbeirat.de


Katzenproblematik wird immer offensichtlicher

In Zeiten knapper öffentlicher und privater Kassen verschärft sich zusehends ein Problem, welches Tierschützern schon lange auf den Nägeln brennt: Das Überhandnehmen von Katzen, die von ihren überforderten Besitzern verstoßen werden und in überfüllten, ebenfalls unter Geldmangel leidenden Tierheimen nicht mehr untergebracht werden können. Tagtäglich werden Katzen auf Bauernhöfen oder im Wald ausgesetzt, nachts in einer Kiste vor dem Tierheim abgestellt, auf Parkplätzen aus dem Auto geworfen oder beim Umzug einfach zurückgelassen. Aber auch viele Katzenbesitzer, die sich ihrer Tiere nicht entledigen, behandeln diese kaum besser. Die Katzen bekommen zwar Futter vor die Tür gestellt, aber es fehlt vielfach am Allerwichtigsten, nämlich an einer wirksamen Geburtenkontrolle. Nehmen die Katzen überhand, ist es bis zur Überforderung der zugehörigen Menschen nur noch ein kleiner Schritt. Spätestens wenn sich parasitäre oder mikrobielle Erkrankungen breit machen, kommen die gedankenlosen Tierhalter in ein strafrechtlich relevantes Dilemma, denn sie müssten ihre Schützlinge tierärztlich behandeln lassen, haben aber nicht das Geld dazu.

Dr. Helmut Stadtfeld, Vorsitzender des Tierschutzbeirates, hat inzwischen die Hoffnung aufgegeben, dass Appelle an die Katzenbesitzer oder von Tierschutzvereinen bezuschusste „Kastrationswochen“ einen nachhaltigen Effekt haben. „An einer gesetzlichen Vorschrift, Katzen kastrieren und kennzeichnen zu lassen, bevor sie erstmals Freilauf erhalten, geht kein Weg mehr vorbei“, erklärt der Veterinärmediziner. Eine solche Vorschrift löst zwar nicht schlagartig alle Probleme, gibt aber den Ordnungsbehörden eine Handhabe, gegen verantwortungslose Katzenhalter vorzugehen, und ist geeignet, die Population verwilderter Katzen nachhaltig zu reduzieren und somit Verkehrsunfällen, Belästigungen in hygienischer Hinsicht, der Dezimierung von wildlebenden Tieren und nicht zuletzt dem Leiden der betroffenen Katzen selbst vorzubeugen.

Die Stadt Paderborn hat es vorgemacht und eine entsprechende „Ordnungsbehördliche Verordnung“ erlassen, andere Kommunen, auch in Rheinland-Pfalz, erwägen ernsthaft einen solchen Schritt. Wesentlich wirksamer als Kastrations- und Kennzeichnungsgebote einzelner Verbandsgemeinde- oder Stadtverwaltungen wäre allerdings eine landesweite Verordnung, mit der alle Katzenhalter in Rheinland-Pfalz in die Pflicht genommen werden. Der Tierschutzbeirat hat sich daher an Ministerpräsident Beck gewandt und eine entsprechende Initiative des Landes vorgeschlagen.



Hier erzählen Euch wild geborene Katzen/Babys ihre Geschichten, für die sich keiner zuständig fühlt. Es sind Katzen, die weder unter Fundtiere gesetzt werden können, noch einen Wiederverkaufswert haben, sodass sich nicht die Mühe lohnen würde, sie einmal wahrzunehmen.

Und es sind Katzen, die es in Erkelenz oder Wegberg gibt, aber keine Ansprechpartner haben, weil Diese überall dort sind, wo für ihre Arbeit gezahlt wird. Diese Katzen haben mittlerweile nur noch tierliebe Mitbürger, die nicht wegsehen und versuchen, ihnen  irgendwie zu helfen.

Aber leicht ist es nicht, wie ich in der letzten Zeit immer wieder feststellen musste. Denn, egal, wo man anfragt, ja, fast schon für die armen Seelchen bettelt, stößt man auf taube Ohren und manchmal frage ich mich, was man uns antworten würde, wenn ich direkt am Anfang sagen würde, jede Katze bekommt 100,- Euro als Geschenk mit.

Wilde Babys haben keine Daseinsberechtigung mehr. Sind sie draußen geboren, sind es keine Fundkatzen, da sie keine Besitzer nachweisen können und zählen zu den Streunern oder Wildlingen. Und für diese Sparte Katzenbabys gibt es keinen Platz.

Glück haben dann Katzen oder Wildlinge, wenn sie auf Bauernhöfen oder bei Animal Hoardern geboren werden oder dort leben. Denn dann werden sie finanziert und versorgt und es finden sich auch immer Kastrations- und Einsammelprojekte für sie, die man dann auch gerne öffentlich erwähnt, weil man ja was Gutes im Tierschutz macht.

Babys, die nicht das Glück haben und in Gärten oder irgendwo in der geschützten Natur geboren werden, sind Nichts. Man kann sie keinem zuordnen und somit auch nicht finanzieren. Sind sie nicht gerade so jung, dass man sie als Flaschenkinder anpreisen kann, werden sie als schon zu alt/wild abgestempelt und wenn sie Glück haben, werden sie durch ein Tierschutzprojekt kastriert und dann "dürfen" sie draußen weiter ums Überleben kämpfen.

Auch, wenn jetzt viele Tierschützer bei uns sagen, das stimmt doch gar nicht, habe ich gerade jetzt einen aktuellen Fall, der genauso ist. Und wenn es nicht so wäre, hätte ich auch diese armen Seelchen nicht. Wenn aber jemand Wildlinge/Streuner ohne Finanzierung aufnehmen kann, bitte melden. Die kleinen Wildlinge würden sich sehr darüber freuen.


Wir sind die 5 Wildis aus dem Raum Wegberg

Liebe Tierfreunde.

 

Ich wende mich hier einmal öffentlich an die Menschen, weil meine Geschwister und ich zurzeit im Niemandsland wohnen. Denn wir sind wild geborenene Babys. Unsere Mami hat uns im Mai in einem Garten oder in der näheren Umgebung von diesem Garten zur Welt gebracht. Wir waren wohl mal sechs Babys, nun sind wir nur noch fünf. Was aus Nr. 6 geworden ist, wissen wir nicht und wenn wir ehrlich sind, wollen wir das auch gar nicht wissen.

Als wir alt genug waren, nahm uns unsere Mami mit zu einer Futterstelle in eben diesem Garten. Dort gibt es Tierliebe Menschen, die uns jeden Tag ein Schälchen Futter hinstellen, obwohl sie uns nicht anfassen dürfen, weil wir ja Angst vor Menschen haben.

Wir kennen es ja auch nicht besser. Wild geboren, Tag und Nacht draußen bei Wind, Wetter und Gefahren durch wilde Tiere oder Menschen. Und immer mit der Vorsicht erzogen, keinem und nichts Fremden zu vertrauen.

Unsere Mami hatte wohl mal einen Menschen. Aber wie bei vielen dieser Mamis waren die Menschen verantwortungslos, haben sich nach einer Zeit nicht mehr um sie gekümmert, oder sie einfach auf die Straße gesetzt, als sie keine süßen Babys mehr waren, oder Kosten verursachten. Viele auf der Straße lebende Katzen werden verjagd, mit Gegenständen beworfen, ja, sogar mit Fahrzeugen verfolgt und wenn sie nicht schnell genug sind, überfahren. Das hat unsere Mami zu einer Katze werden lassen, die den Menschen nicht mehr vertraut und diese Erfahrung erzieht sie uns Babys schon früh an, damit wir nicht das gleiche Schicksal wie sie erleiden.

Aber diese Erziehung, die uns unser Überleben garantiert, löst in den Kommunen das Ergebniss aus, dass wir ..., ja, was sind wir eigentlich? Ich weiß es nicht, denn wir werden nicht geführt. Wir hatten keinen Menschen und je nach Alter, werden wir wohl auch nie einen Mneschen haben. Also werden wir dann wieder von anderen Menschen dazu verurteilt, ein Leben auf der Straße zu führen, bis wir auf irgendeine Art und Weise zu Tode kommen.

 

Haben wir uns das Leben so gewünscht? Ich weiß es nicht. Kenne ja auch nicht das andere Leben, von dem man immer so hört. Wo Katzen ein Zuhause haben. Wo sie versorgt werden und bei schlechtem Wetter in einer warmen Geborgenheit leben. Wo man sie zum Tierarzt bringt, wenn sie krank sind und wo man um sie weint, wenn sie sterben. Denn wir haben keine Mneschen, die uns versorgen, mit uns zum TA fahren und um uns weinen, wenn wir einemal über die RBB gehen müssen. Wir sind Streuner, wild geborene Katzenbabys, die nur Kosten verursachen würden, die keiner für uns aufbringen möchte.

 

Ob wir das Glück haben, dass sich Jemand uns annimmt und sagt, "kommt, ich habe ein Zuhause für Euch", kann ich nicht sagen. Ich wünsche es mir so sehr für uns. Aber bis jetzt kamen nur Absagen, weil wir kein Geld bezahlen können und bei der einzigen Hilfe, die es umsonst machen würde, ist nicht genügend Platz für uns alle. Aber wir wissen, dass, wenn wir wirklich keine Hilfe finden, wird sie wieder ein wenig zusammen rücken, damit wir nicht den Winter ohne Schutz draußen verbringen müssen. Bis sie uns aber dann so sozialisiert hat, dass wir Menschen vertrauen, werden wir dann leider wieder zu alt sein, um in das süße Babyschema zu passen und egal, ob wir draußen bleiben oder in der Zuflucht leben, wir sind im Grunde schon verurteilt, ein Leben ohne eine liebevolle Familie zu verbringen, die uns im Arm hält und uns sagt, wie sehr sie uns liebt.

 

Denn, was uns an einer Zukunft in einer Familie hindert, ist, dass wir draußen geboren wurden. Dadurch Streuner ohne Besitzer sind, nicht als Fundkatze geführt werden können, daher Kosten verursachen, die man nicht ersetzt bekommt und auch oft nicht die Chance haben, wie ein süßes Katzenbaby auszusehen, damit sich doch noch ein Mensch findet, der uns nimmt, wie wir sind. Streunerbabys mit Ängsten und Gefühlen.

 

Hier endet diese Geschichte von uns. Wenn Ihr sie zu Ende gelesen habt, werdet Ihr Euch wieder anderen Gedanken zuwenden und wir werden weiter draußen hoffen, dass sich unsere Geschichte für uns und alle Streunerbabys, die noch kommen werden, einmal ändern wird und auch wir das Glück haben, als das gesehen zu werden, was wir sind. Kleine Lebewesen, die genauso empfinden, wie Katzen, die einen Besitzer haben.

 

Vielen Dank für Eure Zeit. Die 5 Wildlinge aus dem Raum Wegberg.


Die Babys von Pünktchen aus dem Projekt Altenheim

Wir sind vier Wildis. Ja, muss schon schreiben, Wildis, weil wir mittlerweile zu alt sind, um noch einmal Menschen zu vertrauen. Sagen jedenfalls die Menschen und das es sich nicht lohnen würde, uns zu fangen und unterzubringen. Sie haben da eine Regel. Sie  sammeln uns Wildis entweder sehr früh ein oder sie lassen uns draußen. Für mich eine sehr dumme Regel, denn auch wir sind, mit 16 Wochen, im Grunde Babys, auch wenn wir nicht mehr dieses Babyschema haben, welches uns eine Chance auf eine eigene Familie geben würde.

Die Frau von der Zuflucht macht da keine Unterschiede. Sie hat schon viele kleine Tiger zu Schmusekatzen gemacht. Aber wenn es bei ihr voll ist, muss sie nein sagen und bei uns ist das nun Mal der Fall. Darum lässt sie uns hier zu Wort kommen, um vielleicht auf diesem Weg doch noch einen Menschen zu finden, der auch die Liebe und Geduld hat, uns Wildis eine Chance zu geben.

Wir sind Maikatzen und unsere Mami hat uns irgendwo geschützt zur Welt gebracht. Da wir einen tollen Sommer hatten, ging es uns die ganzen Wochen auch gut und wir konnten toben, die Welt erobern und durch unsere Mami wurden wir ja auch gut versorgt. Nun sind wir soweit, dass wir selber futtern können. Ich habe auch das Gefühl, dass unsere Mami wieder Babys bekommt und sie schickt uns nun immer wieder los, uns selber zu versorgen. Sie hat uns auch die Futterstelle gezeigt, wo man immer die leckeren Sachen findet, aber da trauen wir uns noch nicht hin. Sind wie kleine Geister. Kurz da und schwupps wieder weg in Sicherheit.

Eigentlich möchten wir schon gerne einmal dahin, möchten auch kosten, was es da alles Tolles gibt, aber wir kennen die Menschen nicht und haben natürlich Angst.

Die Menschen, die uns das tolle Futter hinstellen, würden uns schon gerne fangen. Sie meinen es auch nur gut mit uns. Wollen, dafür sorgen, dass wir nicht als Produktionskatzen enden und möchten uns auch gerne gut versorgt wissen. Aber das wissen wir ja nicht und daher lassen wir sie nicht an uns ran.

Wir denken auch noch nicht darüber nach, wie es mit uns weiter geht. Wie sollen wir auch. Wir sind ja im Grunde noch Babys, die gerade erst die Welt entdecken und alles um uns rum nur toll finden. Das uns nichts passiert, dafür passt unsere Mami schon auf uns auf, aber sie weiß auch, dass sie das nicht mehr lange macht und wir dann auf uns alleine gestellt sind. Wie unsere Zukunft dann aussieht, kann keiner sagen. Viele von uns überleben, aber viele von uns sterben auch, bevor sie ihr erstes Lebensjahr erreicht haben. Zu welcher Seite wir gehören werden, weiß ich nicht. Ich hoffe aber, zu der lebenden Seite, denn ich möchte nicht als Katzenkind sterben müssen.

Zurzeit sieht unsere Zukunft so aus. Wir werden, wenn die Menschen es schaffen, gefangen, kastriert und mit dem Rundumsorglospaket wieder am Altenheim rausgelassen. Und ich weiß, dass wir mit einem schweren Gefühl wieder frei gelassen werden, denn Babys gehören einfach nicht im Winter auf die Straße. Der Winter bedeutet für viele Jungkatzen ein ständiger Überlebenskampf, der wie viele Menschen immer sagen, in einer natürlichen Auslese der Natur endet. An diesem Satz ist nichts, was vernünftig wäre. Denn wir wollen nicht zur natürlichen Auslese der Natur werden. Wir möchten nicht verhungern, erfrieren, getötet, überfahren oder gefressen werden. Wir möchten leben.

Darum wenden wir uns an die Menschen, die Katzen lieben und ihnen ein Heim geben möchten. Wir fragen Euch, "warum muss es immer eine Vermehrerkatze aus der Zeitung oder dem Internetkatalog sein? Warum gebt Ihr nicht uns Wildis einmal eine Chance, Euch zu zeigen, dass wir Eure Geduld mit viel Liebe belohnen würden?"

Wer den Vermehrerkatzenden Vorzug gibt, das darf man auch nicht vergessen, fördert bewußt die Vermehrung und der Quälerei der armen Produktionskatzen. Viele Katzen, die zweimal im Jahr ihre Babys bekommen müssen, leiden sehr unter Schmerzen, werden krank, bekommen Tumore und sterben auch früher als kastrierte Katzen. Vermehrerkatzen erreichen oft kaum die Hälfte ihrers Lebens. Aber den Vermehrern ist es egal, weil man sich ja bequem wieder Nachschub von anderen Vermehrern besorgen kann. Und warum das Ganze? Weil Katzenbabys ja so niedlich sind?

Dabei sind Vermehrerkatzen oft sehr krank, haben Defizite, die ein Leben lang behandelt werden müssen und ein teures Vergnügen für das Beuteschema aus der Zeitung ist. Dann wird es den Besitzern, die vorher ja die Babys so süß fanden, zu teuer, zu anstrengend, man versucht erst mittels Ausreden seine Katzen wieder los zu werden und klappt das nicht, wird sie einfach irgendwo ausgesetzt. Es gibt ja genug Nachschub und vielleicht ist die nächste Katze ja besser drauf.

Wenn ich als Wildi eine Meinung hätte, die in der Gesellschaft anerkannt wird, würde ich sagen, dass das halten von Katzen genauso kontrolliert werden muss, wie bei Hunden. Und das alle, die ihre Katzen nicht kastrieren und ohne Erlaubniss vermehren lassen, müssen dafür bestraft werden. Dann vergeht allen das süße Babyschema und wir Katzen werden wieder als das gesehen, was wir sind. Lebewesen, die mit Respekt und Achtung behandelt und gehalten werden möchten. Zurzeit sind wir nur ein Produkt für viel zu viele Menschen und so werden wir auch behandelt. Denn, wenn es nicht so wäre, wären wir Wildis nicht dazu veruteilt, den Winter draußen ums Überleben kämpfen zu müssen. Wir Vier vom Projekt haben ja noch eine gute Chance, weil wir nun betreut werden. Aber was ist mit den Babys, die noch bis Oktober draußen geboren werden? Habt Ihr darüber schon einmal nachgedacht?

 

Vielen Dank, dass wir einmal für uns sprechen durften. Wir Wildis vom Projekt wünschen Euch alles Liebe.