Baby Felix - Mein Tagebuch

20. Mai 2018

BAYB FELIX - MEIN TAGEBUCH

Hallo Ihr Lieben, heute würde ich Euch gerne meine Geschichte erzählen. Eine Geschichte, die nicht alltäglich ist und die viele Herzen am Wochenende zum Weinen gebracht hat.
Damit meine Geschichte, die bis jetzt schon sehr lang ist und ja auch noch viele Fortsetzungen haben wird, Euch nicht langweilt, habe ich beschlossen, hier meine Geschichte in ein Tagebuch zu setzen, sich immer wieder mit neuen Ereignissen und Erlebnissen füllen möchte.

Heute möchte ich mit meiner Mama Frieda anfangen, die mir, zusammen mit meiner Pflegemami das Leben geschenkt hat. Mir und meinem Geschwisterchen, welches leider keine Geschichte mehr erzählen kann, weil es jetzt ein kleines Engelchen im Himmel ist.
Meine Mami ist eine waschechte Wildi. Sie wurde draußen geboren und musste lernen, dort zu überleben. Mit ca. 8 Monaten hat sie uns Ostersamstag geboren, nachdem sie eingefangen wurde und in Winzlinghausen vorübergehend eine sichere Heimat haben sollte. Leider konnte meine Mami sich nicht an das Zimmer gewöhnen. Immer wieder zeigte sie, dass sie lieber raus möchte, aber das ging ja nicht, weil wir ja bald kommen wollten. Sie hat sich dann nach ein paar Taen damit abgefunden, war aber immer in Panik und traurig. Unsere Pflegemami hat sich sehr viele Sorgen gemacht und jeden Abend lange bei ihr gesessen. Dazu kam, dass sie sehr wenig futtern wollte. Viel zu wenig für eine werdende Mami, aber wie sollte man es ihr erklären?
An dem Tag, als wir geboren wurden, verstarb der Herzkater unserer Pflegemami, ihr Felix. Als Felix zu einem Engelchen wurde, wurde ich geboren, aber meine Mami wollte mich aus irgendeinem Grund nicht weiter aus der Fruchthülle und bei sich aufnehmen. Zum Glück kam da gerade unsere Pflegemami vom Tierarzt nach Hause und schaute direkt nach meine Mami, weil sie ja wußte, dass sie in den Wehen lag. Als sie mich da nach Luft japsend liegen sah, hat sie sofort reagiert und mich aus der Hülle geholt, meine Atemwege frei gemacht und nachdem ich richtig atmen konnte, meiner Mami hingeschoben. Nach einer Zeit hat sie noch einmal nachgesehen und war froh, denn meine Mami hat mich auch angenommen und gesäubert.
Nun waren wir zu dritt und unsere Pflegemami versuchte unserer Mami immer wieder mit Futter zum fressen zu animieren. Aber sie nahm weiter sehr wenig zu sich und nach ein paar Tagen stellte sie das Fressen immer mehr ein. Am Donnerstag bemerkte unsere Pflegemami dann, dass nur noch ein Baby zu sehen war. Sie machte sich große Sorgen, war aber unsicher, ob es wirklich zwei Babys waren, denn am Samstag war sie durch den Tod durch ihren Herzkater ganz schon durch den Wind. Trotzdem versuchte sie vorsichtig herauszufinden, wo eventuell das zweite Baby war. Am Freitag hat sie es dann gefunden und gesehen, dass es tot war. Aber meine Mami ließ sie nicht dran und legte sich auf das Baby. Egal, was versucht wurde, meine Mami stand nicht mehr auf und man musste ja auch Rücksicht auf mich nehmen, dass mir nicht was passiert. Am Samstag war dann Papa Bär da und zum Glück überließ sie ihm das Baby. Sie blieb ganz ruhig bei mir liegen und er konnte ihr mein Geschwisterchen weg nehmen. Er sah aber schon, dass ich auch sehr klein war und sie mich kaum beachtete. Meist legte sie mich neben sich und ich hatte es schwer, immer an die Milchbar zu kommen. Am Sonntag morgen dann ließ sie mich einfach alleine liegen. War mit nichts mehr zu bewegen, mich anzunehmen. Nach ein paar Stunden warten und hoffen, musste eingegriffen werden und ich wurde mit Aufzuchtmilch angefüttert, um danach wieder zu ihr gebracht zu werden. Doch auch da lag ich wieder Stunde um Stunde alleine. Sie wollte nicht mehr futtern und mich auch nicht mehr. Da sagte meine Pflegemami, dass meine Mami wahrscheinlich krank ist und man ihr jetzt helfen muss, dass nichts schlimmes passiert. Dadurch ist sie jetzt abgeholt worden und wird morgen früh gründlich untersucht. Es kann viele Gründe haben, warum sie jetzt so ist. Sie kann krank sein, die Gebärmutter kann entzündet sein, aber es kann auch psychisch sein. Sie kam ja mit der "Gefangenschaft" nie klar und wahrscheinlich fehlte ihr der beste Freund und die anderen Katzen, mit denen sie betreut zusammen lebt. Wir wissen es nicht, aber werden es morgen sicher erfahren. Ja, und ich bin jetzt dadurch zu einem kleinen Flaschenkind geworden. Habe in dem blauen Bärchen einen neuen Freund und bekomme regelmäßig meine Aufzuchtmilch, damit ich groß und strak werde, wenn Gott will. Denn keiner weiß ja, warum mein Geschwisterchen gestorben ist und b ich ihm noch folgen werde. So kämpfen die Menschen an zwei Fronten um meine Mami und mich.

So, dies zur Einleitung. Ich möchte Euch hier immer mal wieder von mir berichten, da es auch diese traurige Seite gibt. Man hat leider nicht immer das Glück, dass es bei den kleinen Familien klappt. Vor allem bei den Wildis ist es immer schwierig, zu sagen, welches Ende es geben wird.
Ich möchte aber auch noch meiner Mami einen ganz lieben Gruß schicken und einen lieben Gruß in den Himmel, an mein Geschwisterchen.
Auf den Bildern seht Ihr mich, meine Wiegetabelle, die ja jetzt bei jeder Mahlzeit geführt wird. Meine Überlebenssachen und die meiner Pflegemami, denn sie sagt, ohne Kaffee läuft jetzt gar nichts mehr. Vor allem Nachts rattert das Ding, wo ihre Flüssigkeit raus kommt, ganz schön oft.

Bis demnächst und liebe Grüße, Euer Baby Felix

 

21. Mai 2019

Guten Morgen Ihr Lieben. 😊
Erst mal ganz lieb danke für Eure lieben Worte. Ich werde mir Mühe geben.
Heute sind unsere Gedanken bei meiner Mami, denn seit 8Uhr wird sie untersucht und ggf operiert. Wir hoffen alle, dass es nichts körperlich schlimmes
, sondern nur seelisch ist. " Liebe Mami, wir alle hier denken ganz dolle an Dich und ich möchte Dir noch sagen, wir haben Dich ganz dolle lieb und wünschen Dir einen guten Ausgang ".
Mir geht es soweit gut und ich habe schon 34g zugenommen. Seit heute morgen, 7.30 Uhr, sind meine kleinen Äuglein offen und das trinken klappt auch immer besser. Nur ka.. will ich noch nicht, aber das ist normal. Bekomme jetzt immer einen Tropfen Pflanzenöl und Saab simplex in die Milch. Meine Pflegemami sagt, dann flutscht es besser. 😉
Ansonsten verpenne ich die Zeit. Bin ein fauler Stoffel, meint sie. 😂
Aber heute ist auch ein etwas trauriger Tag. Da es jetzt etwas länger wird, sage ich schon mal sorry dafür. 🙄
Ihr kennt ja unsere zarte Helga, deren Baby verhungert ist und sie nun erst einmal mit ihren anderen 2 Süßen bei uns ein Zimmer bewohnt. Ihr ging es von Anfang an ja nie gut. Sie und ihre Babys waren auch stark untergewichtig, als sie hier an kamen.
Das hat sich zum Glück geregelt und alle drei haben gut zugenommen. Nur leider tat Helga sich immer schwer mit dem Futtern und war heute auch wieder beim Tierarzt, weil sie gar nicht mehr fressen wollte. Sie sieht auch aus, wie ein gerupftes Huhn, wenn ich das mal so sagen darf. 🙊
Na ja, der Tierarzt hat sie dann gründlich untersucht und hat dann den Grund gefunden, den unsere Pflegemami jetzt mit den Besitzern besprechen muss. Bevor jetzt Panik ausbricht, die Babys sind in Ordnung. Die zwei waren ja mit und wurden auch gleich untersucht. Die sind propper und aufgeweckt. 😊
So, nun muss ich mal wieder, denn meine nächste Flasche ruft.
Liebe Grüße, Euer Baby Felix

21. Mai 2018

Hallo Ihr Lieben, nun wiege ich schon 240g, aber bin immer noch wie ein Gummipüppchen. Noch bin ich nicht im grünen Bereich, aber meine Pflegemami setzt alles daran, dass ich bald ein starker junger Kater werde. :-) 

Im Moment ist hier viel zu tun. Immer mehr Anrufe wegen Notkatzen, unsere Mamis und Babys, die natürlich jetzt mehr Arbeit verursachen. Unsere kranke Helga und unsere Dauerpflegis. Da ist meine Pflegemami teilweise rund um die Uhr im Einsatz. Dazwischen muss sie ja auch noch rum fahren und Babyfutter kaufen, da unsere Aiyana und unsere Nadeshda, mit ihren Babys pro Tag eine Stange davon vertilgen. So schnell kann man das Baby Pate gar nicht ran karren, wie es in die Bäuchlein verschwindet. 

Ich bin aber auch traurig. Wir haben so süße Herzen, leider in schwarz, schwarz-weiß und grau. Und wir haben rote und bunte, sowie mich. Und nun frage ich Euch, was meint Ihr, wer von den vielen Babys Anfragen hat? Genau, die Bunten, die roten und ich. keine einzige Anfrage für die anderen meiner Freunde. Ist das nicht schrecklich? Bei uns wird immer so stark nach Optik gegangen, nie nach dem Herzen. Denkt doch mal kurz daran, dass wir nie nach der Optik gehen können. Wir müssen Euch so nehmen, wie Ihr ausseht. Und meint Ihr, alle Menschen, die ein hübsches Baby haben möchten, sind hübsch? Sorry, aber das lag mir echt auf der Zunge. Ist nicht böse gemeint, aber es ist natürlich schwer, jedes Jahr ruhig zu bleiben, wenn zahlreiche Anrufe, oder Anfragen kommen und es dreht sich nur um die süße Roten, bunten, oder Rassekatzen. Wo ist der Unterschied zwischen uns Babys? Ich sehe nur, wir benutzen alle das gleiche Kaklo. Wir futtern das gleiche Babyfutter und wir spielen alle zusammen miteinander. Egal, ob wir rot, bunt, grau, oder schwarz sind. Ja, selbst, wenn wir grün wären, wäre es uns egal. Wir sagen doch auch nicht den Menschen, wie sie auszusehen haben, bevor wir bei ihnen einziehen. Wir lieben die inneren Werte und nicht die Optik. Na ja, ich glaube ich kann hier noch hundert Jahre schreiben, ändern wird sich eh nie etwas. Traurig, denn wir alle haben die gleiche Seele. Nun kommt wieder der schlimme Teil der Arbeit in Winzlinghausen. Meine Pflegemami und Viola müssen auswählen, wer wohin ziehen darf und hoffen, die richtige Entscheidung zu treffen. Ich bin ja erst noch raus. Vielleicht bleibe ich ja auch in Winzlinghausen, wer weiß. Wird um mich gezerrt und gerissen, bin ich raus aus der Vermittlung. Das hat sie mir schon gesagt, denn alle kleine Herzen sollen eine Chance auf ein Zuhause haben. Auch sollte ich nicht die Leute in meinem Tagebuch motivieren, immer wieder zu fragen, ob sie mich haben können. Mein tagebuch soll eigentlich die Geshcichte der Straßenkatzen erzählen. Denn nichts anderes bin ich im Grunde auch. Zwar ein kleiner Brite, aber tortzdem von der Straße. 

Sorry, aber das musste ich mal los werden. Da schreibe ich ein Tagebuch, um die Herzen für die Straßenkatzen ein wenig zu öffnen und werde ganz falsch verstanden. Ich hoffe, dass mit den Wochen doch noch ein wenig Verständnis für alle Katzen in den Köpfen der Menschen reift und dass alle Babys die gleiche Chance bekommen, wie wir auch. 

Bis dann und liebe Grüße, Euer Baby Felix