Tagebuch von "Pfütze"

Montag, der 23. August 010

 

Hallo,

mein Name ist Pfütze und wenn Ihr Euch jetzt wundert, warum ich so heiße, darf ich mich dafür bei meiner Ziehmami bedanken. Sie hat schon so viele Babys gehabt, dass ihr mittlerweile wohl kein gescheiter Name mehr einfällt. Mich nennt sie nun Pfütze, weil man mich eben in einer Pfütze im Park gefunden hat. Doch sie hat mir versprochen, wenn ich nach einer richtigen Katze aussehe, bekomme ich auch einen schönen Namen.

 

Aber nun zum Anfang:

 

Wer meine richtige Mami ist und ob ich Geschwister habe, weiß ich nicht. Wie und wann ich in diese Pfütze gekommen bin, kann man auch nur raten. Aber zum Glück fand mich eine Tierliebe Dame, die mich aus dem Wasser - ja, für mich ist eine Pfütze schon eine Menge Wasser - gerettet und zum Tierarzt gebracht hat. Und von dort hat mich dann meine neue Ziehmami abgeholt. Davon habe ich aber noch nicht viel mitbekommen. Denn mir war kalt, ich war müde und sehen / hören kann ich eh noch nicht. Darum schätzt man mein Alter so ungefähr auf zehn Tage.

 

Und das bin ich: Noch Pfütze, aber bald eine wunderschöne Katze.

 

Dienstag, der 24. August 010

 

Nun bin ich den 2. Tag bei meiner Ziehmami, die ich Nanny in Gedanken nenne, da sie immer sofort da ist, wenn ich wach werde und nach ihr rufe.

Gestern abend wurde mir doch bewußt, dass alles nicht mehr wie vorher war. Mir fehlte meine Mami und ich habe ganz laut geweint. Meine Nanny hat mich dann immer getragen und mich gekrault, bis sie selber fast eingeschlafen wäre. Da hatte ich dann Mitleid mit ihr und ließ sie einige Zeit schlafen. Ja und weil ich so lieb war, bekam ich heute einen neuen Bruder von ihr. Mit dem kann man richtig schön kuscheln und er ist mollig warm. Aber das sage ich ihr natürlich nicht, sonst kuschelt sie nachher nicht mehr mit ihr. ;-)

Meine Nanny meint, ich sei ja noch Pflegeleicht. Schlafen, Essen, Geschäfte verrichten und wieder schlafen. Ich lasse sie auch noch etwas in ihrem Glück, denn die Tage sind gezählt und dann kommt der Rambo in mir zu Tage und vorbei ist es mit Pflegeleicht. :-)))

So, nun muss ich Mal wieder nach der Flasche rufen, sonst merkt sie nicht, dass mir schon mein Bäuchlein schrumpft.

 

Sag dann Mal tschüss und bis morgen, Euer Pfütze

Mittwoch, der 25. August 010

 

Heute ist mein Faulenzertag. Schlafen, Milch trinken, meine Bedürfnisse fließen lassen und wieder schlafen. Darum gibt es nicht viel zu erzählen, aber meine Nanny hat Euch als Schmankerl noch ein paar Bilder gemacht.

 

Bis dann und liebe Grüße, Euer Pfützchen

Donnerstag, der 26. August 010

 

Heute habe ich es gewagt. Kann nicht sehen, kann nicht hören, aber ich kann schon zwei Schritte nach vorne gehen, oder rückwärts. Weiß es nicht so genau, kann ja nichts sehen. Bin noch wackelig und mein Kopf ist viel zu groß für mein Körper. Er reißt mich immer vorne runter. Aber es geht. Man muss nur hartnäckig sein und viel schreien, damit die Nanny mir hilft.

Dann hat Nanny mit mir geschimpft. Ich habe meinen großen Bruder nass gemacht. Wie, muss ich ja nicht sagen. Jedenfalls ist er jetzt in der Waschmaschine und ich habe nun einen neuen großen Bruder bekommen. Nanny meint, wenn sie gewußt hätte, dass ich so ein starkes Auslaufmodell bin, hätte sie mich nicht Pfütze sondern Flüsschen genannt.

 

So, nun muss ich ins Bettchen und Nanny hofft, dass ich meinen neuen Bruder nicht direkt wieder.......

 

Bis dann und liebe Grüße, Euer Pfütze

Fluchtversuch vor dem Säubern oder die ersten zaghaften Schritte

Sonntag, der 29.August 010

 

Gestern war ein aufregender Tag. Die ganze Nacht und den Vormittag habe ich meine Nanny auf Trab gehalten. Füttern, frisch machen und schlafen ging diesmal nicht nach ihrem Wunsch. Sobald sie mich in mein Bettchen legen wollte, fing ich an zu schreien. Heute möchte ich natürlich nicht wissen, was sie so in diesen Momenten gedacht hat. ;-)

Na ja, jedenfalls blieb ihr nichts anderes übrig, als meine Milch in eine Thermokanne, mich in warme Decken ins Körbchen verfrachtet, mit zu ihren Fahrten zu nehmen.

Das war so was von toll, dass ich das auf jeden Fall nochmal wiederholen werde. Autofahren ist einfach das Größte, auch wenn ich die ganzen 3 Stunden im wahrsten Sinne des Wortes verpennt habe.

Heute lassen wir es aber ruhiger angehen. Zum Zeitungaustragen durfte ich noch mit und die Kira musste dafür zuhause bleiben (weshalb sie mich als Freund abgeschrieben hat). Aber jetzt lassen wir das Auto stehen und machen einen auf faulen Sonntag. Bei dem Wetter bleibt einem ja auch keine andere Möglichkeit.

 

Nun wünsche ich Euch allen noch einen geruhsamen Tag, Euer Pfütze

 

Ich musste unser Herzblatt gehen lassen

Ich kann es noch gar nicht glauben und höre immer noch sein Rufen, wenn er Hunger hatte, oder beschmust werden wollte. Seine Sachen liegen noch hier und in der Küche steht noch seine Milch. Ich sitze hier und denke, es ist alles nur ein böser Traum und ich stehe gleich auf, um mein Pfützchen zu füttern. Aber es ist kein Traum. Er ist nicht mehr bei mir. Am Montag, den 30. August 0210, um 23.30, ist er in meinem Arm ein letztes Mal eingeschlafen. Es ging alles so schnell, dass wir keine Chance mehr hatten und mein letzter Dienst an ihm war, ihn ein letztes Mal im Arm zu halten, leise mit ihm zu reden und in Ruhe Abschied zu nehmen.

Ich weiß nicht, wie oft ich diese Nacht nach ihm geschaut habe, obwohl ich wußte, er hat seine Reise schon angetreten und nimmt mich nicht mehr wahr. Ich weiß nicht, ob ich irgendwann diese dummen Tränen in den Griff bekomme und weiß nicht, wie ich damit fertig werden soll, dass er nicht mehr meinen Tag mit seiner Liebe bestimmt.

Wir werden nicht gefragt. Wir haben keine Chance, wenn dieser schlimme Tag im Leben kommt und ich wünsche mir immer wieder, solche Tage nie mehr erleben zu müssen. Ich will ihn nicht gehen lassen. Mein Herz tut weh und mein größter Wunsch wäre es, ihn wieder bei mir zu haben. Aber wir werden nicht gefragt, müsen diese Entscheidungen annehmen, auch wenn es noch so weh tut.

Nun bleibt mir nur noch ein letzter Dienst für mein Schmusebaby und ich werde immer mit der Frage leben müssen, warum so kleine Herzensangelegenheiten plötzlich von uns gerissen werden.

 

Allen, die hier mit Pfütze gelacht und ihm die Daumen gedrückt haben, möchte ich in meinem und seinem Namen einen ganz großen Dank aussprechen. Er wird nie vergessen sein.

Möge ein kleiner Engel jetzt über Pfützchen wachen und ihn in ein glücklicheres Leben begleiten. In unserer Welt hatte er leider keine Chance.

 

Bild

 

Bild

 



Still, seid leise,
es ist ein kleiner Engel auf der Reise...
Er wollte nur kurz bei Euch sein...
Warum er ging, weiß Gott allein,
vergesst ihn nicht, er war so klein...
Ein Hauch nur bleibt von ihm zurück,
in Euren Herzen ein großes Stück...
Er wird jetzt immer bei Euch sein,
vergesst ihn nicht, er war so klein...
Geht nun ein Wind an mildem Tag,
so denkt, es war sein Flügelschlag...
Und wenn ihr fragt, wo mag er sein?
Ein Engel, der ist nie allein...!!!
Er kann jetzt alle Farben sehn,
auf Pfoten durch die Wolken gehn
und wenn ihr ihn auch so vermisst
und weint, weil er nicht bei Euch ist,
dann denkt, im Himmel, wo es ihn gibt,
erzählt er stolz:
Ich ward geliebt...!!!

 

In Liebe, Trauer und ewiger Erinnerung schließe ich nun sein Tagebuch.


Homepage Counter kostenlos