Baby`s island - Insel der Geschichten unserer Katzen/Babyhilfe

Baby`s island

Baby`s island ist eine winzige Insel im großen Meer. Eine Insel, die von Liebe umhüllt ist und auf der viele kleine Katzenbabys leben. Kleine Winzlinge, die irgendwann mit einem kleinen Boot dort an kamen. Die nicht wußten wo sie waren. Die Angst hatten und dort mit warmen Pfötchen aufgenommen und umfangen wurden, damit sie eines Tages ihre Angst verlieren und wunderschöne, gesunde und lustige Winzlinge werden. 

Auf dieser winzigen Insel gibt es keinen Streit, keinen Neid und kein Hass. Denn auf dieser Insel regiert die Liebe. Eine Liebe, die ihnen hilft, wenn sie krank, schwach und einsam sind. Eine Liebe, die ihnen zeigt, wie wunderschön ihre Zukunft ist und die alles, was dieser kleinen Insel schaden möchte, mit einer bösen Gewitterwolke zurück über das große Meer scheucht.

Wenn nun eines Tages am Horizont ein kleines Boot sichtbar wird, welches auf Baby island zu steuert, dann spüren die Winzlinge dort, dass wieder Freunde kommen. Freunde, die Hilfe von ihnen brauchen und sie laufen ganz aufgeregt an ihrem kleinen Strand hin und her.

Sie wissen ja nicht, was kommt. Welches arme Baby in dem Boot sitzt, oder ob es ein Geschwisterchen mit bringt und die beiden eng aneinander gekauert ängstlich darauf warten, ob für sie ein Wunder geschieht, oder ob dies ihre letzte Reise ist. Darum sind die Winzlinge am Strand ganz aufgeregt und jedes möchte das erste Winzi sein, welches Hallo sagen darf.

Jedes dieser Babys bringt eine Geschichte mit. Die Geschichten dieser kleinen Babys sind meist traurig und die guten Menschen auf der Welt spüren dann in dem Moment ihre Tränen. Aber es gibt auch mal schöne Geschichten, wo dann alle Winzlinge am Strand sitzen und man ihr Lachen weit über das große Meer hört. Dieses Lachen gibt den guten Menschen für einen Moment das Gefühl, als erstrahle die Welt in einem wunderschönen Licht und in vielen bunten Farben. Diesen Moment wünschen sich die guten Menschen dann so oft, weil es auch ihnen so viel Liebe gibt, die sie dann gerne weiter geben möchten.

Baby island wächst mit seinen Geschichten. Denn es muss wachsen, weil noch so viele Geschichten über das große Meer zu dieser Insel kommen. Und so bekommt jedes neue kleine Boot einen liebevollen Platz auf dieser Insel, damit viele kleine Babys die Liebe spüren, die sie sich so sehr wünschen.

Diese Liebe und die Geschichten trägt der Wind über das Meer in die Herzen der Menschen. Und oft dringt diese Liebe wie ein zärtlicher Pfeil in das Herz eines liebevollen Menschen, der dann vom Meer getragen seinen Weg nach Baby island findet. Dort wartet ein ganz bestimmtes Winzi auf ihn. Eins, welches weiß, dass bald ein Mensch kommt, es ab holt und es in eine glückliche Zukunft bringt. Dieser Mensch bringt das Glück und die Hoffnung der kleinen Winzlinge, denn Hoffnung haben sie alle, diese kleinen Zauberwesen. Die Hoffnung auf eine Welt, wo sie nicht leiden müssen. Wo sie geboren werden, um geliebt zu leben und nicht, um mit Angst einsam zu sterben.

Die kleinen Winzis auf Baby`s island freuen sich ohne Neid über das Glück des einen, der diesen besondern Mensch geschenkt bekommen hat. Sie freuen sich, dass wieder eins ihrer kleinen Freunde sein Glück gefunden hat, weil sie wissen, dass dieses Glück vom Wind weiter getragen und erzählt wird, damit eines Tages wieder Menschen zu ihrer kleinen Insel getragen werden, um eins von ihnen dieses besondere Glück zu schenken.

Und bis dieses Glück ihnen dann ihren besonderen Menschen schickt, warten sie am Strand. Warten auf weitere kleine Boote, spielen miteinander und erzählen sich ihre Geschichten. Wenn dann wieder ein kleines Boot mit einem hilflosen Wesen kommt, öffnet sich eine Wand der Liebe für das Kleine. Und eines Tages ist es dann auch soweit, diese Liebe weiter zu geben. Denn diese Liebe werden noch ganz viele kleine Winzlinge brauchen, weil das Meer noch voll dieser kleinen Boote ist.

Nun wünsche meine Winzlinge und ich Euch alles Liebe und hoffen, Euch mit meiner kleinen Geschichte Euch eine winzige Freude gemacht zu haben.

Liebe Grüße, Elke 


Bevor ich weiter über Baby`s island schreibe, möchte ich klar stellen, dass ich sie nicht als Ersatz für die Katzenhilfe ins Leben gerufen habe. Baby island ist eine Insel mit Geschichten, die sich in den letzten 6 Jahren zusammen gefunden haben. Baby`s island ist nur eine Art virtuelles Buch und keine neue Form der Katzenhilfe. Ich hoffe, dass es auch bei den Neidern nun so verstanden wird. Vielen Dank.

Dann hat Baby`s island einen Engel bekommen. Ich habe diesen Engel mit rein genommen, weil viele Menschen hier traurig waren, weil Eddy es nicht geschafft hat, den Winzlingen mit seinem letzten Wunsch zu helfen. Darum möchte Eddy uns auf Baby`s island unterstützen. Unterstützen, indem er als Engel seine Wärme und seine Liebe über diese kleine Insel breitet. Und über diese Insel weit über alle Grenzen sein Band noch fester in die Herzen legen möchte, damit vielleicht, auch wenn nicht mehr über die Katzenhilfe, dieses Band unsichtbar den Winzlingen durch wahre Freunde helfen kann.

Darum möchte ich diese Geschichte Eddy widmen, indem er Euch nun etwas erzählen kann. Und er würde sich freuen, wenn Ihr seine Geschichte mit dem Herzen lest, denn er und ich möchten nicht, dass Baby`s island so angesehen wird, als wollten wir Spenden, oder Menschen auf unsere Seite ziehen. Denn das wollen wir damit wirklich nicht bezwecken. Vielen Dank. 

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Hallo meine lieben Freunde,

vor ein paar Tagen war ich mir nicht mehr sicher, ob ich jemals noch eine Geschichte hier schreiben darf. Mein Herz war schwer und ich war unendlich traurig. Denn ich musste Euch verlassen. 

Wir Winzlinge, die zu Engeln werden, dürfen ja noch einmal zurückkommen, wenn es wichtig ist, hier noch eine Aufgabe zu erfüllen. Und so eine Aufgabe bekam ich. Viele Wochen durfte ich bei Euch sein. Mit Euch lachen und mit Euch weinen. Ich habe viele Beiträge von Euch gelesen und manche haben mein Herz sehr berührt, weil sie ja auch über Sternenfellchen waren, die ihre lieben Menschen verlassen mussten. In diesen Momenten kamen diese Sternenfellchen mit der Bitte zu mir, ihren besonderen Menschen einen lieben Gruß ins Herz zu schicken, damit sie nicht mehr so traurig sind. Denn, wenn Ihr Menschen um uns weint, spüren wir das und es macht unser Herz traurig. Auch wenn wir nicht mehr bei Euch sind, geht es uns hier gut. Wir haben keine Schmerzen, erfahren sehr viel Liebe und haben viele Freunde hier, mit denen wir viel über unsere lieben Menschen sprechen.

Meine Aufgabe war es auch, den Winzlingen, die auf der Straße leben müssen, oder von schlechten Menschen weggeworfen werden, zu helfen. Ihnen liebe Menschen zu schicken, die ihnen einen Platz geben, wo sie Liebe, Wärme und Geborgenheit erfahren. Und meine Aufgabe war es auch, Menschen zu berühren, die diese Helfer der Katzen unterstützen. Mit Hilfen,, mit Gesten und mit lieben Worten. 

Mir hat diese Aufgabe viel Freude gemacht, denn ich sah ja bis zum Wochenende nur das Gute in den Menschen. 

Aber manchmal kommen dann dunkle Wolken und wir Sternenfellchen, die eine Aufgabe haben, bekommen Angst. Denn wir wissen, diese dunklen Wolken zeigen uns, dass wir versagt haben. Dass einer von uns es nicht geschafft hat, die Menschen so zu berühren, dass sie mit dem Herzen sehen und nicht mit Neid und Hass. Manchmal dauert es eine Weile, bis sich so eine dunkle Wolke, voll mit Hass, über uns entlädt und auch wenn wir es schon weit vorher spüren, wir können es nicht aufhalten. Denn durch das Herzensband sind wir ein Teil der Menschen und müssen uns ihnen fügen. Egal, ob sie gut oder schlecht sind.

Ja, und diesmal traf mich diese Wolke und beendete meine wunderschöne Aufgabe. Ich musste wieder zurück und durfte nicht mehr bei Euch sein. In dieser Zeit war mein Herz schwer und ich wollte nur alleine sein. Aber dann kam plötzlich ein Engel zu mir und sagte, „lieber Eddy, da unten auf der Erde, da sind viele liebe Menschen. Sie rufen nach Dir und weinen um Dich und darum sei nicht traurig, Deine Aufgabe war gut und Du hast so viele Menschen damit zusammen geführt. Wir Engel spüren dass, weil sie Dich noch nicht los lassen möchten. Sie möchten nicht, dass Du gehst und das zeigt uns, wie viel Du den Menschen da unten bedeutest. Darum darfst Du noch einmal zurück und den Menschen Dein Band ins Herz legen. Nicht in der alten Form, aber trotzdem in einer neuen, wunderschönen Form. Lieber Eddy, Du darfst zurück und den Menschen Deine Liebe zeigen, so wie sie Dir im Moment ihre Liebe zeigen und nach Dir rufen, weil sie traurig ohne Dich sind. 

Und nun bin ich seit gestern Abend wieder bei Euch und helfe meiner Pfegemami über ihre kleines Lebenswerk (Buch) Baby`s island, Euch die kleinen hilflosen Wesen näher zu bringen. Denn ich habe einen großen Koffer voller kleiner Schicksale mitgebracht, die wir Euch erzählen möchten. Und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass ich es nun schaffe, meine neue Aufgabe auch gut zu erfüllen. Denn ich muss gut sein, weil ich Euch danken möchte. Den Ihr habt den Engeln gezeigt, wie wichtig ich Euch bin und dafür danke ich Euch. Ich hoffe, Ihr spürt meinen Dank in Eurem Herzen, denn ich liebe Euch alle sehr mit meinem kleinen Seelenherz, welches immer für die Winzis und für meine Freunde schlagen wird. 

Auch wenn eines Tages wieder eine dunkle Wolke kommt und mich von Euch reißt, weiß ich jetzt, ich bin nicht vergessen, denn wir alle sind Freunde im Herzen und dafür danke ich Euch.

In Liebe Euer Eddy 


Ich kam vor einiger Zeit mit meiner Schwester in einem kleinen Boot auf Baby`s island an. Und Ihr könnt mir glauben, wir Beide hatten panische Angst, denn wir wussten nicht, warum wir plötzlich ganz woanders hin müssen und was uns erwartet. 

Wir wurden von zwei Engeln, die wissen, wer gemeint ist, aufgenommen, in ein Boot gesetzt und gelenkt, denn alleine hätte es unser Boot nicht geschafft und irgendwann hätten wir dadurch den Tod gefunden. 

Kurz vor der Insel wurde es laut. Wir hörten Rufe, lautes Lachen und als wir einmal vorsichtig über den Bootsrand schauten, sahen wir ganz viele kleine Katzenbabys über den Sand laufen, springen und zu uns herüber rufen. Während meine Schwester versucht, sich in ihre inneren Gedanken zu flüchten, wurde ich überängstlich. Mein Herzchen schlug ganz schnell und ich atmete, als bekäme ich keine Luft mehr. Keiner von den Menschen kann sich vorstellen, was in diesen Minuten in uns Babys vor geht, denn in diesen Minuten verändert sich für uns unser ganzes Leben und wir sind doch eigentlich noch viel zu jung, um das alles zu verstehen. Aber heute kann ich sagen, die Angst war unbegründet. Als unser kleines Boot am Ufer an kam, wurden wir ganz ruhig und lieb empfangen und ein liebevoller Engel nahm uns ein Stück mit, damit wir in Ruhe ankommen konnten. 

Heute wissen wir, dass es unser lieber Eddy war, der uns in Empfang nahm. Denn er hält seine wunderschönen Flügel über die Insel und wenn er ein Boot kommen sieht, wo ein oder mehr ängstliche Babys sitzen, dann kommt er zum Strand, umschließt uns mit seinen Flügeln und erzählt uns, warum wir auf die Insel gekommen sind und wie nun unser Leben aussieht. Und wenn Eddy merkt, dass wir es verstanden haben und uns auf unser neues Leben vorbereiten, dann schwebt er wieder auf einer wunderschönen weißen Wolke über die Insel, um auf uns aufzupassen. 

Ich weiß nicht, ob es jedem Baby so geht, aber wir hatten unheimlich viele Fragen und sie wurden uns dann später vom Hüter der Insel beantwortet. 

Ach ja, den Hüter der Insel kennt Ihr ja noch nicht. Der Hüter ist ein weiser Mann, der viele Jahre den Winzlingen in Eurer Welt geholfen hat. Da die Engel merkten, dass sein Werk langsam getan ist und er in Eurer Welt nicht mehr viel tun kann, weil er zu schon alt und schwach war, haben sie ihn auf die Insel geholt, damit er nun auf uns Babys aufpasst und uns hilft, wenn es uns nicht gut geht, wir traurig sind, oder Angst haben. Hier hat er Kraft und ist gesund, damit er immer für uns liebevoll da sein kann. Er kann aber auch anders und schimpft mit uns, wenn wir Blödsinn machen. Er führt uns in ein Versteck, wenn er sieht, dass dunkle Wolken oder schwarze Boote über dem Meer zu uns kommen. Dann stellt er sich ihnen entgegen und verteidigt mit Eddy unsere kleine Insel, damit uns nichts geschieht.

Wir Babys müssen dann im Versteck warten, bis er uns holt. Sollte jemals ein Baby früher gehen, gibt es mächtig Ärger, denn dann kann er das Baby ja nicht schützen. Aber bis jetzt ist kein Baby früher gegangen, weil in diesen Zeiten immer ein Engel zu uns kommt, der uns die schönsten Geschichten erzählt und daher wollen wir auch gar nicht früher aus unserem Versteck. 

Nun sind meine Schwester und ich schon eine lange Zeit auf dieser Insel. Wir neuen Babys müssen auf der Insel bleiben, weil wir keine Menschen bekommen dürfen. Aber das ist uns egal, weil wir hier Freunde haben, unseren lieben Hüter, unseren großen Freund Eddy und immer liebe Engel, die zur Stelle sind, wenn sie merken, sie werden gebraucht. 

Wir neuen Babys haben auch keine Namen, aber dafür unendlich viele Kosenamen, aber auf einen hören wir alle und zwar, wenn der alte Man uns ruft. Denn dann ruft er immer, „wo sind meine kleinen Schätze“ und bei dem Wort Schätze wissen wir alle, nun gibt es kuscheln, schmusen toben und leckere Sachen.Und glaubt mir, da bleibt kein Baby zurück. Dann ist der Hüter umringt und jedes Baby will als Erster auf seinen Arm. Und manchmal muss er herzhaft lachen, weil man ihn dann kaum noch sieht und er mit uns Babys auf den Strand liegt. 

Ich bin froh, dass zwei liebe Menschen unser Boot zu Baby`s island gelenkt haben, denn hier fühlen wir uns auch wohl, auch wenn wir wahrscheinlich nie wissen werden, wie es ist, eine eigene Familie zu haben. Denn hier haben wir Freunde, die uns helfen, das alles zu verstehen und die immer für uns da sind, wenn wir Hilfe brauchen. Ja, wir brauchen auch ab und an mal Hilfe und dann geht der Hüter eine Zeit weg und wen er wieder kommt, hat er leckeres Futter, schöne Kissen und Decken, aber auch absolut tolles Spielzeug dabei. Er sagt dann immer, dass Eddy`s Band uns hilft, damit unsere Freunde wissen, was wir brauchen und dann helfen sie uns, damit kein Baby hungern oder leiden muss. 

Ach ja, einen Nachteil gibt es doch. Es gibt den einen Mann, auf den wir gerne verzichten würden, wenn er mit den Pieksdingern ankommt. Wir Babys nennen ihn den Medizinmann und er ist immer für uns da, wenn ein Baby krank, verletzt, oder schwach hier ankommt und das ist auch gut so, weil wir ja alle glücklich leben wollen. Aber manchmal kommt er auch und piekst uns einfach. Und das können wir gar nicht gebrauchen. Wir verstehen auch nicht, dass unser Hüter den nicht dann weg jagt. Der will uns doch pieksen und der Hüter soll doch auf uns aufpassen? Manchmal verstehen wir das System auf unserer Insel nicht. Aber solange es uns vor den dunklen Wolken und den schwarzen Booten mit den bösen Menschen schützt, müssen wir wohl auch den Pieks ertragen. 

So, nun werde ich wieder zu den anderen Winzis gehen, denn bald gibt es unser zweites Frühstück und ich habe hier noch keinen gesehen, der sein Näpflein stehen lässt. 

Außerdem glaube ich auch, dass es heute eine zweite Geschichte, eine aus Winzlinghausen, geben soll, wie ich gehört habe. Aber sicher bin ich nicht, man munkelt hier nur so etwas. 

Nun wünschen die Winzis von Baby`s island und ich Euch einen wunderschönen Tag. 

In Liebe, Euer Schatzi 


Ich bin der kleine Speedy und komme aus einer Zeit, wo wir Babys noch Namen bekommen und man über uns schreiben durfte. 

Ich bin auch eins von den Babys, wo auch Eddy zugehört. Wir bekommen bei der Geburt ein Schicksalsbuch mit wenigen Seiten und diese Seiten bekommen wir entweder mit Liebe, oder mit Leid gefüllt. Mein Buch, war wie das von Eddy, auch mit ganz viel Liebe gefüllt und ich weiß, dass meine Pflegemami sogar jetzt im Moment wieder weint, weil ihr Herz immer noch so voll von Trauer ist. 

Doch man muss nicht so lange um uns trauern, denn wir Babys, die nur ein kurzes Schicksalsbuch haben, kommen auf die Welt, um eine besondere Aufgabe zu erfüllen. Mal bekommen sie ihre Aufgabe schnell nach ihrem Tod und mal muss man ein wenig auf seine Aufgabe warten. Nun habe auch ich meine Aufgabe. Ich darf als Engel auf der Insel meine Flügel über die Babys halten. Sie trösten, ihnen beim lachen zuzusehen und ihnen zu helfen, wenn sie verzweifelt sind, weil auch ihr Schicksalsbuch nur wenige Seite hat. 

53 Tage habe ich bei meiner Pflegemami gelebt. 53 Tage, in denen unser Herz unendlich zusammen gewachsen ist. 53 Tage, wo sie mir mit ihrer Liebe diese wertvolle Aufgabe geschenkt hat. Sie weiß es nicht, wenn sie Winzlinge gehen lassen muss. Aber wenn ein Tier in Liebe geht, bekommt es überall auf der Welt eine wunderschöne und wertvolle Aufgabe. Eine Aufgabe, die den Tieren hilft, die keine Liebe haben und auf Hilfe hoffen. Darum trauert nicht um uns, sondern liebt uns ganz dolle, damit wir durch Eure Liebe die Kraft haben, unsere Aufgabe zu erfüllen. 

Nun möchte ich schließen, denn unser neues Schatzi hat ja auch schon geschrieben. Ich denke, viele von Euch kennen mich ja nicht und fragen sich, wer ich denn bin. Darum habe ich Euch kurz den Nachruf meiner Pflegemami eingesetzt. Und vielleicht habt Ihr auch einen kleinen Platz in Euren Herzen, den ich dann ausfüllen und an viele verlorene Winzlinge weiter geben kann. 

In Liebe, Euer Speedy 

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GEKÄMPFT, GEHOFFT, GELIEBT UND DOCH VERLOREN

Am 28. Dezember 2012 ging unser kleiner Speedy über die RBB in ein schöneres Leben.

Mein kleines Herzblatt Speedy – 05. November bis 28.Dezember 2012

Seit Freitag fühle ich mich verloren, kann irgendwie noch nicht glauben, dass alles umsonst gewesen sein soll. Sehe noch Deinen Blick, spüre noch Dein Pfötchen, mit dem Du mich berührst hast und weiß, nie wieder werden wir die Nächte zusammen verbringen, nie wieder werde ich Dir Dein Lieblinsglied vorsingen und nie wieder aus unserem Buch vorlesen.

Dein kleiner Bereich ist noch unverändert, ja, selbst Dein Geruch ist noch allgegenwärtig.

Nur, Du bist nicht mehr da.

Es ist schwer für uns, wir ertappen uns immer wieder dabei, wie wir leise ins Zimmer gehen und zur Heizung schauen. Und wenn der Abend kommt und ich zu Dir gehen möchte, muss ich mich bremsen, denn Dein Platz ist leer und Deine Decke ist das Einzige, was ich von Dir an mich drücken kann.

Ich weiß, man sagt, die Zeit heilt alle Wunden und auch ich werde eines Tages mit einem Lächeln von Dir erzählen können. Aber im Moment laufen mir die Tränen, weil wir Beide so hart dafür gekämpft haben, damit es Dir besser geht und Du wenigstens ein klein wenig Glück im Leben hast.

Wir kannten uns nur acht Wochen und wenn ich zurück denke, wie ich Dich das erste Mal gesehen habe, wusste ich, Du bist etwas Besonderes. Du warst so hilflos und ängstlich und ich fühlte mich schlecht, weil ich das erste Mal in meinem Leben eine so winzige Katze habe weinen sehen. Als ich Dich dann am 05. November von der TA-Station abgeholt hatte, traute ich mich nicht, Dich anzufassen, aus Angst, ich würde Dich zerbrechen. Irgendwie sahst Du nicht wie ein Kater von 8 Monaten aus, sondern eher wie ein kleines Allien, das sich aber mehr und mehr mit seiner liebevollen Art in unsere Herzen schlich. Ich glaube, die erste Woche mit Dir war die schwerste Zeit für mich, denn Du warst so krank, immer musste man aufpassen, Dich nicht noch mehr zu zerbrechen und trotzdem merkte ich, dass Du viel stärker warst, als man von Dir annahm. Auch warst Du so ein lieber und geduldiger Patient. Hast nie gequängelt, Dich über jede Kleinigkeit gefreut und warst so neugierig auf die Welt. Du kanntest ja nicht viel und ich musste Dir jedes Spielzeug und jede noch so kleine Sache langsam nahe bringen. Aber wenn Du sie kanntest, hattest Du einen so großen Spaß damit, dass wir manchmal aus dem Lachen nicht mehr raus kamen. Nach einiger Zeit konnte man merken, was Du besonders gerne mochtest und womit Du uns am liebsten geärgert hast. Ich denke da gerade an den Ball, der immer so laut war und den Du immer dann zum spielen benutzt hast, wenn wir schlafen wollten. Wie oft musste ich ihn dann auf dem Schrank verstecken, damit Ruhe einkehrte. Oder Dein erster kleiner Tunnel, den Du erst ängstlich und dann voller Spaß immer wieder durchlaufen hast, bist Dir die Puste ausging. Jedes Mal, wenn wir zu Dir kamen, hast Du uns mit neuen Erfolgen überrascht und warst so glücklich, dass Du uns jedes Mal mit Deinem Glück angesteckt hast.

Ich weiß noch, wie viel gutes Futter ich ausprobieren musste, bis Du mir gezeigt hast, dass Du Dich über ganz einfache Sachen mehr freust. Und ich weiß noch, wie glücklich wir alle waren, als wir beim nächsten Wiegen feststellten, dass Du 700g zugenommen hast.

Natürlich war uns klar, dass unsere gemeinsame Zeit mit Dir begrenzt ist und wir irgendwann einmal Abschied nehmen müssen. Aber ich hatte gehofft, auch weil ich spürte, dass Du nicht mehr gehen wolltest, dass wir mehr Zeit geschenkt bekommen. Jeden Tag hast Du gekämpft, ja, sogar manchmal geschauspielert und das alles nur, um uns zu zeigen, dass Du mit dieser Krankheit leben kannst. Selbst, als es Dir zum Schluss ganz schlecht ging und Dir keiner mehr helfen konnte, hast Du den Kampf nicht aufgegeben. Es hat mir in dieser Zeit das Herz zerbrochen. Dich so kämpfen zu sehen und nicht helfen zu können, ist für mich ganz schlimm gewesen. Wenn ich aus Verzweiflung weinte, hast Du schnurrend Dein Köpfchen an mich gedrückt, als wolltest Du sagen, „warum weinst Du, mir geht es doch gut“. Ich selber habe mich an jeden Hoffnungsschimmer geklammert, habe mit dem Arzt alles probiert, was Dir noch helfen kann, aber die Dauer der Medikamentenwirkung wurde kürzer und kürzer. Zum Schluss hattest Du nur noch im Schlaf die Kraft, zu atmen. Du hast es überspielt, aber wie oft kamen wir zu Dir und hatten Angst, dass Du für immer eingeschlafen bist, weil Du Dich schon fast bewusstlos geschlafen hast. Als ich dann die Entscheidung treffen musste, die zwei Freunde trennt, die sich in den acht Wochen im Herzen so nahe gekommen sind, wie es zwei Menschen in ihrem Leben nie schaffen, habe ich es nicht leichtfertig gemacht. Genau wie Du habe ich jeden kleinen Augenblick, indem es Dir besser zu gehen schien, als Hoffnung gesehen und darauf aufgebaut. Aber heute weiß ich, ich habe die Welt mit Deinen Augen gesehen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Du ganz ersticken würdest und so ein Ende wollte ich Dir nicht mit auf Deine letzte Reise geben. Auch wenn Du mich nicht verstehst und vielleicht bist Du auch böse über meine Entscheidung, weil Du bis zum Schluss leben wolltest, war es doch die einzig Richtige, die man für Dich treffen konnte. Denn, kein Tier, das so stark mit dem Herzen gelebt hat, soll so qualvoll sterben müssen. Ein Abschied in Würde ist das einzig Richtige und diese Würde wollte ich Dir nicht nehmen.

Ich hoffe, Du wirst das irgendwann verstehen.

Lieber Speedman. Du hast in der kurzen Zeit, wo wir Dich kennen lernen durften, viele Herzen berührt. Viele Menschen haben für Dich gehofft und gebetet und von netten Freunden bekamst Du als einzige Katze bei uns sogar eigene Pakete mit vielen tollen Spiel- und Futtersachen. Und ich weiß, wenn wir alle gekonnt hätten, wir hätten Dir Deinen Herzenswunsch, einfach nur leben zu dürfen, erfüllt. Nun kann ich nur hoffen, dass Dich meine Gebete erreichen und Du dort, wo Du jetzt bist, von meiner Lisa und den anderen Katzen, die vor Dir über die RBB gehen mussten, liebevoll aufgenommen wirst.

Nun bleibt mir nur noch eins. Dir auf Deiner Reise ins RBL all meine Liebe mit zu geben und Dich ganz fest in meinem Herzen zu behalten, damit Du weißt, uns kann weder Zeit noch Raum trennen, denn im Herzen ist man immer vereint. Grüße mir meine Lisa, sage ihr, dass ich sie sehr vermisse und halte Dich an sie. Denn sie ist die beste Freundin, die man sich wünschen kann. Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja alle wirklich eines Tages wieder und dann wird alles so schön, wie wir es uns in unseren Träumen wünschen.

In Liebe, Deine Pflegemama


Wenn es Wunder gibt, dann bin ich eins dieser Wunder. Ja, eigentlich schon eher zwei Wunder, denn ich heute werde ich das Glückskind genannt. Und darum hat mir auch den Namen Felix gegeben.

 

Ich wurde irgendwo in einem Haushalt geboren, wo Menschen zu sagen, „schlimmer geht`s nimmer“. Ich denke, nun kann man sich ohne weiteren Kommentar vorstellen, was dort war. Wir waren drei Babys und irgendwann ist unsere Mami dort gestorben. Bis man auf uns Babys aufmerksam wurde, waren wir schon von Maden angefressen, voller Würmer und Flöhe und nur noch Haut und Knochen. Eins meiner Geschwisterchen musste daher auch unserer Mami folgen, weil man ihr nicht mehr helfen konnte. Eine Gesichtshälfte von ihr war so zerfressen, dass sie nur noch schlimme Schmerzen hatte und ununterbrochen weinte. Meine Schwester und mich gab man dann beim Tierarzt ab, wo meine Pflegemami und Rena uns dann abgeholt haben. Der Tierarzt war unsicher und meinte, ob sie sich das antun wolle. Er gäbe uns kaum eine Chance und als sie uns sah, war Ihr Herz auch total verunsichert. Wir sahen ja schlimm aus, waren kaum zu erkennen und stanken wie ein Güllehaufen. Aber sie ist wie sie ist und meinte, sie versucht es.

 

In dieser Zeit bekam sie das erste Mal Menschen zu spüren, die sie Tierquäler nannten. Aber sie lernte auch nette Menschen kennen, die sie emotional unterstützen und sich am Compi mit ihr austauschten. So kam ich auch zu meinen Namen, denn eine liebe Freundin gab mir den Namen Felix und meinte, dass er mir Glück bringen soll. Denn Glück brauchte ich Eimerweise.

 

Während meine Schwester sich immer mehr erholte, fing mein Kampf erst richtig an. Muss auch dabei sagen, das wir mit drei anderen Babys, die aber noch winziger als wir waren, dort den Grundstein zu Winzlinghausen legten. Darum könnt Ihr Euch ja vorstellen, dass unsere Pflegemami noch nicht viel Erfahrung mit den schwierigen Fellchen hatte. Aber sie sagt heute, „wer nicht kämpft, kann auch nicht gewinnen“.

 

Die ersten Tage waren schlimm und auch schmerzhaft für uns. Für meine Schwester und mich körperlich und für unsere Pflegemami im Herzen. Aber wir mussten da alle durch, denn wir hatten Maden, die entfernt werden mussten. Waren voll mit einer schwarzen, klebrigen Masse, die einen Gestank verbreitet hat, den man noch Tage danach wahr nahm und einmal musste unsere Pflegemami im Bad auch kräftig würgen. Aber wir alle hielten durch und nach fünf Tagen waren wir sauber, hatten keine Maden und Flöhe mehr und es kamen auch nicht mehr so viele Würmchen hinten raus.

Wir sollten ungefähr vier Wochen alt sein und selber futtern können, wurde ihr von der Abgabeperson gesagt. Aber sie hat schnell gemerkt, dass wir niemals selber futtern konnten und daher verhungern würden, wenn sie uns nicht noch einmal mit der Flasche unterstützt.

 

Ja, und dann purzelten die Grammzahlen nur so auf unsere dünnen Rippen. Meine Schwester wurde immer hübscher, kräftiger und wollte die Welt erobern. Ich fiel leider immer wieder zurück und eines Tages bekam ich sehr hohes Fieber.

Ja, und mit dem Fieber fing die Lauferei zum TA wieder an. Heute glaube ich, ich könnte ein Buch darüber schreiben, was Winzlinge so alles bekommen können, aber meine Pflegemami hat den Kampf mit allem aufgenommen, was meinen kleinen Körper angreifen wollte. Und nach zehn Wochen war es dann soweit. Ich war ein kleiner Kater, der zwar unsicher, aber neugierig seine sichere Umgebung verließ, um auch die große Welt kennen zu lernen.

 

Lucy, so hieß meine Schwester, und ich lernten die anderen Tiere bei ihr kennen und wir bekamen tolle Spielsachen und immer kam Jemand, um uns zu kuscheln und zu knuddeln. Es begann eine wundervolle Zeit, die mit Lucy sogar in einem super tollen Happy End endete, denn ein lieber Arbeitskollege von unserem Pflegepapi hat sie zu sich und seinem Katerkumpel genommen.

 

Auch für mich sollte ein Happy End gesucht werden, aber ich musste noch warten, weil ich noch etwas schwächlich und anfällig war. Ja, und weil ich leider von der schlimmen Zeit etwas zurück behalten habe, denn ich werde eines Tages ganz blind sein, wurde es natürlich nicht leicht, für mich ein Zuhause zu finden.

 

Meine Pflegemai verbrachte nach dem Auszug von Lucy viel Zeit mit mir, denn ich tat ihr leid. So kam ich in ein Tragetuch, damit sie mich auch überhall mit hinnehmen konnte und wenn es ins Bett ging, lag klein Felix friedlich schlafend auf ihrem Kopfkissen.

 

Dabei passierte, was eigentlich passieren musste. In diesen Wochen wuchsen unsere Herzen zusammen. Aus meiner Pflegemami wurde meine „Mami“ und es gab keinen Menschen, dem ich mehr vertraute als ihr. Nur sie durfte mich anfassen, streicheln und versorgen. Mit ihr hatte ich keine Angst beim TA und mit ihr war ich Felix im Glück.

 

Für mich war das normal und schön, denn ich war ihr kleiner Junge, ihr Schatzi und ich war immer in ihrer Nähe. Aber irgendwie wollte sie das wohl nicht. Sah mich zwar immer liebevoll, aber auch nachdenklich an. Ich spürte, irgendwas ging ihr durch den Kopf und es hatte mit mir zu tun. Meine Gedanken fingen an, verrückt zu spielen und ich bekam Angst, denn ich wollte sie nicht verlieren, nicht schon wieder alleine sein und ich klammerte mich noch mehr an sie. Aber ich spürte, ihr Entschluss stand fest und eines Tages brachte sie mich zu ihren Oldies Lisa, Krümel und Mikel. Das waren, wenn man von der Zicke Lisa absah, alle ganz liebe und ruhige Katzen und ich sollte ein wenig Zeit mit ihnen verbringen.

 

Doch das wollte ich nicht und klammerte mich immer wieder an sie. Aber sie blieb hart, ja und dann habe ich die ersten Schritte in eine andere Welt gemacht. In eine Welt, wo ich nicht so verhätschelt wurde. Wo man mir nicht alles durchgehen ließ, mich aber liebevoll abgeschleckt und gekuschelt, wenn ich etwas gut gemacht hatte.

So fing im Grunde mein Leben als Kater an und das Meiste lernte ich von Omi Krümle. Sie war immer für mich da, zeigte mir, wie man klettert, wie man sich richtig putzt und wie man miteinander kommuniziert.

 

Aber meine „Mami“ war und bleib meine „Mami“ und immer wenn in den Jahren danach Menschen kamen, um einem Baby ein liebes Zuhause zu schenken, habe ich mich schnell verkrümelt, damit sie nicht aus Versehen mich mitnehmen.

 

Als ich ein knappes Jahr alt war, kam ein neuer Gast zu uns nach Hause. Es war der Kater vom Sohn und er hieß Deiko. Er war der beste Freund vom Sohn und hat mit ihm viel gemacht. Doch dadurch dass dieser viel arbeiten musste, sollte Deiko bei uns Urlaub machen.

 

Ja, und dann ist es bei mir passiert, ich wollte der Freund von Deiko werden. Mit ihm die Welt erobern, zusammen abends einschlafen und zusammen morgens Blödsinn machen, Futtern und alles, was beste Freunde so tun, ja, gemeinsam erleben. Und so wurden wir Beide beste Freunde, die nichts trennen konnte. Deiko war wie mein großer Bruder. Hat immer auf mich aufgepasst, mich verteidigt, mir geholfen, getröstet und war mir im Herzen verbunden. So ging ein Jahr ins Land und ich war der glücklichste Felix der Welt.

 

Aber dann kam der Tag, wo Deiko ausgezogen ist. Er zog mit dem Sohn in eine andere Wohnung und ich spürte, ich würde ihn nie wieder sehen.

Ich konnte nicht anders, habe nur geweint, kaum gefressen und habe immer an der Treppe gewartet, ob mein bester Freund wieder nach Hause kommt. Denn, wenn er kommt, wollte ich der Erste sein, der ihn ganz festhält und nie wieder los lässt. Aber Deiko kam nicht. Tag für Tag saß ich an der Treppe, rief und weinte und meine „Mami“ wusste einfach nicht mehr weiter, weil auch ihr Herz schwer von meinem traurigen Anblick war. Mich konnte einfach keiner trösten. Sie nicht und auch meine geliebte Omi-Krümel nicht. Ich wollte meinen besten Freund zurück, aber er kam nicht mehr.

 

So vergingen Wochen und nichts konnte den Schmerz in meinem Herzen trösten. Ja, und dann kam unser Pflegepapi eines Tages die Treppe hoch und hielt einen Transportkorb in den Händen. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah, denn den Geruch, der aus dem Korb kam, würde ich unter tausenden von Gerüchen wieder erkennen und das lustige Miauen, was mir entgegen schlug, ließ mein Herz wie einen wilden Trommelwirbel schlagen. Ich konnte es nicht glaube, nicht abwarten, bis wir endlich oben waren und unser Pflegepapi den Korb auf den Boden stellte. Ich sprang immer wieder um ihn rum, schrie ihn an, „mach schneller“ und lief vor und wieder zurück vor Freude. Ja, und dann ging das Türchen auf und mein bester Freund schaute mich mit seinen großen, schelmischen Augen an.

 

Ich weiß nicht, ob Ihr das nachempfinden könnt, aber in mir war es so, als ginge die Sonne mit ihren hellsten Strahlen auf. Und nachdem wir uns vorsichtig abgeschnüffelt hatten, war es wieder so wie früher. Beste Freunde fürs Leben.

 

Heute sagt meine „Mami“ zu uns, „Freundschaften werden im Himmel beschlossen und auf Erden vollzogen und nichts kann sie dann mehr trennen“. Und es stimmt. Nichts trennt uns mehr, denn auch der Sohn hat gemerkt, wie sehr wir uns vermissen und hat Deiko schweren Herzens zwar, mir wieder zurückgegeben und dafür bin ich ihm heute noch sehr dankbar. Sein Herz für uns „verlorene Näschen“ ist aber geblieben und so hat er neue Winzlinge bei sich aufgenommen, um ihnen ein liebevolles Zuhause zu geben.

 

Deiko und ich leben nun schon ein paar Jahre in Winzlinghausen und wir sind immer noch die besten Freunde. Wir Beide haben viele Winzlinge in diesen Jahren kommen und gehen sehen und haben sogar zur selben Zeit unsere Wehwechen, damit wir auch im Krankenzimmer zusammen bleiben können. Wirklich, das stimmt. Und so muss es ja auch sein, denn wir sind „best friends forever“.

 

Nun könnte meine Geschichte zu Ende sein und eigentlich ist sie das auch. Aber ich möchte zum Schluss noch eine Bitte äußern, wenn ich darf.

 

Ich weiß nicht, was passiert ist und warum bei uns zuhause so viel im Umbruch ist. Und ich weiß nicht, warum manche Menschen immer etwas an unserer Pflegemami auszusetzen haben. Aber es macht uns Angst. Denn, was ist, wenn sie uns genommen wird?

Klar, ist sie nicht perfekt und hat viele Ecken und Kanten. Aber seid mal ehrlich, wer hat sie nicht. Es gibt keine perfekten Menschen. Doch sie war und ist immer für uns da, hilft, wo Hilfe gebraucht wird und würde nie einen Winzling im Stich lassen, oder aufgeben. Darum möchte ich meine Geschichte mit einer Bitte an bestimmte Menschen beenden.

 

„Lasst uns unsere Geschichten hier, denn diese Geschichten helfen uns, weil sie Menschen erreichen, die ein Herz für uns haben. Wacht endlich auf, denn wir müssen auf der Straße sterben, wenn wir keine Hilfe finden!!! Ich bitte Euch, lasst uns Straßenkatzen das, was wir Winzlinghausen oder in unserem Buch „Baby`s island“ nennen. Wir möchten doch keinem etwas wegnehmen. Wir möchten nur etwas ganz Kleines. Wir möchten leben, so wie Ihr auch. Lasst uns daher bitte noch unsere Geschichten, denn mehr haben wir doch nicht mehr, außer der Hoffnung, dass die guten Tierschutzvereine/Tierschützer mehr Hilfen für uns bekommen, damit uns noch mehr geholfen werden kann.

Ich danke Euch im Namen aller Notnasen für Euer Verständnis“

 

So, nun bin ich aber fertig und krabbel noch ein wenig zu meinem Freund Deiko auf`s Kuschelkissen. Wir Näschen aus Winzlinghausen und unsere Pflegemami wünschen Euch allen einen wunderschönen Wochenendstart und schicken Euch liebe Knuddelgrüße.

 

In Liebe Felix


Guten Morgen Ihr Lieben,

 

heute werde ich Euch mal erzählen, wie Winzlinghausen zu seinem Namen kam.

 

Ist ja schon ein komischer, oder verrückter Name, aber irgendwie passt er zu uns, weil wir hier ja auch alle ein wenig verrückt sind.

 Ich denke ja auch, dass unsere Pflegemami einen Teil zu diesem Namen bei getragen hat, denn sie ist ja auch nicht groß.

Das merkt man, z.B. im Kaufhaus, wenn sie Sachen braucht, die mal wieder im obersten Regal stehen und sie entweder klettern, oder sich einen großen Menschen suchen muss, der ihr das dann dann aus dem Regal holt.

Aber den Hauptanteil an dem Namen tragen wir. Wir die vielen Winzlinge, wie sie uns immer liebevoll nennt, die jedes Jahr kommen und ihr Haus besetzen. Ist ein Jahr ganz schlimm und es kommen ganz viele Winzlinge, sagt sie auch schon Mal, "Na klasse, nun sind sie wieder da, meine kleinen Hausbesetzer".

 

Wir sind, wenn wir ankommen, unterschiedlich alt. Mal frisch geboren, mal ein paar Tage oder Wochen alt. Aber alle haben wir eins gemeinsam, wir kommen von der Straße, oder aus einem Notruf und brauchen Hilfe.

 

Mein Bruder und ich kamen so ziemlich am Anfang ihrer Hilfe und mussten ihr viel zeigen, was sie heute bei Handaufzuchten nutzen kann. Denn wir Winzlinge sind anspruchsvoll, brauchen viel Zeit, viel Liebe und den Blick, dass man sofort merkt, wenn unsere Lebenskraft nicht so richtig will.

 

Ja, und heute hat sie im Sommer teilweise bis zu 30 Handaufzuchten gleichzeitig, muss sich Listen machen, der Wecker ist unerlässlich und an jeder Babybox hängt ein Zettel, worauf sie sich notiert, wann gefüttert wird, was ein Baby hat, oder braucht.

Dann ist sie wie ein Blaulicht, rund um die Uhr im Einsatz mit Flaschen machen, Boxen reinigen, uns baden, wiegen, füttern, kuscheln und wenn eins von uns was hat, beim Tierarzt.

 

Die Waschmaschine läuft ununterbrochen für uns und die Familie ist froh, wen dazwischen ein wenig Zeit ist, auch mal ihre Wäsche zu waschen. Aber damit ist jetzt Schluss. Denn unser Pflegepapi hat gesagt, dieses Jahr bekommt sie eine zweite Waschmaschine und nun sparen sie darauf.

Ist auch besser so, wenn wir unsere eigenen Washcmaschine haben. Das ewige Quängeln der Menschen, sie möchten auch mal dran kommen, kann schon nerven.

Nachts schleicht unsere Pflegemami mit der Taschenlampe durchs Haus, damit keiner geweckt wird und tagsüber ist sie dann oft mit einer Tasse Kakao/früher Kaffee und einem Brötchen zwischen den Zähnen unterwegs. Wir nennen sie dann immer in den Zeiten "Häuptling Triefauge", weil ihre Augen viel auf Halbmast stehen und manchmal erwischen wir sie an der Mikrowelle, wo sie sich 5 Minuten Schlaf nimmt, bis sie durch das Klingeln der Mirkowelle wieder wach wird. Ab und an schläft sie dann auch schon mal im Wartezimmer vom Tierarzt, aber ich glaube, die Menschen sind das auch schon von ihr gewohnt. Denn, wenn sie zur Hauptzeit mit uns Babys im Einsatz ist, karrt sie uns ja Boxenweise dahin.

Sie hat sich auch eine Extra Babytasche gemacht, wo Babys rein kommen, die immer bei ihr bleiben müssen, weil sie "Kippwinzlinge" sind. Die Tasche kennt fast jeder in ihrem Umfeld, denn egal, ob zum Arzt oder, oder, die Tasche ist dann immer dabei.

 

Aber wir Winzis haben auch einen Nutzen für sie. Ja, wir unterstützen sie bei Projekten, Aktionen und neuen Ideen. Denn wären wir nicht, würde sie Nachts schlafen und sich nicht die Nächte mit wichtigen Dingen befassen, wo sie tagsüber nicht zu kommt. Ja, wir arbeiten schon sehr früh für Winzlinghausen, denn wären wir nicht, hätte sie nur Langeweile.

Lustig wird es bei uns immer, wenn wir aus dem Flaschenalter raus sind und die Welt erobern möchten. Dann wünscht sie sich manchmal die alten Zeiten zurück, denn wir tanzen ihr ziemlich auf dem Kopf rum. Und das nicht nur im wörtlichen Sinne. Dann muss sie uns zeigen, wie man futtert, wie man ein Kaklo benutzt und was wir dürfen und was nicht. Ja, und wenn wir dann noch viele kleine Kuschelmonster sind, die durch die Zimmer wuseln, hat sie manchmal von alleine, oder durch unsere Hilfe, die Haare zu Berge stehen. Ob sie sich vielleicht deshalb ihr langes Haar hat abschneiden lassen?

Aber keine Sorge, seid ich erwachsen bin, helfe ich ihr und seit dem letzten Jahr auch noch Limpi und Pedro, wenn ganz viel zu tun ist. Dann bekommen wir jeweils immer bis zu vier Babys und dürfen ihnen dann zeigen, was gut ist und was gar nicht geht. Manchmal nerven sie uns und dann setzen wir uns einfach oben auf dem Kratzbaum, weil sie da noch nicht hin kommen. Ärgert sie zwar, aber wir sind ja auch nur Kater und müssen ab und an mal verschnaufen.

Wenn sie dann so um die 5 bis 6 Wochen alt sind, brauchen wir nicht mehr so viel helfen. Dann denken die Winzlinge, sie sind jetzt groß und toben durch die Räume, was das Zeug hält. Dann kommen die Babyzimmer zum Einsatz, damit sie sich in ihrem Übermut nicht verletzen. Wir schauen zwar immer noch nach ihnen, gönnen uns aber auch unseren Mittagsschlaf oder ein Sonnenbad auf der Fensterbank.

 

In dieser Zeit geht viel Futter über den Tisch und ich glaube, bei Netto hat man schon Angst, wenn sie kommt. Denn, wenn sie das Geschäft wieder verlässt, ist das Regal Kittenfutter leer. Dieses Jahr kann sie aber dort selber Kittenfutter ordern, weil sie doch einige Paletten davon braucht.

 

In dieser Zeit mag auch die Müllabfuhr bestimmt nicht gerne zu uns kommen, denn selbst unser Pflegepapi buckelt sich einen bei den beiden schweren Mülltonnen ab und neben unserer gelben Tonne stehen noch Säcke als Spalier drum herum.

 

In dieser Zeit hören wir sie auch oft sagen, "nein,keine Zeit, können Euch nicht besuchen". Wie denn auch? Sie haben hier mit putzen, aufräumen, füttern und die wilde Horde unter Kontrolle halten, genug zu tun. Und wir gehen nun mal vor dem Angenehmen.

Ja und dann wird es plötzlich Stück für Stück ruhiger. Dann kommt die Zeit, wo die Winzlinge in ihr neues Glück ziehen. Wo Freunde kommen, die ihnen ein schönes Zuhause geben. Und die Zeit, wo unsere Pflegemami dann die Regale mit Tempos plündert, weil sie bei jedem Winzling weint, als müsste sie eine Flut verursachen.

 

Komisch, eigentlich müsste sie doch froh sein, wenn endlich wieder Ruhe einkehrt, sie Abends die Beine hoch legen, oder unsere Geschichten vorbereiten kann? Aber sie heult und wir müssen sie dann trösten, denn da geht kein Weg dran vorbei.

 

Ab Oktober/November kehrt dann Ruhe ein. Dann gibt es nur noch uns Dauerpflegis, oder wie wir immer sagen, die Dauerlieblinge unserer Pflegemami. Na ja, es sei denn, es schleichen sich ein paar Müllis, Kreisverkehrbesetzer, oder eine total verrückte Findus-Fienchen noch schnell ein, weil sie Weihnachten mit uns verbringen möchten. Dann müssen wir nochmal ran, ob wir wollen oder nicht.

Ja, und weil unser Haus zu bestimmten Zeiten nur so von Winzlingen wimmelt, hat unsere Pflegemami es dann irgendwann  "WInzlinghausen" genannt. Und dieser Name steht in den letzten 6 Jahren für viele Winzlinge und eine zweite Chance für sie.

 

Ich werde ihre etwas verrückte Art für uns auch nicht rechtfertigen, denn nur dumme Menschen können sich schlecht über eine Winzlinghaulfe auslassen und versuchen, sie zu zerstören. Gute Menschen mit Herz wissen, dass gerade im Katzenschutz viel Hilfe gebraucht wird. Und wer unsere Pflegemami kennt, weiß ja, dass sie nichts nüchtern sehen kann, sondern aus allem etwas Verrücktes, mit einem liebevollen oder lustigen Namen macht.

 

Das heißt aber nicht, dass ihre Psyche Hilfe braucht, wie ein Mann, kürzlich in seiner Gruppe behauptet hat.

Das ist einfach für sie nur ein Teil von einer stark emotionalen Arbeit und dieser Teil gibt ihr Kraft, das alles zu überstehen. Denn, es ist ja nicht immer nur lustig bei uns, sondern manchmal müssen wir alle weinen und Kraft haben, weil ein Engel an unsere Tür klopft, der einen Winzling abholen möchte. Darum macht sie eben aus einem Haus "Winzlinghausen". Darum schreibt sie ihre Geschichten und darum liebt sie es, mit Aktionen, Projekten und Ideen etwas Neues zu starten und für uns zu erreichen. Ja, und darum ist sie eben ein wenig "verrückt".

 

Na ja, so wie in den letzten Jahren wird es Winzlinghausen nicht mehr geben.

Aber trotzdem wird unsere Pflegemami weiter als Freund den Winzlingen helfen, die Hilfe brauchen. Egal, ob sie Anzeigen oder Ordnungsstrafen bekommt. Wenn ein Winzling auf der Straße Hilfe braucht, sind wir da. Unsere Plegemami mit ihrer Hilfe und wir Babykater mit unserer Erfahrung. Und wenn dann ein Winzling wieder eine zweite Chance bekommt und in ein glückliches Happy End ziehen darf, wird unsere Pflegemami wieder heulen und wir werden ihr dann grinsend die Tempos reichen. Man kann uns zwar bekämpfen, aber man kann uns nicht besiegen. Denn Winzlinghausen ist ein Haus der Liebe und Liebe ist die stärkste Macht der Welt.

Sodale, nun muss ich wieder. Ich glaub, während ich hier getippselt habe, hat der Limpi wieder mit der kleinen Urmeli gekuschelt und da muss ich als Anstandspapi natürlich aufpassen, das die Beiden sich nicht noch mehr ineinander verlieben.

Ach ja, auf dem oberen der zwei Bilder seht Ihr meinen Bruder Jim-Bob, der mittlerweile auch in einem super Zuhause der Prinz ist.

Nun wünschen Euch die kleinen und großen Chaoten, mit ihrer total übermüdeten Pflegemami, einen wunderschönesn Samstag und sagen, "bis denne".

In Liebe, Euer Janis 


Guten Morgen zusammen,

Ihr kennt mich nicht, denn ich wurde in einer Zeit geboren, als unser Frauchen noch kein Facebook kannte. Darum habe ich sie heute gefragt, ob sie einmal meine Geschichte schreiben kann. Denn mit meiner Geschichte möchte ich auch Rena einen lieben Gruß schicken, weil sie mich so sehr geliebt hat, dass sie seitdem nie wieder ein Winzling an ihr Herz kommen lassen will. 

Mit meiner Geschichte möchte ich ihr sagen, dass sie nicht mehr um mich trauern soll, weil es mir gut geht. Ich bin mit Eddy und all den anderen Winzlingen bei Schluppi, Omi-Krümel, Mikel und Lisa und dort bekommen wir all die Liebe, die wir auf Erden nicht erhalten durften. 

Ich wurde in "Timbuktu" geboren und meine Mami hatte eine Besitzerin. Eine Frau, die angab, dass sie Katzen liebt, aber keine Verantwortung für sie übernehmen wollte. In ihrem Denken ist es ihr egal, ob Katzen sich vermehren, ob Babys sterben, oder Katzen nicht mehr nach Hause kommen. Denn sie hat ja immer Katzen durch die jährlichen Vermehrungen und manchmal kann man auch denken, dass solche Menschen eigentlich nicht mehr wissen, wie viel Katzen sie eigentlich haben. 

Wenn sie mit bekommt, dass eine ihrer Katzen Babys bekommt, sammelt sie die Mami und Babys ein und sie dürfen für eine Zeit bei ihr im Haus leben. Können die Babys laufen, müssen sie wieder raus, oder sie verschenkt ab und an mal ein Baby. 

Ob sie uns liebt? Ich weiß es nicht, denke aber auf ihre Art schon. 

Zu der Zeit, in der ich geboren wurde, hatten vier Mamis gleichzeitig Babys bekommen. Eine Mami bei der Frau im Garten, die dann mit den Babys für eine Zeit verschwunden war, zwei Mamis bei einer lieben Nachbarin im Garten, die ihnen dann Schutz für diese Zeit gegeben hat und eine Mami in einer alten Scheune, die dann ihr Todesurteil wurde. 

Zwei ihrer Babys haben das schreckliche Unglück überlebt und haben dann so lange laut geweint, bis ein junger Mann sich da rein getraut hat und sie dort raus geholt hat. 

Ja, und so kamen Angel und Peanut dann zu unserer Pflegemami. Leider waren sie zu klein und zu schwach und gingen trotz aller Hilfe ein paar Tage später ihren Weg über die Regenbogenbrücke. Das war für unsere Pflegemami eine sehr schlimme Zeit, weil sie so sehr um jedes kleine Leben kämpft und diese beiden Winzlinge einfach nur im Arm halten durfte, bis sie ihre kleinen Äuglein für immer geschlossen hatten. 

Wir anderen Winzlinge, eine Mami hatte 5 Babys und eine Mami hatte 4 Babys wurden von ihr und der lieben Frau betreut, bis wir alt genug waren, bis unsere Pflegemami uns mit nehmen und unsere Mamis kastrieren konnte. 

Da sie aber zu der Zeit nicht viel Geld hatte, bat sie das Vet-Amt um Hilfe, damit man dort einmal mit dieser Frau spricht, die so viele Winzlinge in ein unsicheres Schicksal entlässt. Denn es kamen ja immer mehr Winzlinge, an die unsere Pflegemami aber nicht ran kam, weil sie auf dem Grundstück der Frau geboren wurden. 

Was aus ihnen wurde, kann keiner sagen, denn wenn das Vet-Amt eingeschaltet ist, darf unsere Pflegemami nicht weiter helfen, sondern muss sich zurück ziehen. Aber auf Nachfragen meinte die Dame vom Vet-Amt, es sei alles in Ordnung und wir glauben das jetzt mal.

Wir waren neun Babys, als wir bei unserer Pflegemami an kamen, alle total verwildert und wir haben es ihr nicht leicht gemacht. Doch Felix, Deiko, und die anderen Katzen dort zeigten uns in kleinen Schritten, dass wir keine Angst haben müssen und keiner uns etwas Böses will. 

Es begann nun eine schöne Zeit. Wir waren eine lustige Truppe, haben dort viel erlebt und auch viele Freunde gefunden. Eigentlich war jeden Tag Action in der Bude und manchmal war unsere Pflegemami Abends froh, wenn der letzte Winzling endlich schlief. 

Mich hatte Rena ganz tief in ihr Herz geschlossen, verbrachte jede freie Minute mit mir und es war klar, dass ich bei ihr bleiben darf. 

Wir verbrachten eine schöne und liebevolle Zeit miteinander und keiner dachte jemals, dass uns etwas auseinander reißen könnte, oder mein Schicksalsbuch nur ganz wenige Seiten hat. Denn ich war gesund und kräftig und habe mich auch immer gut durchgesetzt. 

Es waren ganz kleine Zeichen, die meine Pflegemami plötzlich unsicher machten. Und auch wenn der Tierarzt nichts feststellen konnte, spürte meine Pfegemami, dass etwas mit mir nicht stimmt. 

Manchmal ist es ja nur ein Gefühl, was den Menschen zeigt, sie müssen sich auf einen Abschied vorbereiten und so war es auch bei mir. 

Glaubt mir, ich wollte nicht gehen, habe mich dagegen gewehrt und meine Pflegemami immer mit großen Augen lustig angesehen. Und trotzdem war da dieses Gefühl in ihr. Ein Gefühl, was ihr sagt, sie müssen die Nacht bei uns verbringen. Ein Gefühl, welches ihr sagt, sie solle mich in dieser Nacht im Arm halten. Ein Gefühl, welches ihr sagt, diese Nacht wird ein Abschied kommen und sie kann nichts dagegen tun. Ja, und so setzte sie sich in ihren Korbsessel, nahm mich in den Arm, spielte mit mir, erzählte mir schöne Geschichten und wir Beide verbrachten so unsere letzte Zeit in Ruhe und Liebe gehüllt. 

Als ich zu meinen Geschwisterchen wollte, war sie sich erst nicht sicher, hat aber dann doch entschieden, mich zu ihnen zu legen, wo ich mich gleich ganz feste an sie gekuschelt habe. Sie weiß bis heute in ihrem Inneren nicht, ob es die richtige Entscheidung war, aber in diesem Moment hat sie auf ihr Herz und ihren Bauch gehört und so durfte ich meine letzten Stunden in der wohligen Wärme meiner Geschwisterchen verbringen. Denn wir wußten beide, ja haben es gespürt, dass wir uns im Herzen schon verabschiedet hatten.

Als sie am frühen Morgen nach uns sah, war ich für immer friedlich eingeschlafen. Meine Geschwisterchen saßen bei mir und schauten sie ganz traurig, aber auch verwundert an und ich glaube, in dem Moment wollte keiner glauben, was geschehen ist. 

Es begann ein schlimmer Tag für sie, denn Rena wußte ja noch nichts von meinem Tod, weil sie an dem Tag einen Auftritt hatte und deshalb an dem Abend nicht da war. Sollte sie ihr das jetzt sagen, oder am Abend, wenn alles vorbei war? Und würde unsere Pflegemami es schaffen, Rena den ganzen Tag in die Augen zu sehen und nicht zu weinen? 

Aber wieder entschied das Schicksal und ließ Rena diesen einen Tag für sie. J

eder auf dem Fest wußte, was war, denn die verheulten Augen meiner Pflegemami sprachen ja Bände. Aber irgendwie sah Rena es nicht und es war gut so für sie. 

Als alles vorbei war, nahm unsere Pflegemami Rena mit zu einem Spaziergang und dann erzählte sie ihr, dass, wenn sie heute nach Hause kommt, ihr geliebter, kleiner Freund sie nicht empfangen wird. Ja, dass ihr Schatz nicht mehr da ist und dass das Schicksal entschieden hat, dass er nicht bei ihr bleiben durfte. 

Es war ein schlimmer Moment. Erst sah Rena sie ungläubig an und dann brach sie mit einem Weinkrampf zusammen. Viele Freunde kamen und nahmen sie in den Arm, aber sie konnte sich nicht beruhigen, hat immer gefragt "warum mein Spuckie, warum, warum?" Alle haben mit ihr geweint, denn keiner vermochte sie zu trösten und diese Hilflosigkeit war wohl das Schlimmste in dem Moment.

Ich habe von oben zugesehen, habe gerufen "Rena, nicht weinen, ich bin doch da. Mir geht es gut und auch wenn Du mich nicht sehen kannst, bin ich in Deinem Herzen und werde immer Dein kleiner Spuckie sein". Aber sie konnte mich nicht hören und auch nicht spüren, denn ihre Wut und ihre Trauer waren einfach zu groß. Kein Wort der Menschen und kein Gefühl von mir konnten sie erreichen und sie wurde hart. Hart zu sich und hart zu allen Winzlingen. Denn nie wieder wollte sie einem Winzling ihr Herz schenken und das ist bis heute so geblieben. Ja, und jedesmal, wenn heute ein Winzling stirbt, sieht man in ihren Augen das Schutzband, welches sie um ihr Herz gelegt hat. Denn jedes Baby, welches gehen muss, bestätigt sie in ihrer Trauer, dass man sein Herz nicht verschenken sollte.

Heute liebt Rena die älteren Katzen und zwei von ihnen hat sie ganz dolle in ihr Herz geschlossen, obwohl sie weiß, dass auch sie durch ihre Krankheiten nicht lange bei uns bleiben dürfen. Aber hier hat sie das Gefühl, sie werden ihr nicht einfach genommen. Und es sind eben keine Winzis. 

Meine Geschwister sind mittlerweile schon erwachsen und glücklich in ihren neuen Familien. Ja, und ich bin ein glückliches Sternenkind geworden. Denn ich habe hier eine wunderbare Aufgabe bekommen. Ich darf den kleinen Winzlingen ein Freund sein, die mit den Engeln über die RBB kommen und Angst haben, weil sie nicht wissen, was sie erwartet. Dann darf ich sie in meine Pfötchen nehmen und ihnen erzählen, wie wunderschön es hier ist. Denn hier sind sie nicht alleine und Winzlinge, die auf Erden einen Menschen hatten, dürfen diesen besonderen Freunden ein zartes Band in ihr Herz legen, damit sie immer miteinander in Liebe verbunden sind. Denn hier ist nicht die Ewigkeit oder etwas endgültig. Nein, wir alle sind nur räumlich getrennt, können uns zwar für eine Zeit nicht sehen, aber immer spüren, bis wir dann eines Tages unseren Menschen auf der RBB entgegen laufen dürfen, um sie mit unseren kleinen oder großen Pfötchen ganz feste zu umschließen und nie mehr los zu lassen.

Ja, und bis dahin schicken wir Euch einen neuen Freund. Mal ist es ein Winzling und mal ist es ein älterer Freund. Und in diesen Momenten, wo sie in Euer Leben treten, spürt Ihr, dass gerade diese Näschen etwas ganz Besonderes sind. Ganz besonders, weil wir sie Euch geschickt haben, damit sie die Leere der Trauer wieder mit Liebe und Freude füllen können. Und mit jedem Näschen, dem Ihr dann Euer Herz schenkt, macht Ihr uns glücklich, denn das ist unsere Aufgabe hier oben. Euch Menschen und die Näschen auf Erden glücklich zu sehen. Und wenn wir unsere Aufgabe erfüllen können, strahlt ein Licht über uns Sternenkinder und das Regenbogenland wächst wieder ein Stück weiter. Denn das Regenbogenland lebt und existiert durch und mit der Liebe.

Darum möchten wir Sternenkinder Euch sagen, "trauert ruhig um uns, wenn wir gehen müssen. Aber öffnet auch wieder Euer Herz, wenn wir Euch die besonderen Näschen schicken, deren Aufgabe es sein wird, wieder Liebe und Lächeln in Euer Gesicht zu zaubern. Wir sind Euch nicht böse, wenn dieses Gefühl auch mal länger braucht. Aber verschließt nicht Euer Herz, denn dieses besondere Näschen wartet schon auf Euch, damit es Euch glücklich machen darf. Und wenn Ihr dann so ein Näschen in Euer Herz geschlossen habt, schaut ihm in die Augen und Ihr könnt uns darin sehen. Uns, die wir glücklich und zärtlich zu Euch lächeln, weil wir Euch immer lieben."

Eines Tages wird auch Rena wieder ihr Herz für die Winzlinge öffnen. Sie muss aber keinem Winzling ein Zuhause geben, denn ihre Aufgabe erfüllt sie schon. Sie schenkt den Näschen ihr Herz, die krank oder schwierig sind, denn auch diese Aufgabe ist wertvoll. Aber ich weiß auch, dass sie eines Tages versteht, dass ich ihr nicht genommen wurde, sondern, dass ich nur früher gehen musste, weil ich hier oben eine Aufgabe zu erfüllen habe. Eine Aufgabe, die wichtig ist, damit die Menschen niemals aufhören zu lieben, zu trauern, zu vermissen und glücklich zu sein. Denn diese Gefühle sind wichtig für die Menschen, damit die Welt nicht dunkel wird.

Nun bedanke ich mich ganz lieb, dass ich Euch meine Geschichte erzählen durfte und möchte mich mit einem lieben Gruß aller Sternenkinder von Euch verabschieden, bis wir uns alle eines Tages wieder sehen.

In Liebe, Euer Spuckie


Heute möchte ich Euch etwas über das kleine Sternenkind Brittany schreiben.

Brittany wurde ohne viele Seiten in ihrem Schicksalsbuch geboren, ja eigentlich nur mit zwei Seiten.

Ihre erste Seite war mit Freude und Glück behaftet, mit Liebe und unendlicher Zartheit. Sie war ihrer Mami Helga wie aus dem Gesicht geschnitten und sie war das einzige Mädel inmitten von einem kleinen Haufen roter Brüder. Als Brittany das Licht der Welt erblickte und Helga sie zart ableckte, war mein Herz sofort voll von Liebe für dieses zauberhafte Wesen.

Als Brittanys zweite Seite aufgeschlagen wurde, war mein Herz schwer und mit unendlicher Trauer gefüllt, da ich an diesem Tag erfuhr, dass sie geboren wurde, damit ich ihr Schicksalsbuch schließen sollte.

Britany wurde nur ein paar Tage alt, dann musste ich die Entscheidung für sie treffen. Kein Mensch kann ermessen, wie schlimm es ist, wenn man mit einem Baby, welches so voller Hoffnung für uns Menschen steckt, dann nur noch den letzten Weg gemeinsam gehen kann.

Helga war an diesem Tag sehr tapfer. Sie wußte, was kommen wird. Das ich Brittany nehmen, mit ihr zum TA fahren muss und sie ihr nicht mehr zurück bringen werde. Nie vergesse ich ihren Blick, der so voller Vertrauen, aber auch voller Trauer war. Wie sie ihre vier Jungs näher an sich drückte und ich mir so schlecht vor kam. Denn was sollte ich ihr sagen? Ich konnte nur das kleine Wesen an mich nehmen und versuchen, ihr in den letzten Minuten all das zu geben, was Helga an Liebe in ihrem Herzen für sie trug.

Heute ist Brittany ein kleines Sternenkind, welches mit all den anderen kleinen Sternenkinder über die Wiese tobt, lacht und glücklich ist und uns über Baby island ihre Liebe schickt. Die dort oben all das findet, was sie auf Erden nicht haben durfte und die immer noch so tief in meinem Herzen sitzt. Ich hoffe, sie verzeiht mir irgendwann, dass ich ihr Schicksalsbuch schließen musste.

Ich denke noch oft an Brittany, weil ich auch immer noch oft an Helga denke. An meine beste Freundin, die mir zum ersten Mal das Gefühl gab, mich gegen die Katzenhilfe und für sie entscheiden zu müssen. Denn nach Lisa, meiner besten Freundin, ist mir nie wieder eine Katze so nah an die Seele gekommen und auch nie mehr so vertraut gewesen. Für ein paar Wochen durfte ich wieder eine beste Freundin, eine Seelenkatze in meinem Leben haben.

Ihr dürft das nicht falsch verstehen. Ich liebe meine Seelchen, meine Arbeit mit ihnen und jede Katze und jeder Winzling, die meinen Weg ein Stück begleiten, haben meine ganze Liebe. Meine besonderen Winzis, deren "Mami" ich für immer bleibe, weil sie durch ihre Besonderheit keine Familien finden, gehört mein ganzes Herz. Aber da gibt es auch meine Seele, die sagt, hier ist eine besondere Freundin. Eine Freundin, die Dich tiefer blicken lässt, als Du es sonst darfst. Eine Freundin, die Dir vom ersten Moment an so vertraut ist, als wär man schon Jahre zusammen. Eine Freundin, die Du niemals gehen lassen willst, aber musst.

Ich weiß, dass es Helga dort, wo sie heute ist, sehr gut geht, aber ich werde sie nicht besuchen. Denn ich möchte ihr Glück nicht mit meinen Tränen in Traurigkeit umwandeln. Ich möchte, dass sie dort immer glücklich ist, auch wenn es mir heute noch das Herz zerreißt, das ich sie gehen lassen musste. Denn ich liebe Helga, meine beste Freundin, immer noch sehr stark.

Heute stehe ich am Grab von Brittany und erzähle ihr von Helga und ihren Brüdern, wenn ich Nachrichten von ihnen bekomme. Durch Brittany, auch wenn sie nicht unter uns bleiben durfte, ist ein Stück von Helga bei mir geblieben und noch heute, wenn ich an diesen einen besonderen Tag denke, wo Brittany auf die Welt kam und ich dieses kleine Ebenbild von Helga sah, durchflutet mein Herz unendlich viel Liebe.

Manchmal ist meine Arbeit nicht einfach und lässt mich zweifelnd fragen, ob ich das überhaupt alles so wollte. Denn diese Arbeit mit den Winzlingen, mit ihren Mamis und mit den Katzen, die ich auf der Straße finde, lässt mich oft verzweifeln. Und auch wenn es viele, viele wunderbare Happy End`s gibt, sind es doch immer gerade diese Emotionen, die einem das Gefühl geben, wie vergänglich alles sein kann, wie schnell ein Glück sich in Trauer, in Wut und Verzweiflung ändert und wie oft man etwas verliert, was einem wichtig ist.

Kraft finde ich dann wieder in meinen Ideen, in meinen Projekten und Aktionen, und den vielen Hilfen, die dadurch entstehen. Und jedesmal, wenn ich dadurch nur einen Menschen überzeugen konnte, wie wichtig diese kleinen Hilfen für die Straßenkatzen und vor allem für die Winzis ist, bin ich glücklich. Denn jede Hilfe, sei es in Form von Futter, von Geld oder von Sachen, die die Näschen glücklich machen, ist ein Stück nach vorne auf den Weg zu einem besseren Verständnis für die Ärmsten der Armen unter den Katzen. Und keiner, wirklich absolut keiner wird es je schaffen, mir diese Seelenfreunde aus dem Herzen zu reißen. Ich werde für sie kämpfen, sie sprechen und hoffen, dass meine Worte in vielen Ohren gehört wird, egal wie weit man voneinander entfernt ist. Denn diese wunderbaren Seelchen sind es wert, dass man sie hört, sie sieht, ja sogar spürt. Und darum versuche ich, wenn auch ganz klein, ein Stück ihrer besonderen Art den Menschen ein wenig näher zu bringen. Und natürlich ist meine Hoffnung wahnsinnig groß, dass auch in diesem Jahr wieder viele Winzlinge, Mamis und Oldies, die auf der Straße leben müssen, Hilfe, oder gar ein Happy End finden.

Darum glaubt niemals, dass ich nichts mehr für die Fellis von der Straße mache, nur weil ich hier nicht mehr so schreiben kann, wie im letzten Jahr. Ich kämpfe weiter mit meinem ganzen Herz für sie und das wird nie Jemand ändern können, egal, was er über mich erzählt oder mir androht.

Ich weiß, es wird nie mehr eine Helga kommen, aber ich weiß, dass die Zeit mit ihr mich wieder tiefer geprägt hat und dafür bin ich ihr immer dankbar. Denn es ist niemals selbstverständlich, dass man einer wunderbaren Seele so nah kommen darf. Ich durfte das für ein paar Wochen und ich werde Helga mit ihrer liebevollen Art nie vergessen.

Ich habe heute diese Geschichte gewählt, weil ich eigentlich schon wieder tief in diesen Hilfen stecke. Der Winter war zu mild und die ersten Babys sind gemeldet. Ich arbeite wieder auf Hochtouren an Projekten, damit ich ihnen die Hilfe geben kann, die sie brauchen, wenn sie in ein paar Wochen an meiner Tür klingeln. Denn eins weiß ich ganz sicher. Wenn ich ihnen in ihre kleinen Äuglein schaue, ihre Angst erkenne und sie mich spüren lassen, dass wieder eine neue Geschichte entsteht, werde ich nicht nein sagen, denn das ist ein Teil meines Leben und ich liebe diesen Teil schon sehr. Und eines Tages, wenn ich als Freund ein anfangs kleines Bündel als gesundes und kräftiges Fellchen in die große Welt entlasse, weil ein Freund ihm ein zuhause geben möchte, dann weiß ich, dass man immer einen Weg finden kann, wenn man helfen möchte. Und ehrlich, ich möchte helfen und werde daher immer einen Weg finden, zu helfen. Denn Liebe kennt keine Grenzen.

Nun wünschen wir Euch allen ein schönes Wochenende und schicken Euch liebe Grüße aus dem kleinen Winzlinghausen und von Baby island. „heart“-Emoticon

PS: Auf dem Bild hat noch Brittany gelebt.


Guten Morgen zusammen,

heute möchte ich meine Erzählung mit einem Spruch beginnen, der mich heute ausmacht.

"Menschen haben mich zu dem gemacht was ich war - Tiere haben mich zu dem gemacht, was ich heute bin."

Ob das immer so gut ist, kann ich nicht sagen, aber ich merke natürlich, dass mein Denken in den Jahren, wo viele Katzen meinen Weg gekreuzt haben, sich immer mehr geändert hat. Dadurch endet manchmal etwas mit einem guten Gefühl und manches mit einem bitteren Nachgeschmack. Aber wenn man mich heute fragen würde, ob ich alles noch einmal so machen würde, könnte ich von Herzen mit einem großen Ja antworten. Denn durch die Tiere, und da ist es egal, welche unseren Weg kreuzen, lernt man sein Herz zu öffnen und Dinge zu sehen und zu akzeptieren, die man vorher nie wahr genommen hat.

Der Umgang mit den Katzen hat mich leise werden lassen. Für mich ist der Umgangston sehr wichtig geworden und ich versuche, diesen leisen Umgangston mit Tieren den Menschen näher zu bringen. Denn, wem nutzt es etwas, wenn man schreit, droht und meint, mit Beleidigungen weiter zu kommen. Der Ton macht in vielen Lebenslagen die Musik, auch bei den Tieren.

Und so einen leisen Ton habe ich zurzeit auch in der Betreuung. Zwei kleine Winzis, die total traumatisiert sind. Die schon fauchen, was das Zeug her gibt, wenn man sich ihnen nur kurz nähern möchte. Die zusammen gekauert in einer Ecke sitzen und hoffen, man übersieht sie. Die aber dann ganz ruhig und entspannt im Arm liegen, wenn man sie vorsichtig und leise an sich drückt und einfach nur kuschelt.

Man muss so kleine Winzis verstehen lernen. Sie haben wochenlang ihre Welt bei ihrer Mami, vielleicht sogar in einem Verband. Sie werden behütet, beschützt und liebevoll umsorgt. Sie lernen dort ihre ersten Schritte, erobern spielend vorsichtig ihre Welt und kennen es nicht anders, als draußen zu leben. Sie lernen schon früh, vor uns Menschen Angst zu haben, denn ihre Mamis haben ja alle durchweg eine schlechte Erfahrung mit uns Menschen gemacht. Warum also sollen sie ihren Babys bei bringen, wir Menschen wären gut?

Ja, und dann kommt der Tag, wo sich ihr Leben in einer Minute schlagartig verändert. Wo sie aus ihrer kleinen Welt und von ihrer geliebten Mami weggerissen werden. Sie rufen nach ihrer Mami, fauchen, kratzen, oder beißen sogar aus Angst, wollen wieder zurück in ihre kleine Welt, aber der Mensch, den sie ja schon als böse von ihrer Mami erklärt bekommen haben, zeigt ihnen, dass die Erzählungen ihrer Mami wahr sind. Denn der Mensch hat in ihren Augen kein Erbarmen mit ihnen. Er nimmt ihnen in einer Minute alles weg, was sie hatten und geliebt haben. Wer kann ihnen dann verdenken, dass sie in ein Trauma verfallen, indem sie sich mit Abwehr dem Menschen gegenüber flüchten?

Diese kleinen Wesen können in diesem Moment ja nicht wissen, dass wir es gut mit ihnen meinen, ja, ihnen helfen möchten. Sie haben Angst, wissen nicht, was kommt und möchten nur wieder zu ihrer Mami zurück. Sie verstehen nicht, dass sie angefasst, untersucht, entwurmt, entfloht und behandelt werden. Und sie verstehen nicht, warum das alles so wichtig für sie ist, damit sie gesund und sicher leben können. Sie haben einfach nur Angst und oft hört man, wenn sie sich alleine fühlen, ihr leises Rufen und Weinen nach ihrer Mami.

Diese Momente zerreißen mir oft das Herz, denn ich fühle dann mit ihnen. Für mich ist es auch jedesmal furchtbar, sie aus ihrer Welt reißen zu müssen, obwohl ich weiß, dass es ja nicht anders geht. Und genau wie sie, sitze ich oft heimlich in einer stillen Ecke und weine, weil ich verzweifelt bin. Verzweifelt, weil es immer noch diese Momente im Leben eines Straßenbabys geben muss. Das wir ihnen das immer noch antun müssen, weil noch viel zu viele Katzen unkastriert draußen leben müssen. Und verzweifelt, weil ich oft die Augen der Mami vor mir sehe, wenn ich mit den Babys im Auto los fahre. Jede Frau, die Mutter ist, oder Kinder liebt, wird verstehen, wie so eine Katzenmami sich in diesen Momenten fühlt und ich bin dann auch nicht stolz auf meine Arbeit.

In den nächsten Tagen beginnt dann die Aufbauarbeit für mich. Ich muss die Kleinen verstehen, damit sie mich an sich lassen und langsam anfangen mir zu vertrauen. Und viele Abende sitze ich einfach nur am Kennel und lese ihnen Geschichten vor. Schaue sie nicht an und halte eine Distanz zu ihnen. Sie lernen schnell, dass das Futter und das Kaklo Sachen sind, die ich machen muss, aber dass diese Sachen auf der Seite stehen, wo sie nicht gestört werden. Und nach ein paar Tagen erlauben sie, dass ich sie ganz leicht streicheln darf, wenn sie futtern. Ja, und wenn ich Glück habe, die Babys offen und neugierig sind, haben wir nach 14 Tagen das Eis gebrochen und sie kommen dann von alleine und wollen beschmust werden. Das ist dann auch der Moment, wo sie den Kennel verlassen dürfen, um in kleinen Schritten die Welt zu erobern. Nach einer weiteren Woche merkt man ihnen die Angst dann nicht mehr an. Sie ist vergessen und es zählen nur noch Futter, Spiel und kuscheln.

Aber es gibt auch die besonderen Wesen, die so zerbrechlich sind, dass man oft denkt, sie werden den Menschen nie wieder vertrauen. Und bei manchen der kleinen Winzlinge habe ich wochenlang gebraucht, bis sie die ersten Streichelversuche zu ließen. Leider haben gerade diese besonderen Seelen dann das Pech, dass sie zu alt für das süße Babyschema geworden sind und keine Familien mehr finden. Aber das ist egal, denn bei uns haben sie ein liebes Zuhause. Entweder auf Zeit, oder für immer.

So ein Paradebeispiel ist z.B. unser Pino, der seit Jahren bei uns lebt, sich von keinem Menschen anfassen lässt, aber die Nähe zu ihnen gerne hat. Der auch nicht mehr raus will und sich heute noch versteckt, wenn Besuch kommt und immer einen vorsichtigen Bogen um die Menschen dreht. Aber er hat ein Herz aus Gold, ist ganz zart und feinfühlig und wenn man ihn so akzeptiert wie er ist, liebt er Dich mit ganzem Herzen. Und wir lieben ihn genauso.

Heute unterteile ich die Winzlinge. 

Da sind einmal die Frischlinge, meine Flaschenkinder im Alter von frisch geboren bis 4 Wochen. 

Im Alter von 4 Wochen bis 10 Wochen gibt es dann die Wildis und die Wegwerfbabys, wobei die Wegwerfbabys natürlich zutraulicher, aber oft mit schlimmen Krankheiten und Verletzungen behaftet sind.

Aber der 10 Woche bis zur 20 Woche gibt es dann die Abgabebabys und die Wildis, wobei die Wildis kaum noch zu händeln sind und ich immer bei jedem einzelnen Wildi entscheide, ob ich ihn sozialisiere oder ins betreute Wohnen gebe, wo er seine Freiheit behalten kann, aber gut versorgt wird.

Auch wenn sich die Unterteilung jetzt sehr nüchtern liest, steht hinter jedem dieser Findlinge viel Herzblut und viele Tränen. Tränen der Hilflosigkeit, der Trauer und der Verzweiflung. Aber auch der Freude, wenn sie es geschafft haben und in ein liebevolles Zuhause ziehen dürfen. Denn dann habe ich meine Aufgabe gut erfüllt und auch dann kann ich meine Tränen nicht zurück halten. Blöd, aber ich bin eben nun mal durch die Tiere nah am Ufer gebaut.

Ich bin ehrlich, ich weiß heute nicht mehr die Zahl der Winzis, die ich im Arm gehalten habe. Aber eins weiß ich sicher, jedes dieses einzigartigen Wesen ist tief in meinem Herzen und ihre Namen und Bilder sind in meinem Gedächtnis fest eingebrannt. Manchmal, in einer ruhigen Minute, oder wenn ich Euch etwas schreibe, huschen einzelne Bilder von ihnen an mir vorbei und dann muss ich lächeln, weil es ja auch sehr viele schöne und lustige Zeiten mit ihnen gab. Niemals im Leben möchte ich eine Minute mit ihnen vergessen, oder missen, egal ob es schlechte und traurige, oder schöne und lustige Minuten mit ihnen waren. Jede Minute mit ihnen war ein kostbares Geschenk für mich und ich bin sehr dankbar, dass ich diese verantwortungsvolle Aufgabe eine lange Zeit übernehmen durfte.

Natürlich werde ich mein Herz und meine Aufgabe für die Katzen nie vergessen und so weit es in meiner Macht steht, helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Und eines Tages, wenn dann meine Zeit gekommen ist und ich meinen letzten Weg antrete, habe ich nur einen Wunsch. Ich möchte ihn leise und ohne Angst gehen dürfen, weil meine vielen kleinen und großen Näschen mich in Empfang nehmen und mit mir zusammen diesen Weg gehen, den sie schon vor mir gehen mussten. Mehr wünsche ich mir nicht und wenn mir dieser Wunsch erfüllt wird, weiß ich, dass ich alles richtig gemacht habe und dafür dankbar sein, dass ich für eine Zeit der Begleiter von so wunderbaren Wesen sein durfte.


PS. Auf dem Bild ist Jim Bob und kein neues Findelchen. 


Guten Morgen zusammen,

heute möchte ich Euch einmal etwas tippseln, denn ich bin eins der festen Bestandsmitglieder von einem mittlerweile großen Team der Auffangstation. 

Als ich im Sommer letzten Jahres zu unserer Pflegemami kam, hat sie erst gedacht, ich sei ein Hundewelpe. War ein kleiner, runder Brocken, der verdreckt und voller Blätter war. Und erst wollte sie den Findern sagen, dass sie ja keine Welpen von Hunde nehmen kann und darf. Aber dann sah sie, ich war doch ein Winzling. Man muss ihr auch zugute halten, dass sie ihre Brille nicht auf der Nase hatte, es spät in der Nacht war und sie wie ein zerrupftes Huhn, müde an der Tür stand. Und wenn sie glaubt, sie hat sich über meinen Anblick erschrocken, kann ich nur darauf antworten, ich war über ihren Anblick nicht minder erschrocken. 

Mit meinen fast drei Wochen war ich schon ein selbstständiges Mädel, wollte keine Milch, nur Futter und sie sollte mich auch nicht entleeren. Denn, auch wenn ich ein Zwergi war, habe ich mich über den Rand ins Babyklo gehangelt und dort meine Geschäftchen verrichtet. Und auch wenn ich mit meinen Aktionen meine Pflegeeltern immer zum lachen brachte, wollte ich es nicht anders haben. Denn ich bin ein kleiner Sturkopf und was ich will, das will ich.

Das merken sie auch heute noch und oft, vor allem Abends, wenn eigentlich hier Ruhe einkehrt und alle gemütlich etwas fern sehen, hört man bei uns, "Shakira nein", oder "Shakira, lass das". Macht mir aber nichts. Solange sie nicht aufstehen, mache ich weiter, behalte sie aber im Auge. Denn, wenn sie aufstehen, muss ich flitzen. 

Nun komme ich langsam in ein Alter, wo ich kastriert werden soll, aber wo man noch vorsichtig wegen der Narkose überlegt, weil ich Probleme mit der Atmung habe. Ja, leider. Denn, wie Ihr sehen könnt, bin ich das Produkt aus einer unkontrollierten und wahrscheinlich verantwortungslosen Siamvermehrung. 

Aber was muss, das muss und so behält man meine Gesundheit im Auge, um zur richtigen Zeit dann zuschlagen zu können.

Auch werde ich von meiner Pflegemami "ausgebildet". Ja, ich werde nun so erzogen, dass ich hier eine Aufgabe übernehmen kann. Denn, nachdem unser Pedro zurzeit eine andere Aufgabe hat, von der wir alle nicht wissen, wie lange sie noch dauert, fehlt ein Helfer bei der Babyaufzucht. Und obwohl meine Pflegemami bis jetzt lieber mit einem Kater arbeitet, will sie es doch einmal mit mir versuchen. Denn wir Mädels sind ja nicht ganz so nachgiebig und lassen uns von den Winzlingen nicht so leicht um das Pfötchen wickeln. Darum möchte unsere Pflegemami eine neue Ziehmami, so eine wie früher Omi-Krümel gewesen ist, die ein harter Brocken und eine strenge Erzieherin war. Jedes Baby, das durch ihre Schule ging, kannte und konnte alles und sie waren bei den Menschen heiß begehrt, weil die Erziehung stand und sie nichts mehr machen mussten. Hört sich jetzt komisch an, aber so war es wirklich. Omi-Krümel war die beste Ziehmami für Mamilose Babys, die mit der Flasche aufgezogen wurden. Und da ich, laut Aussage meiner Pflegemami genauso stur und hart bin, will sie es mit mir versuchen. 

Zurzeit werde ich an Jerry und Fienchen-Findus ausgebildet, weil sie schon was wegstecken können. Jerry ist ja mein Beuteschema, weil man das kleine Mamakind so leicht unterdrücken kann. Fienchen ist gemein, sie haut zurück und ich weiß dann nicht, wie ich mich verhalten soll. Vor allem, weil meine Pflegemami dazu auch nichts sagte, sondern nur meint, "biste selber schuld Shaki". 

Aber ich wäre nicht Shakira, wenn mir dazu nicht noch was einfallen würde.

Sodale, dies nun zu mir und meiner Vorstellung. Und nun möchte ich Euch etwas über uns erzählen. Denn auch wenn wir hart getroffen wurden, geht das Leben bei uns weiter und wir wollen doch auch, dass unsere Pflegemami keine Langeweile bekommt. 

Für sie ist um 3 Uhr die Nacht um. Will sie ja nicht, aber unser tierischer Wecker hat da kein Erbarmen und "klingelt" solange, bis sie wie ein Allien die Treppe runter schlurft und sie versorgt. Denn Oldies, zumindest bei uns, wollen mittlerweile um 3 Uhr morgens ihr Frühstück und ihre Pipirunde haben.

Wir Jungkatzen sind da anders. Vor allem bei schlechtem Wetter tummeln wir uns in den Körben und Kissen rund um die Heizungen und möchten am liebsten gar nicht mehr aufstehen. Hatten ja schon den Antrag gestellt, die Klaklos auch an der Heizung aufzustellen, aber der wurde abgelehnt. Ja, und so ist das dann etwas, was wir lange rauszögern, damit wir keinen kalten Popo unterwegs bekommen. Ihr kennt das ja sicher auch. Wer will schon aus dem warmen Bett in die Kälte, wenn es nicht unbedingt sein muss. 

Wir bekommen zwar auch unser Futter hin gestellt, aber das kann auf uns warten. Um vier Uhr morgens ist für uns keine Zeit und wir drehen uns höchstens einmal gemütlich in unseren Kuschelkissen, um dann weiter zu schlafen. Das Futter läuft uns ja nicht weg. 

Wenn sie das Futter leise bei uns verteilt hat, um uns nicht zu stören, geht sie die erste Waschmaschine befüllen. Denn waschen muss sie täglich für uns. Ja, und wenn sie mit uns fertig ist, kann sie eh nicht mehr ins Bette, weil sie zu wach ist. Also, kann sie dann ruhig schon mal mit dem Arbeiten beginnen. 

Zum Glück hat sie jetzt auch endlich ihre Küche, denn nichts ist nerviger, als wenn sie nebenan im Bad mit dem Geschirr klimpert. Da könnten wir ihr schon schon mal kräftig in den .... treten. Aber das ist ja jetzt zum Glück vorbei und unten kann sie machen, was sie will, das stört keinen. 

Na ja, mit einer Ausnahme und diese Ausnahme bin ich, weil ich ja überall schlafen kann und wenn ich grad im Wohnzimmer liege, rufe ich schon mal, "Tür zu, will meine Ruhe haben".

Um 9 Uhr fährt sie Frühstück holen, macht alles fertig, holt unseren Pflegepapi, der wieder dolle krank ist und dann nimmt sie sich eine halbe Stunde Auszeit. Dann geht der Kranke wieder ins Bette und sie geht wieder spülen. Danach sind dann die Zimmer dran und das macht bei ihr immer einen riesen Spaß, weil sie nach dem füttern und reinigen dann alle Türen aufmacht und wir wie ein bunter Haufen durch die Gegend laufen, toben und Blödsinn machen. Selbst der wilde Pino läuft mittlerweile mit uns um die Wette und manchmal, wenn man unten sitzt, meint man, hier leben keine Katzen, sondern Pferde. 

Das bekloppte Fienchen ist ja immer mitten drin. Die kennt keine Angst und Sorgen. Geht die Tür auf, sieht man einen kleinen, schwarz-weißen Turbo über den Flur flitzen, egal wohin, Hauptsache erst einmal wie eine wilde Wutz los rennen. 

Jerry ist da ängstlicher und ruft erstmal, "Mami, wo bist Du? Kommst Du mich holen?" Eigentlich darf und will sie das nicht mehr, denn er soll auch endlich erwachsen werden. Aber dann gibt sie doch wieder nach, er darf auf ihre Schulter klettern und so sehen sich die Beiden dann unser buntes Treiben an. Sie meint dann immer, "na ja, er ist ja auch noch ein kleiner Bonsai und würde von Euch nur überlaufen und geärgert werden. Wenn er etwas größer ist, läuft er auch mit Euch mit, versprochen". 

Na ja, wer`s glaubt. Habt Ihr schon mal einen Bonsai wachsen sehen? Ich nicht. 

In der Zeit, wo wir toben, darf Jerry immer bei ihr bleiben, oder sie bleibt bei ihm, wenn er doch mal runter möchte, damit sie ihm helfen kann, wenn wir ihn ärgern wollen. Aber dann nimmt sie ihn doch mit runter, weil sie dort auch noch arbeiten muss. Denn, auch wenn wir keine Katzenhilfe mehr sind, muss ja für die Katzen gesorgt werden, die bei uns sind und die wir im betreuten Wohnen haben. Denn sie gehören ja zur Auffangstation und die haben auch Hunger und Bedürfnisse. Darum macht sie viele Sachen, die sie bei ihrer Hilfe unterstützen. 

Denn lasst uns mal ehrlich sein, von Nichts kommt Nichts und um Geld betteln für jede Rechnung lag und liegt ihr nicht.

Klar, macht sich diese Hilfe nicht nicht von alleine und das Geld regnet heute auch noch nicht vom Himmel, aber sie möchte, vor allem nach den letzten Angriffen hier, doch so viel wie möglich alleine schaffen. Darum wird sie hier auch keine Hilferufe mehr einstellen, um keine Angriffsfläche mehr für diese Personen zu bieten. 

Denn eins ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Sie möchte ihr kleines Lebenswerk nicht aufgeben, auch wenn sie nun offiziell nicht mehr den Winzlingen helfen darf und kann. Aber Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und so kämpft sie weiter darum, dass wir nicht übersehen werden. Ich glaube, sie hat da ein wenig den Sturrkopf von mir und kann ganz schön hartnäckig sein. 

So, wo war ich stehen geblieben. Ach ja, beim Toben. Wenn Besuch oder Helfer kommen, oder es dunkel draußen wird, müssen wir in unsere Zimmer. Das dient unserem Schutz und den Überblick unserer Pflegemami. Denn die winzigen Winzis sind ja nicht geimpft, es gibt ja auch unsere Dauerpflegis, die teilweise krank oder schwächlich sind und und und. Nun stellt Euch mal vor, Jemand bringt einen Virus mit rein, was dann bei uns los ist. Geht gar nicht und auch wenn sie dafür verurteilt wird, es bleibt wie es ist. Zu bestimmten Zeiten kommen wir in unsere Zimmer.

Um 20 Uhr rum kommt sie dann zu uns, weil es Zeit fürs Bette ist. Dann ruft sie "Jungs, ab ins Bette, geht ein paar Mal den Flur entlang. Ja, und dann sieht man die Flitzer an ihr vorbei in ihre Zimmer huschen. Außer Fienchen, die mal wieder nichts kapiert und sich im Kreis dreht. 

Jeder bekommt dann noch ein Leckerlie, unsere Pflegemai räumt auf, schaut, ob wir genug Futter für die Nacht haben, Licht aus und dann ist Ruhe angesagt. Na ja, außer bei Fienchen, die mal wieder nichts kapiert und dann im Babyzimmer nochmal richtig aufdreht und tobt, als wäre sie "Kevin alleine zu Hause". 

So um 23 Uhr rum macht sie noch einmal eine letzte Runde bei uns und dann geht auch sie ins Bette. Ist sie zu müde, wird es auch mal 22 Uhr, aber nie geht sie ins Bett, ohne vorher bei uns rein geschaut zu haben.

Natürlich nimmt sie sich am Tag auch Pausen, ist doch ganz normal. Schließlich fängt um 3 Uhr ihr Tag an und ich finde, das darf sie auch. Aber hier bei uns im Haus dreht sich doch im Großen alles um uns und unser Wohlergehen. Darum sagen wir auch nichts, wen sie zwischen sauber machen, füttern, waschen, Tierarztfahrten, Draußenfahrten und Ideen ausprobieren, sich auch mal Pausen nimmt. 

Früher hat sie die Pausen ja mit viel Kaffee gefüllt und an manchen Tagen gingen da einige Liter über die Kanne zu ihr. Das darf sie wegen diese komischen Nervensache im Gesicht nun nicht mehr und daher musste sie eine Ersatzdroge finden. Ja, und die hat sie auch gefunden und so schlürft sie nun literweise ihren heiß geliebten Bärenmarke Kakao mit Sahne in ihren Pausen. Will ja nichts sagen, aber warte mal auf ihre Ausrede, wenn die ersten Sachen nicht mehr passen. 

Sodale, nun bin ich mal wieder weg, jetzt hab ich mir eine Pause verdient. Wir alle hier, aus dem kleinen Winzlinghausen, wünschen Euch einen wunderschönen Wochenstart. 

In Liebe, Eure Shakira 


Guten Morgen zusammen,

heute möchten wir Euch mal ein wenig von uns erzählen, denn wir durften dank der lieben Menschen von Winzlinghausen ein super tolles Happy End erleben.

Mein Name ist Tayo und ich kam mit meiner Schwester Nila und meiner Mami Sally im letzten Sommer nach Winzlinghausen. Wir hatten keinen guten Start und ein Geschwisterchen von uns ist auch beim TA verstorben, aber unser Schicksalsbuch hat es dann doch noch gut mit uns gemeint, weil es uns durch eine liebe Frau nach Winzlinghausen geschickt hat.

Mittlerweile geht es uns allen gut, unsere Mami wird weiter von der lieben Frau betreut und ich habe sogar das Glück, dass ich durch Linda, eine ganz liebe Freundin unserer Pflegemami, auch immer noch ganz engen Kontakt zu ihr und dem kleinen Winzlinghausen habe.

Als unsere Pflegemami uns Drei beim Tierarzt abgeholt hat, ging es uns allen nicht gut. Wir Babys waren ganz schwach, konnten kaum noch schlucken und fielen schon ein wenig zusammen. Ihre verzweifelten Versuche, uns noch bei unserer Mami anzulegen, klappten nicht, weil sie unter einen Trauma stand und sich selber schon aufgegeben hatte. So arbeitete unsere Pflegemami dual. Gab uns die Flasche, alles, was unseren kleinen Körper unterstützt und baute uns ein warmes Nest, welches sie immer zu unserer Mai legte. Zusätzlich hat sie um unsere Mami gekämpft, damit sie aus ihrer Verschlossenheit raus kommt, anfängt zu futtern und so wieder ins Leben zurück findet.

Es waren harte Tage, aber dann, eines Tages hat unsere Mami angefangen zu schnurren und ganz langsam über die Hand unserer Pflegemami das Futter angenommen. Die Menschen sagen dazu, "das Eis ist gebrochen und nun geht es nach vorne". 

Uns wollte unsere Mami aber nicht mehr und hatte auch irgendwann keine Milch mehr. Darum hat unsere Pflegemami sie noch kräftig aufgebaut und dann zur Kastra gebracht, wo die liebe Frau sie dann abgeholt und wieder mit genommen hat.

Nila und ich waren schwierige Babys und bei den Menschen nennt man Babys wie uns "Kippbabys", weil sie nie nur nach vorne gehen, sondern auch immer wieder Rückschläge haben. Aber wir wollten natürlich leben und haben mit ihr ganz hart dafür gekämpft. Und zum Glück hat unser Schicksalsbuch auch viele Seiten, damit wir, auch wenn unser Anfang schwer war, doch ein langes Leben führen dürfen.

Ja, und als wir gesund waren, mit den anderen Winzlingen im Babyzimmer die Bude rockten, kamen unsere ganz besonderen Menschen zu uns. Ich glaube, ich darf das so sagen, denn es war bei allen Liebe auf den ersten Blick und so konnten wir nach einiger Zeit in ein glückliches Leben, wieder mal mit viel Taschentücher für unsere Pflegemami, umziehen. „smile“-Emoticon

Nila kam zu einer Katzengruppe und ich durfte mit meiner großen Liebe Sina zusammen zu Linda ziehen, wo wir heute absolut glücklich ein tolles Leben führen und ihr ab und an auch mal die Bude rocken, wenn sie nicht aufpasst. „wink“-Emoticon 

Zu der Zeit, als wir in Winzlinghausen aufgezogen wurden, waren viele Babys dort ein Teil unserer Pflegemami. Auch drei Babys, Pepe, Ratz und Rübe, die, obwohl sie nichts dafür können, einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen haben. 

Viele Seiten der Hilfen sind ja ein Teil von Winzlinghausen und unsere Pflegemami bekommt z.B. immer so um die 30 private Hilferufe pro Jahr, die sie dann auch gerne übernimmt, weil ja alle Winzlinge, die Hilfe brauchen, gleich sind.

Bis jetzt war das für uns auch immer normal. Die Menschen brachten ihre Katzen, oder unsere Pflegemami half ihnen bei ihnen zuhause und wenn sie es geschafft hatten, war alles gut. Nun überlegt sie, ob sie es je wieder machen wird. Denn sie ist schon sauer über so ein Verhalten und weiß ja nicht, ob sie den Menschen, die sie um Hilfe bei ihren Babys bitten, noch einmal vertrauen kann. 

Man muss unserer Pflegemami ja nicht danken, nein, das braucht sie nicht, wenn sie weiß, dass es den Kleinen nun gut geht. Aber man muss sie auch nicht danach in den .... treten und sie schlecht machen.

Auch wir anderen Winzlinge sind darüber erbost, denn wir wissen, was es heißt, für die Kleinsten der Kleinen so eine Hilfe zu gewährleisten. Wir waren ja in der schlimmsten Zeit, die unsere Pflegemami seit 6 Jahren hatte, in Winzlinghausen und haben mit bekommen, was es heißt, seine Zeit, seine Kraft und sein Geld zu opfern, um den Winzis einen gesunden Start zu ermöglichen. Darum sind wir auch sehr erbost über diese Sachen, aber das könnt Ihr ja selber nachlesen, wenn die ihre Gruppe wieder öffnen.

Ich kann jetzt nicht sagen, wie es in Winzlinghausen weiter geht, aber wir kennen unsere Pflegemami und wir wissen, sie würde niemals einen Winzling im Stich lassen, der von der Straße kommt. Und wir wünschen uns, dass die Menschen auch weiterhin für uns Kleinsten ein Herz haben. Denn wir sind bei so Etwas die Leidtragenden, egal, von welcher Seite man es betrachtet. Darum sind Sina und ich auch froh, dass wir noch das Glück hatten, die Liebe unserer Pflegemami für eine Zeit zu haben, damit wir nun ein so tolles Leben mit unserer Freundin Linda führen dürfen.

Gute Tierschützer /Vereine kennen das Problem der Winzlinge ja. Denn wir Babys sind ja nicht nur süß, sondern bringen eine Menge mit, was die Katzenhelfer oft an den Rand der Verzweiflung und ihrer Kraft bringt. Wir sind selten süß, propper und gesund, wenn wir übernommen werden. Gerade die Frischlinge von uns, so wie z.B. Nila und ich, oder die schwer kranken oder schwachen Babys sind sehr aufwendig und brauchen eine "Rundumdieuhrbetreuung".

Darum plädieren ja alle TS/TSV/Orgas so stark für die Kastrations- und Kenzeichnungspflicht. Das ist nicht nur eine Laune, sondern wichtig für die Straßenkatzen, damit der Tod nicht immer über uns schwebt und so viele Straßenbabys, aber auch alte und kranke Straßenkatzen sinnlos sterben.

Von den Kosten, die wir Aufzuchten verursachen, braucht man eigentlich gar nicht sprechen. Sie liegen bei gesunden Babys immer so um die 150,- Euro bis 200,- Euro pro Baby, bis sie ausziehen können. Bei kranken und schwachen Babys steigen sie oft bis in den dreistelligen Bereich, bis man bei ihnen Entwarnung geben kann.

Kein verantwortungsvoller Tierschützer gibt ein Baby auf. Alle wollen sie, dass wir leben und darum kämpfen sie um und für uns. Und wir wollen das auch, das darf man nie vergessen.

Darum möchten wir Straßenbabys den Menschen, die immer meinen, mit solchen Aktionen, wie sie hier vor kurzem liefen, sich profilieren zu müssen, etwas auf ihrem weiteren Weg mit geben. "einfach mal den Mund halten, wenn man keine Ahnung hat, oder es selber machen, bevor man andere verurteilt."

Sodale, nun hoffe ich, ich durfte das mal so schreiben, weil es mir so sehr am Herzen lag. Denn Winzlinghausen ist wichtig für alle Babys, die in diesem Jahr Hilfe brauchen. Genauso wichtig wie Tierheime, Gandenhöfe usw. Nicht so groß, aber auch ein kleiner Teil kann wichtig sein. Denn nur gemeinsam kann man uns Babys helfen und auch wenn Sina und ich jetzt ein verantwortungsvoll, geliebtes Leben führen dürfen, vergessen wir nicht, dass es auch hätte anders für uns ausgehen können.

Darum möchten auch wir unsere Stimme weiterhin für die Winzlinge erheben und Euch bitten, "glaubt nicht immer alles, was Neider sagen, macht Euch ein eigenes Bild, sprecht mit unserer Pflegemami und seht bei Kitten & Friends, was aus uns geworden ist. Wäre sie schlecht, gäbe es nicht so viel von uns glücklichen Winzlinge, die es geschafft haben. Sie ist zwar nicht perfekt, hat viele Ecken und Kanten, aber sie liebt uns und das brauchen wir. Denn ihre Liebe hat für uns schon Berge versetzt. Darum bitte, nehmt uns nicht diese Liebe, denn viele Winzlinge werden sie noch brauchen.

Ich weiß, ich habe Euch heute keine lustige, oder traurige Geschichte von uns erzählt. Aber ich hoffe, Ihr seid nicht böse deswegen und Ihr versteht, dass ich mit meiner Geschichte ein wenig für Winzlinghausen und die Winzlinge sprechen und zum Nachdenken anregen wollte.

Ich danke Euch und schicke Euch mit Sina liebe Grüße aus unserem neuen Zuhause.

In Liebe, Tayo 


Mein kleines Urmeli, ( September 014 )

heute wirst Du nun 10 Wochen und darum möchte ich Dir von ganzem Herzen zu diesem Wochengebbytag gratulieren. „heart“-Emoticon

Ich weiß noch, wie Du hier angekommen bist. Ein kleines Etwas, welches noch die Nabelschnurr hatte, in einem Karton und ich wusste nicht, ob ich so ein schwaches, winziges Bündel durch bekomme. Mir tat auch Deine Finderin leid, die so geweint hatte und ich ihr so gerne das traurige Gefühl abnehmen wollte. 

Ja Urmeli, Du warst immer ein kleines, schwaches Seelchen, aber mit einem Kampfgeist, der mich in den vielen Wochen immer wieder erstaunt hat. 

Ich hätte Dir so gerne eine normale Babyzeit gegönnt, aber Dein Schicksal sah und sieht noch anders aus. Denn wir wissen nicht, auch wenn wir noch so sehr für Dich kämpfen, ob Du eine Chance auf ein Happy End bekommst. Aber ich bin dankbar für jeden Tag, den wir gemeinsam schaffen. 

Es ist schwer, in Worte zu fassen, was ich empfinde und wie wir Zwei in den 10 Wochen gekämpft haben. Wie oft ich geweint habe, wenn Du in meinen Armen lagst und Deine Augen mir sagten, "bitte hilf mir". Wie viel Nächte ich immer wieder an Deinem Bettchen gewacht und gebetet habe, er soll Dich mir nicht wegnehmen. Und wie oft ich tagsüber wie ein Zombie durch die Gegend lief, weil Du meine ganze Kraft verbraucht hast. 

Aber Du warst und bist etwas ganz Besonderes. Und egal, wie lange der Kampf noch dauert, ich werde an Deiner Seite sein und alles dafür tun, damit Du ein wunderschönes Happy End bekommst. Und wenn Du dann eines Tages groß bist und ausziehst, um die große Welt kennen zu lernen, wird es mir das Herz zerreißen. Aber ich weiß, dass uns ein Band der Liebe ewig verbinden wird und mein Schatz, ich werde Dich und Deinen kleinen Sturrkopf nie vergessen, versprochen. 

Klein Urmeli. Wenn Du gleich wach wirst, wartet der kleine Sunday schon auf Dich, um mit Dir, Pedro und mir Deinen großen Ehrentag zu feiern. Denn es ist ein großer Ehrentag. Jede Woche, die Du geschafft hast, ist ein Erfolg, denn es war bis hier ein harter Weg für Dich und ein Ende ist zurzeit auch noch nicht in Sicht. 

Dann hast Du ja noch die Op vor Dir, vor der ich solche Angst habe, weil Du ja noch mein kleines Baby bist. Aber wenn wir das auch geschafft haben und da glaube ich ganz feste dran, dann steht Deinem Glück nichts mehr im Wege. 

Mein kleiner Schatz. 10 Wochen, die wir nun ununterbochen zusammen verbracht haben. 10 Wochen, wo ich um Dich geweint, mit Dir gelacht und um Dich gekämpft habe. 10 Wochen, in denen Du mir immer wieder gezeigt hast, dass Du leben willst und dafür kämpfst. 10 Wochen, die ich nie mehr vergesse. 

Ich hoffe und bete, dass wir noch viele Wochen geschenkt bekommen, damit wir eines Tages ein Bild von Dir einsetzen können, unter dem Titel "klein Urmeli zieht in ihr Happy End".

Nun wünsche ich Dir mit Deinem neuen Freund Sunday einen schönen Wochengebbytag und viel Spaß beim spielen, toben und kuscheln. 

In Liebe, Deine Pflegemami Elke 

Guten Morgen, Ihr Lieben,

sorry, dass es etwas still um uns war, aber unsere Pflegemami muss jetzt langsam aufrüsten und versuchen, über Projekte die Babykasse, Babyfutter und Aufzuchtmilchvoräte  wieder zu füllen. 


Denn es ist März und nun geht es bald wieder los mit den Babys. Den Babys, die wild geboren, oder die von ihren Menschen weg geworfen werden. Darum hoffen wir mal ein wenig auf Euer Verständnis, dass es manchmal nicht mit unseren Geschichten so fluppt. 


Für die, die mich noch nicht kennen, mein Name ist Pfütze, oder besser mein Name war auf Erden Pfütze. Denn ich durfte nur kurz bei Euch verweilen und bin zu einem Sternenkätzchen geworden. 


Mein Mensch mochte mich nicht. Warum, weiß ich nicht. Denn ich war ja noch klein und konnte eigentlich keinem etwas Böses antun. Doch hat mein Mensch in meinem Schicksalsbuch geschrieben, "Geboren um zu sterben". Und so hat er mich an einem Regentag wie Abfall im Park weg geworfen. Als man mich endlich fand, lag ich mittlerweile schon in einer Pfütze, war klitsch nass und unterkühlt. Und leider hatte sich schon Wasser in meiner Lunge angesammelt, weil ich ja atmen wollte und noch zu klein war, den Kopf richtig aus der Pfütze zu heben. 


Obwohl alles für mich getan wurde und ich immer in ganz vielen Decken und Wärmflaschen gehüllt, bei meiner Pflegemami geschlafen habe, bekam man meine Temperatur nicht mehr hoch und ich entwickelte durch das Wasser in der Lunge eine Lungenentzündung.


Ich weiß, ich war kein einfaches Baby, habe viel vor Angst und Schmerzen geschrien und in der kurzen Zeit kreisten alle Gedanken nur um mich. Meine Pflegemami hat auch viel in der Zeit geweint, war so hilflos, wenn ich wieder schrie und war die ganze Zeit immer bei mir. Ich glaube, sie spürte, das ich es nicht schaffen durfte, denn oft hielt sie mich wärmend im Arm und erzählte mir wunderschöne Geschichten. 

Und so schlief ich eines Tages auch bei ihr ganz friedlich ein. Während sie mir eine Geschichte erzählte, wurde ich müde und von einer Wärme umfangen, die mir alle Angst nahm. Ich schaut noch einmal kurz auf und dann fielen meine Äuglein für immer zu. Auf dem Weg über die RBB hört ich sie noch ganz dolle weinen, aber sie musste nicht weinen, denn nun hatte ich keine Angst und keine Schmerzen mehr. 


Heute nennt sie mich liebevoll immer noch ihr kleines Pfützenkind, wenn sie vonmir erzählt. Und ich denke, Ihr wißt, wie ich zu meinem Namen kam. 


Drei Wochen durfte ich bei Euch bleiben. Drei Wochen, in denen ich zwei Wochen mit Schmerzen und meiner Pflegemami um mein kleines Leben gekämpft habe. Zwei Wochen, die ich ihr gerne mit einem Happy End belohnt hätte. Aber leider hatte mein Schicksalsbuch nur drei Seiten. Eine Seite, wo ich geboren wurde, um glücklich bei meiner Mammi zu sein, eine Seite, wo mein Mensch mich ihr weg nahm, um mich wie ein Stück Abfall zu entsorgen und eine Seite, wo ich noch einmal Menschen kennen lernen durfte, die mich geliebt haben. Und ich hoffe, dass alle Tiere auf der Welt für ihre letzte Seite einen Menschen bei sich haben, der ihnen die Liebe gibt, die sie für ihren letzten Weg brauchen. Denn dann ist die letzte Seite unserer Schicksalsbücher nicht traurig, weil wir in Liebe und Wärme gehüllt, über die RBB gehen dürfen. 


Ich habe Euch über mein kurzes Leben geschrieben, weil ich eine Bitte habe. Eine kleine Bitte, die aber für viele Winzlinge das Leben bedeuten kann. Und ich hoffe, Ihr versteht meine kleine Bitte und tragt sie in die Welt hinaus. Denn, wo es Menschen gibt, die uns Babys entsorgen wollen, gibt es auch Menschen, die uns aufnehmen können und helfen werden. Helfen, damit wir eines Tages unser Schicksalsbuch mit vielen glücklichen Seiten beschriften können. 


Und darum meine Bitte an Euch Menschen, die uns nicht haben möchten/können.


Werft uns nicht weg. Ertränkt uns nicht und erschlagt uns nicht. Bitte, werft uns auch nicht aus fahrenden oder vor fahrende Autos. Bitte quält uns nicht mit Dingen, die uns wahnsinnige Schmerzen bereiten. Denn, auch wenn wir noch sehr klein sind, haben wir schon Gefühle wie Angst, Schmerz und Verzweiflung. Und wenn wir geboren werden, haben wir keine Chance, unser Leben selber zu beeinflussen. Dies können nur die Menschen für uns. 


Darum, wenn Ihr Euch durch uns belastet fühlt, dann gebt uns für eine Minute Euer Herz und meldet Euch in Winzlinghausen. Dort hat man Verständnis für uns und auch für Euch. Und wenn Ihr uns dort nicht selber hin bringen wollt, oder lieber anonym bleiben wollt, dann ruft dort an und es findet sich immer ein Weg. Aber bitte, bitte, werft uns nicht einfach weg, oder tötet uns auf so eine grausame Art. Denn wir möchten nicht geboren werden, um zu sterben. Wir möchten geboren werden, um zu leben und um eines Tages viele wunderschöne Seiten in unserem Schicksalsbuch stehen zu haben. 

Und wenn Ihr für uns ein Herz gezeigt habt, dann zeigt es auch für Eure Katzen und lasst sie kastrieren, damit ihr beim nächsten Mal nicht wieder von kleinen Babys überlastet werdet. 

Im Namen aller Babys und Mami danken wir Euch schon einmal mit ganzem Herzen für Euer Verständnis und Euer Umdenken. 


Ich weiß, dass viele liebe Menschen dies hier lesen und ich hoffe, sie werden, wie damals bei Eddy verstehen, dass es wichtig ist, unser Schicksal zu teilen. Denn wir haben nur Euch. 


Euch, um unsere Bitte weiter zu tragen, damit in diesem Jahr nicht wieder so viele kleine Babys sinnlos sterben müssen. 

Denn in diesem Jahr werden wieder viele Winzlinge geboren werden. Und auch in diesem Jahr wird es wieder Schicksalsbücher geben, in denen nur drei Seiten geschrieben sind. Aber Ihr könnt helfen, damit es immer weniger dieser traurigen Bücher gibt. Und ich weiß, Ihr werdet uns auch helfen, denn Eddy hat mir viel von Eurem großen Herzen erzählt. 

Darum habe ich meine kleine Geschichte eingesetzt, in der Hoffnung, dass sie vielen Winzlingen helfen kann. Ihr seid unser Leben und unsere ganze Hoffnung in diesem Jahr und in den vielen Jahren, die noch kommen werden, bevor die Menschen alle umdenken und uns als Lebewesen ansehen. Darum danken wir Euch von Herzen für Eure Hilfe, die für uns so wichtig ist. 


Zum Schluss möchte ich noch etwas zu den Leuten schreiben, 

die wütend auf unsere Pflegemami sind, weil sie nicht aufgibt für uns zu kämpfen. 


Bevor Ihr wieder Eure Angriffe, Eure Verleumdungen und Anzeigen startet, geht bitte einmal in Euch und denkt nach, wem Ihr damit den Tod bringt. Wem Ihr schadet und was ihr macht, um uns dann zu helfen. Denn, können wir alle zu Euch, wenn es unsere Pflegemami nicht mehr gibt?


Die Sraßenkatzen und auch die Wegwerfkatzen haben so schon viel zu wenige Hilfen in Heinsberg und die Hilfen, die wir haben, kämpfen Tag und Nacht für uns. Informieren, bitten, ja betteln für uns. Immer in der Hoffnung, mehr und mehr Menschen in unserem Namen zu erreichen.


Sie kämpfen mit uns, freuen sich über jedes Happy End, welches wir gemeinsam schaffen und trauern wahnsinnig um uns, wenn sie uns verlieren. 


Wenn Ihr das nicht machen wollt/könnt, dann lasst doch wenigstens die ihre Arbeit in Ruhe machen, die es machen wollen und können. 


Und wenn diese Menschen, die uns helfen, Hilfen in Form von Spenden bekommen, dann gönnt sie ihnen doch. Sie tun so viel für uns, schenken uns ihr Herz, ihre Zeit und ihre Kraft. Und es wirft sie immer wieder zurück, wenn Leute meinen, sie können sich mit solchen  dummen Sachen profilieren. Denn das tun solche Leute ja nicht, auch wenn sie sich das einbilden.


 Das Einzige, was sie damit erreichen, ist, dass dadurch viele Winzlinge keine Chance bekommen dürfen und solche Leute  haben in ihrem Lebensbuch nicht nur Glück, sondern auch viel Elend zu verantworten. Ist es das wert? 


Darum bitten wir diese Leute nicht um viel, sondern nur, dass sie endlich nachdenken und die Menschen ihre Arbeit in Ruhe machen lassen, die uns hilft. Ist das zuviel verlangt?


Nun werde ich meine Geschichte hier schließen, denn es gibt noch viel zu tun. Und ich bin froh, dass es wieder viel zu tun gibt, denn das ist ein Zeichen, dass es auch für uns wieder weiter geht.

Auch wenn es nur im Kleinen weiter geht, es geht weiter. Und auch wenn es für mich zu spät ist, weiß ich doch, für viele kleine Winzlinge wird es rechtzeitig sein und dafür danke ich allen, die ihren Teil dazu beitragen. Und ich hoffe, dass Ihr nicht allzu böse über meine Worte seid.


In Liebe, Euer kleines "Pfützenkind" Pfütze 



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