Meine Pflegis Lucie & Felix

aus einer schlimmen Verwahrlosung

Am 11. August bekam ich einen Anruf, ob ich noch ein kleines Plätzchen für zwei Babys  hätte. Eigentlich eher nein, aber mit ein wenig rücken und drücken bekam auch dieser Notfall einen Platz bei uns.

Während die Kleinen noch beim TA in Behandlung waren, richtete ich die Quarantänestation her, weil sie laut TÄ Katzenschnupfen haben solten.

Gegen Abend konnte ich sie dann zu uns holen und war doch sehr erschrocken, wie schlimm die beiden Krümel aussahen. Sie saßen total schwach, verdreckt, aber sowas von lieb in der Box, dass ich sofort verliebt war.

Es ging ihnen sehr schlecht, sie konnten nicht fressen und bekamen in den ersten Tage nur reine Aufzuchtmilch, die ich ab dem 5 Tag langsam mit etwas Brei und danach mit etwas Kittenfutter vermischte. Mal waren sie munter, dann wieder total schlapp. Mal waren der Schnupfen und die Augen besser geworden, dann wieder ein Rückschlag. Ihre Pfötchen waren von Parasiten zerfressen und sie brachten am Anfang alles mit, was man kostenlos bekommen konnte. Von Flöhen über Würmer bis hin zu Milben und versteckt kleine Maden.

 

Mittlerweile haben wir es geschafft. Jetzt kommt die Aufbauphase und in ein bis zwei Wochen, so hoffe ich Mal, ziehen sie dann in ganz liebe Familien um.  

 


 

Nun können die beiden Mäuse bald zu lieben Dosenöffner umziehen

Wieder ein paar kleine Impressionen von den Süßen

Mittwoch, der 22.09.010

 

Felix geht es immer besser und am Montag waren wir das letzte Mal bei seinem Freund, Dr. Ammann. Wenn man bedenkt, wie die beiden Süßen am 11. August hier aufgenommen wurden, kann ich es manchmal selber nicht glauben, wie gut sie alles überstanden haben. Nun geht es nur noch voran und die große Welt kann entdeckt werden. ;-)

 

Einen ganz lieben Dank noch einmal an alle Tierfreunde, die uns bei der Tombola für Felix unterstützt haben.

 

Versuche heute abend Mal wieder ein paar Bilder von den Beiden einzustellen.

Donnerstag, der 23.09.010

 

Morgen ist ein großer Tag für die Mäuse. Sie dürfen ihre kleine Welt verlassen und die große Welt unserer anderen Bewohner hier kennen lernen. In kleinen Schritten führen wir sie an unsere Katzen und Hunde ran und sie dürfen sich dann auch frei im Haus bewegen. Bei Felix müssen wir ja noch ein wenig aufpassen, da er mit seinen Augen ja nicht so gut sieht, aber sie haben so tapfer gekämpft, sich so gut erholt, dass sie nicht mehr als Einzelkinder im Babyzimmer leben müssen.

Dann gibt es auch wieder neue Bilder von den beiden. Und wer weiß, vielleicht findet sich ja eine Tierliebe Familie, die sich an Felix nicht stört und den beiden ein Zuhause geben möchte, wo sie geliebt und geachtet werden. ;-))

Montag, der 27.09.010

 

Den großen Tag mussten wir etwas verschieben, da der kleine Felix so aufgeregt war, dass er wieder geschnupft hat. Aber gestern war es dann soweit. Sie durften die ersten Kameraden kennen lernen und aus ihrem Babyzimmer raus. Lucie war sofort Feuer und Flamme. Keine Zeit zum Hallo sagen, sondern direkt los und schauen, was es so alles zu entdecken gibt. Felix war sehr unsicher und stand ein wenig verloren im Katzenzimmer der Großen. Er kann ja nicht so gut sehen und seine Unsicherheit ist doch stärker als angenommen. Ich wollte ihn schon schützend auf den Arm nehmen, da kam unser Deiko und nahm sich seiner liebevoll an. In ganz kleinen Schritten zeigte er ihm die neue Umgebung und blieb immer an seiner Seite. Wenn ich es nicht besser wüßte, könnte man annehmen, er hat Vatergefühle entwickelt. Unsere Omi Krümel kennt das ja schon und nach einen Blick auf die zwei Kleinen, legte sie sich wieder in ihren Lieblingssessel. Schließlich ist ja Sonntag und da lässt man es ruhig angehen. Perla war etwas angenervt, ist ja unsere Diva und beobachtete alles aus sicherer Entfernung.

Nach einer Stunde, mehr schaffte der kleine Mann noch nicht, durften sie mit Krümel an ihren Näpfen naschen und dann ging es erst einmal ins Bett. So viele neue Sachen machen doch schnell müde. Bevor es dann abends endgültig zur Nachtruhe im Katzenzimmer läutete, durften sie dann nochmal die Welt erkunden und danach hat man nichts mehr, ausser ein lautes Schnarrchen, aus ihrem Bettchen gehört.

Nun dürfen sie jeden Tag ein wenig länger raus und wir warten ab, ob sie doch noch ein schönes Zuhause finden, oder eben neue Mitbewohner im Katzenreich werden.

 

Hier noch ein paar Bilder zu gestern.

 

Samstag, den 09.10.010

 

Heute möchte ich Mal wieder ein wenig über unsere beiden Süßen schreiben.

Lucie entwickelt sich zu einer richtigen Schönheit, aber auch zu einer kleinen, wilden Maus. Alles Neue muss entdeckt und untersucht werden und schmusen gibt es nur, wenn sie es möchte. In Deiko hat sie einen großen Verehrer gefunden und er weicht ihr nicht mehr von der Seite. Sie ist eine sehr selbständige Persönlichkeit, die in keinster Weise mehr an die todkranke Maus erinnert, die sie war, als sie zu mir kam.

Felix ist noch immer etwas unser Sorgenkind. Immer wieder bekommt er kleine Schübe, wo er verschnupft ist und seine Augen machen auch ein Umdenken nötig. Denn, wenn Lucie zu allem sofort hin läuft, tastet Felix sich langsam ran und ist auch viel unsicherer. Aber trotz allem ist er der süßeste und verschmuste Kater, den man sich vorstellen kann. Jeder wird von ihm liebevoll begrüßt und beschmust und er ist ein ruhiger Knabe, dem ein gefüllter Futternapf immer noch am Wichtigsten ist. So wie es aussieht, werden die Beiden wohl auch Mitglieder im "Tierverband der roten Lagune" werden, da sich bis jetzt niemand für diese Notfellchen interressiert hat. Kann ich auch verstehen, denn sie sind ja nicht die Vorzeigebabys unserer Gesellschaft, sondern das Wegwerfprodukt unserer Zeit, bei dem man gerne die Augen verschließt oder sich weg dreht.

 

Nun wünschen Felix, Lucie, Deiko, Krümel, Perla, Mikel, Lisa mit all ihren hündischen Kumpels ein wunderschönes Wochenende mit viel Sonnenschein.

Seit dem 12. Dezember 010 ist mein Pflegi Lucie ausgezogen.

Für Felix gab es keine Bewerber wegen seiner Krankheit. Er ist zu meiner Herzensangelegenheit geworden und darf für immer bei uns bleiben.

Tayler - eine von vielen Hoarder Katzen im Glück

Tayler ist wieder das beste Beispiel dafür, dass Sammler (Hoarder) gerne verschwiegen werden. Sie ist eine von vielen Katzen, die mittlerweile durch die Vermehrung schon eine Überforderung der Besitzer darstellen. Das Tayler dort rausgekommen ist, verdankt sie einer Dame, die Taylers Besitzerin kennt und ihr Tayler leid tat. 

 

Tayler ist jetzt ca. 6 Monate alt, wurde von uns kastriert und ins neue Glück zu ihrem neuen Besitzer als Zweitkatze gebracht. Dort wird sie nun das Leben bekommen, dass man jeder Katze zugestehen sollte.

Leider ist dies nicht immer möglich, da das Tuch der Verschwiegenheit über solche Sammler gedeckt wird und man dadurch leider oft viel zu spät oder nie helfen kann.

Tayler ist unsere erste und letzte Kastrationskatze 2011 der Regionalen Tierhilfe. Ich hoffe, dass solche Besitzer sich auch weiterhin helfen lassen. Anlaufstellen im TS findet man immer, wenn man das Beste für sein Tier möchte.


Vom Sammler zum Happy End


Möchte Euch hier Minki vorstellen. Kein leichter Job, aber doch einer, der uns gezeigt hat, dass es sich immer lohnt durchzuhalten.

Im April 2010 hatten wir wieder ein Kastraprojekt. Danach sollte eigentlich bei dieser Dame unser letztes Projekt beendet sein, aber es kommt immer anders als man denkt. Denn als ich die zwei letzten Mädels zum Kastrieren abholte, befand sich dort plötzlich noch eine trächtige Katze und die konnte auf keinen Fall dort bleiben.
Also wurde nach der Kastration telefoniert und wir bekamen dann eine gute Pflegestelle, die Minki aufnehmen konnte.

  Doch leider geht nicht immer alles so wie man es sich wünscht und so war die Sache dann komplizierter als wir gehofft hatten.

Doch wir wären nicht in der Katzenhilfe tätig, wenn wir aufgeben würden und nach Stunden konnten wir die kleine Minki am späten Abend glücklich in Empfang nehmen und zu ihrer Pflegestelle fahren. Dort ging es ihr dann wahrscheinlich zum ersten Mal  gut, der Tierarzt hat sie gründlich untersucht, Flöhe und Zecken wurden entfernt und  sie konnte entspannt ihre Jungen bekommen, die in ca. 10 Tagen erwartet wurden.

Bedanken möchte ich mich bei Peter und Stephan, die mir beim Transport geholfen haben. Und bei der lieben Pflegestelle, die noch bis spät in der Nacht auf uns gewartet hat.
So konnten wir für Minki auch ein tolles Happy End verzeichnen.

Als Schlusswort möchte ich noch erwähnen, dass sich unsere Geschichten immer sehr einfach anhören, aber doch sehr oft kompliziert und schwer sind, und wir uns immer wieder erinnern müssen, dass wir das alles für die Tiere machen.
Wenn wir anfangen, unseren Egoismus zu sehen, nicht mehr bereit sind, für die Tiere einzustehen und auch Mal Sachen zu sehen oder zu hören, die uns nicht passen,sind wir fehl am Platz. Dann hat unsere Arbeit ihren Sinn verloren. Wir sind keine Engel oder können die Welt retten. Aber mit Ruhe, Geduld und Zuversicht können wir eine ganze Menge für die armen Fellchen bewirken.

Und Minki ist so ein Fellchen. Hätten wir keine Ruhe bewahrt und nur das Wohl von der Kleinen vor Augen gehabt, hätte sie nicht so liebevoll versorgt ihre Jungen bekommen können. Und das ist es, wofür es sich immer lohnt. Nach einem steinigen Weg, mit Verzweiflung, Wut und manchmal auch etwas von seinen eigenen Vorstellung runterkommen, einem Fellchen wie Minki in ihre glücklichen Augen zu sehen. Und dafür arbeiten wir.


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