Liebe Tierfreunde,

 

Die Katzennothilfe Erkelenz geht vom 25. August bis zum 01. Oktober in den Urlaub.

 

2012 hatte die Katzennothilfe ein hartes, halbes Jahr und im Hinblick auf das neue Problem in unserer Region, Animal Hoarding, müssen wir unser Konzept umdenken und erweitern.

Da wir auch weiterhin nur im kleinen Rahmen arbeiten möchten, können wir natürlich nicht allen Hilfesuchenden gerecht werden. Wir leben unsere Arbeit mit dem Herzen, daher möchten wir nicht vorne mitlaufen, um Hilfe betteln und doch im Grunde selber nicht helfen können.


Unsere Motivation ist im ersten halben Jahr etwas durcheinander geraten, weil wir geglaubt haben, Tierschutz ist eine Sache, die jeder gleich sieht und haben uns am Anfang etwas mitreißen lassen, Hilfesuchende und Tierschützer bei uns zu unterstützen, was uns und den kleinen Notnasen aber mehr geschadet als geholfen hat. Darum haben wir nun beschlossen, wieder in unserem kleinen Rahmen und weiter nur als Tierhelfer und nicht als Tierschützer, so vielen Notnasen, wie es unser Rahmen erlaubt, zu helfen.


Mit einigen Freunden, die die Katzennothilfe Erkelenz dabei unterstützen, denke ich, werden wir auch in Zukunft den Weg gewählt haben, den wir für unsere Hilfe verantworten können.

 

Darum möchte ich alle Tierfreunde, die im Tierschutz Hilfe brauchen, bitten, sich an die örtlichen Tierschutzvereine zu wenden. Sie haben mehr Kapazitäten und mehr Möglichkeiten, helfend zu einzugreifen.

 

Unser kleiner Verein wird ab Oktober 2012 sich wieder den Streunerkatzen annehmen. Wir werden auch weiterhin keine privaten Abgaben oder Notnasen aus Hoarder Fällen übernehmen. Dafür sind unsere TSV zuständig, da sie die Qualifikation für solche Fälle haben. Unser Ziel wird es sein, durch Kastrationsprojekte und der Hilfe für Babywildlinge, unsere Region ein wenig zu unterstützen.

 

Zusätzlich bleiben wir auch weiterhin keine Tiervermittlung. Notnasen, die bei uns ein Heim finden, bleiben auch bei uns, da sie durch Krankheit, Behinderung und Alter eh keine Liebhaber finden würden.

 

Den September werden wir nutzen, um neue Möglichkeiten auszutesten, damit wir den Katzen, die bei uns keinen Anklang finden und nicht als so süß an den Mann gebracht werden können, eine Zuflucht zu bieten, wo sie die Liebe erfahren dürfen, die sie sonst nicht haben.

 

Natürlich werde ich, auch wenn wir uns den Urlaub verdient haben und ein wenig genießen möchten, für dringende Notfellchen da sein. Auch werde ich das Kastraprojekt mit einer sehr lieben Tierfreundin auf jeden Fall noch zu einem guten Ende bringen und unser neuer Findling darf kommende Woche auch unseren TA kennen lernen, damit er weiter seine Runden drehen darf, ohne sich bei jeder nicht kastrierten Schöhnheit zu verewigen. ;-)

 

Unsere Webseite wird auch in dieser Zeit überarbeitet und aktuallisiert. Durch den Hoarder Fall und die ganzen Unahnnehmlichkeiten dabei, ist vieles liegen geblieben und nun nutze ich die freie Zeit, damit auch hier alle Tierfreunde wieder schnell informiert werden. Denn, es gibt wieder viele schöne Geschichten und die möchte ich Euch nicht so lange vorenthalten.

 

Oskar hat mich emotional sehr getroffen. Nicht nur, dass ich den Lebenskampf mit ihm verloren hatte. Nein, auch, weil ich in dieser Zeit erfahren musste und noch erfahren muss, wie bei uns TS ausgelegt wird. In erster Linie geht es nur um Spenden und wenn man sich mit einem Thema gut verkaufen kann, ist TS natürlich eine tolle Sache. Diesen Spendenwettlauf kann ich natürlich nicht mit machen. Daher bleiben wir im Kleinen, arbeiten nach unseren Möglichkeiten und unserem kleinen Erfolgskonzept in der Katzennothilfe. Denn für mich sollen die Katzen das bleiben, was sie sind. Lebewesen, die mir vertrauen und ihr Herz schenken. Mit welchem Betrag soll ich so ein Seelchen berechnen?


Klar, brauchen auch wir Hilfe. Aber wir möchten da den Tierschützern in unserer Region auch weiterhin nichts wegnehmen. Ich denke schon, dass die Spenden aus unserer Region auch weiterhin dort besser und effektiver angebracht sind. Denn unsere TSV helfen  bei jedem Notruf sofort und ohne großes Wenn und Aber. Das kann ich mit meiner kleinen Katzennothilfe ja gar nicht so bewerkstelligen. Daher hoffe ich weiterhin auf meine Freunde, die mich hier und da ein wenig unterstützen und wenn wir einen Engpass haben, müssen wir auch mal nein sagen, was aber dann immer sehr gut verstanden wird.

 

 

Bei ganz dringenden Notfällen kann man, wie früher auch, beim Tierheim Heinsberg, beim Grenzlandtierschutz oder dem neuen Verein "TuWas-Tier und Wir" anrufen. Ansprechpartner für einen Rat ist das Tier Refugium Wegberg, welches ihren Gandenhof mit einem großen Herzen und viel Motivation führt. Sie können aber  nicht nur Tiere aufnehmen, sondern brauchen auch Hilfe und Unterstützung von Euch. 

 

Auch die Futterverteilung für Bedürftige wird erst einmal ausgesetzt. Bei den wenigen Spenden in unserer Region könnte ich zurzeit auch keine zwei Hunde und keine drei Katzen versorgen. Und durch den Hoarder Fall musste ich fast meinen ganzen Restbestand rausgeben, da die Tiere dort ohne Versorgung waren.  

 

Die Versorgung der Streuner bleibt aber nach wie vor, denn für sie fühlt sich ja sonst keiner zuständig.


Bedürftige können sich beim Tierheim "Futternapf der Herzen" melden, wo sie dann für ihre Tiere Futterhilfen bekommen, oder beim Verein "TuWas-Tier und Wir", die auch Futterhilfen an bedürftige Menschen vergeben. Das sind zwei sehr nette Vereine, die sich um diese Sachen kümmern.


Mein Wunsch und über diesen würde ich mich am meisten freuen, wäre es, wenn vielleicht, bis wir wieder im Einsatz für die Streunerle sind, den Notnasen von allen Tierschutzvereinen in unserer Region geholfen wird. Klar, können die kleinen Seelchen nicht bezahlen, haben kein Geld und man muss für alle Kosten selber aufkommen. Und klar, sagt das Gesetz, wer füttert, dem gehört sie und so sehen viele Menschen lieber weg, als dass sie sich ein Problem an den Hals hängen, dass sie selber nicht wollen. Aber ich kann allen versichern, die Streunerle sind nicht bewußt so geworden. Sie wurden von verantwortungslosen Menschen so gemacht und müssen, ausgesetzt, wild geboren, verjagd und verurteilt, dieses Leben draußen führen. Sie haben keine Wahl, wie wir Menschen. Und in all den den Jahren habe ich nur positive Erfahrungen mit den kleinen und großen Wildis gemacht und keinen Einsatz für diese zauberhaften Wesen bereut. Man muss nur sein Herz öffnen, dann schaut man auch nicht mehr weg.

 

Während unseres Urlaubs sammeln wir natürlich weiter Futter- und Sachspenden für die Notnasen, denn Hunger kann man nicht in den Urlaub schicken und die Katzen, die keinen haben, werde ich auch weiter versorgen. Auch dürfen wir nicht die Babys im Stich lassen, die draußen keine Chance haben. Für diese Winzlinge wird es hier auch Hilfe geben. Katzenbabys über 12 Wochen aber bitte an das Tierheim Heinsberg melden. Da ich keine Tiervermittlung bin, kann ich leider keine vermittelbare Babys übernehmen, wenn keine Notsituation besteht.

 

Nun sage ich im Namen meiner Wildis und der Katzennothilfe vielen Dank und werde mit neuer Kraft im Oktober, vielen guten Ideen und Projekten wieder für die kleinen Seelchen kämpfen, die bei uns keine Lobby haben.

 

Bis dahin ganz liebe Grüße, Eure Katzennothilfe Erkelenz und die kleinen Wildis

 

Zu Schluss noch ein paar Worte in eigener Sache

 

Bis jetzt habe ich pro Jahr vielen Katzen im Kreis Heinsberg geholfen und war täglich für die kleinen und großen Katzennotfälle unterwegs. Zusätzlich versorgte ich während meiner restlichen Freizeit noch Familien, die ihre Tiere nicht versorgen können, mit Tierfutter und half ihnen bei der Versorgung, wenn Not am Mann ist. Dann verschickte ich pro Monat ca. 30kg bis 60 kg Hundefutter an TSV, die sich um Hunde kümmern, die kaum eine Chance haben.Und ich habe das alles gerne gemacht, weil ich diese Arbeit mit dem Herzen gesehen habe.

Doch nach diesem speziellen Fall von Animal Hoarding in unserer Region und dem ekelhaften Nachspiel tut mir diese kleine Auszeit auch gut, da es nicht leicht ist, alleine gegen Windmühlen von Ignoranz zu kämpfen. Und wenn Tierschutz, wie in diesem Fall, so agiert, dann stimmt mit unserem TSG etwas nicht. Wenn solche Menschen ungestraft unschuldige Tiere so schlimm halten dürfen und Tierhelfer bestraft werden, weil sie ihre Zeit, ihre Kraft und ihr Geld in den Schutz der Tiere stellen. Wenn solche Menschen, Tierhelfer und ihre Familien bedrohen dürfen und wir gezwungen sind, uns ruhig zu verhalten, weil Tierleid kein Thema sein darf, dann habe ich all die Jahre an das falsche TSG geglaubt.

Seid dem Tag, als ich dieses sterbende kleine Wesen im Arm hielt, schlafe ich kaum noch durch. Fühle mich schuldig, weil wir nicht den Tieren geholfen haben, sondern nur einem selbstverliebten Mann etwas von seinen tierischen Problemen abgenommen haben. Dem es egal war, ob der kleine Kater stirbt, nur damit seine Tochter fürs Bett noch ein Spielzeug hatte. Und weil ich weiß, dass solche Menschen, auch wenn sie jetzt einen auf Bemitleidenswert machen, in spätestens einen Monat wieder ein Spielzeug für ihr Kind haben, aus dem dann mehr und mehr werden, bis es wieder eskaliert. Aber dann möchte ich nicht mehr dabei sein, einem Tier beim Sterben zuzusehen, nur weil es kein Gesetz gibt, welches Tiere vor solchen Menschen schützt.


Wir schimpfen über den Auslandstierschutz, sind fassungslos, was dort den Tieren angetan wird? Dann frage ich mich, sind wir nicht schon nahe daran, genauso zu werden?

  Streunerkatzenhilfe 2012

Auch 2012 müssen wieder Kastrationsprojekte durchgeführt werden, da Heinsberg sich ja immer noch nicht für eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht entscheiden kann. Dieses Zögern ist für die Katzen fatal, weil sie dadurch immer noch als „Ware“ und nicht als Lebewesen angesehen werden.
2011 war die Katzenflut enorm und ich bin oft an meine Grenzen gestoßen. Dank Hilfe von auswärtigen Tierschützern konnte ich trotz der großen Gleichgültigkeit in unserer Region aber trotzdem vielen Katzen helfen, kastrieren und Babys vor dem sicheren Tod bewahren.
Aber ein wenig schäme ich mich auch dafür, dass ich immer wieder andere Tierschützer um Hilfe bei unseren Problemen bitten muss. Denn es müsste ja nicht so sein. Wenn nicht immer alle wegsehen würden, nicht immer denken, „das geht mich nichts an“ und sich der Verantwortung vor der Anschaffung einer Katze bewusst wären, bräuchte es mich nicht geben und ich müsste nicht immer Hilfe in anderen Regionen suchen.
Aber leider sieht es bei uns so aus, dass, oder vor allem jetzt, auch noch die Umsiedlungen im vollen Gang sind und natürlich viel für die Menschen gemacht wird, aber die Katzen, die zurück gelassen werden, auf der Strecke bleiben. Dann gibt es immer noch Menschen, die sich ein süßes Katzenbaby aus der Zeitung, von Pinnwänden aus Tierfuttermärkten, vom Bauernhof oder vom großen Ebay-Tiermarkt holen, ohne zu überlegen, was bei solchen Käufen alles auf sie zukommt. Ist das Kind dann in den Brunnen gefallen, ruft man beim Tierheim an, um seine Katze schnell wieder abzuschieben. Dort bekommt man ein Nein und schon landet sie auf der Straße. Man hat es ja versucht, aber wenn sich keiner mit dem Problem befassen will, dann hat die Katze eben Pech. Bei den Umsiedlungen ist es genauso. Man verkauft sein Haus, baut oder kauft sich was besseres, richtet es neu ein und die Katze passt plötzlich nicht mehr dazu, denn sie könnte ja das tolle Bild zerstören, welches wir ja mit den vielen, neuen Sachen repräsentieren. Also ist es das Beste, wir lassen sie dort, wo sie sich eh auskennt und Katzen können sich ja von Natur aus alleine versorgen. War ja früher auch so. Ist man einmal weg aus dem alten Ort, ist die Katze schnell vergessen und das neue, tolle Leben beginnt.
Fast die Hälfte aller Katzen ist aber nicht kastriert. Vom impfen und chipen darf man gar nicht reden. Sie finden sich irgendwann in einen Verband zusammen, vermehren sich, ihre Krankheiten und ihre Parasiten wenn sie nicht ganz so arg auffallen, sterben sie irgendwann einsam in einem Gebüsch oder auf der Straße.

Um dies ein wenig einzudämmen, kastriere ich seit drei Jahren, was meine bescheidenen finanziellen Mittel hergeben. Durch Spenden von Tierschutzfreunden können Kastrationen, Behandlungen und aufziehen von Flaschenbabys, sowie Fangaktionen von Wildbabys, die man noch sozialisieren und in Familien unterbringen kann, durchgeführt werden. Dies ist aber immer mit teilweise hohen Kosten verbunden und ein Wurf Katzenbabys kostet von der Aufzucht bis zum Einzug in ihren neuen Familien schon einige hundert Euro. Denn alle Babys müssen versorgt, geimpft, gechipt und später kastriert werden.

Darum versuche ich immer durch kleine Projekte und Aktionen, meine Streunerhilfe ein wenig bekannt zu machen und dadurch wieder etwas Hilfen für sie zu bekommen. Leider ist es immer noch so, dass man meine Katzenhilfe nur kennt, wenn man sein Tier abgeben will. Aber ich gebe für meine Streuner die Hoffnung nicht auf, dass wir auch bei unseren Hilfsprojekten irgendwann einmal bekannt werden.

In diesem Jahr starte ich mit einer Spendensammlung, die uns allen nicht weh tut, aber den Wildlingen enorm helfen wird. Ich möchte alle Menschen mit Herz um 1,- Euro bitten. Und ich hoffe für die Streunerle, dass sich sehr viele an dieser Spendenaktion beteiligen werden.

Darum werden für diese Aktion Flyer verteilt, eine Spardose für die Streuner steht in Erkelenz, im Lottogeschäft von Frau Kolbuch, gegenüber dem Aldi und natürlich kann man mich auch gerne anrufen und sich erkundigen.

Für meine vergessenen Seelchen würde ich mich riesig freuen, wenn dieses Projekt vielen Katzen eine Kastration und wenn nötig, eine Behandlung ermöglichen kann. Einen ausführlichen Bericht über diese Aktion setze ich dann immer aktuell auf dieser Seite ein.

Vielen Dank vorab für Euro Hilfe.