Unser kleines Katzenhaus entstand 2010 in ganz kleinen Schritten und Ideen. Mittlerweile ist es ein Heim für viele Katzen
geworden, die entweder für kurze Zeit oder immer noch unser Herz bereichert haben. Aus einem wurden sechs Zimmer, inklusive einer kleinen Quarantänestation und
alle unsere Zimmer haben kleine Namen bekommen. Liegt wohl an meinem Praktikum im Kindergarten während meiner Schulzeit. Ich fand das immer klasse, dass jede Gruppe einen Namen hatte. Einen Namen
für unser Katzenhaus haben wir bis heute nicht gefunden. Mal hieß es so, mal so, aber so richtig erwärmen konnten wir uns noch für keinen Namen. Darum nennen wir es immer noch unsere kleine
Zuflucht und vielleicht, irgendwann, kommt der richtige Name, der dann auch zu unserer Arbeit, unserer Motivation und zu unseren Herzensangelegenheiten passt.
Aber heute möchte ich mir um Namen keine Gedanken machen, sondern ein wenig von uns und unseren kleinen Herzensangelegenheiten erzählen. Denn oft wirken wir auf die Menschen wie eine Art
Katzenheim oder eine tierheimähnliche Einrichtung und das sind wir nicht. Wir sehen uns als kleine Familie für die vielen Fellchen, die bei uns und in unser Herz einziehen.
Vom ersten Moment an, wo ein kleines Näschen hier einzieht, gehört es zu uns und wir versuchen ihm genauso viel Liebe und Zuwendung zu geben, als wäre es unser eigenes Fellchen. Dadurch drehen
sich unser Leben und unser Tagesablauf auch fast ausschließlich um die Näschen. Im Normalfall stehe ich morgens um 5 Uhr auf und wenn ich abends, so nach elf Uhr noch einmal meine Runde drehe und
schaue, ob es allen gut geht, sehe ich keine Notfellchen, sondern kleine und große verschlafene Augen, die mich liebevoll ansehen. Na ja, manchmal auch böse, wenn sie sich in ihrem Schlaf gestört
fühlen.
Auch das putzen mögen sie nicht, aber da müssen sie zweimal am Tag durch, denn gerade in den Zeiten, wo die Katzen sich die Tür in die Hand geben, bleibt es ja oft nicht aus, dass die Zimmer
aussehen, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Außerdem versuche ich dadurch auch Krankheiten von ihnen fern zu halten, aber die kann man natürlich nicht immer verhindern.
Unser kleines Heim bevölkern 8 Katzen, die dauerhaft bei uns leben, weil sie kleine Behinderungen haben. Zwei gesunde Kater haben bei uns eine feste Aufgabe und sind deshalb wichtige Helfer für
mich. Denn gerade bei den Flaschenkindern kann ich als Mensch den Kleinen nur zu einem guten Start ins Leben verhelfen, aber ihnen nie zeigen, was sie sind. Darum übernehmen diese Aufgabe Deiko
und Janis, meine beiden kleinen Helferlein. Deiko ist zusätzlich noch der beste Freund von unserem fast blinden Felix und so dicke Freundschaften sollte der Mensch nicht trennen.
In den Wintermonaten kehrt dann Ruhe ein. Bis jetzt konnten wir immer bis Weihnachten alle Herzchen an liebe Familien abgeben, was für uns noch einmal zusätzlich ein großes Weihnachtsglück
ist.
Auch in diesem Jahr ist unser Heim wieder zu Weihnachten leer. In der Quarantäne sitzt noch ein kleines Wichtelmännchen, welches auch über Weihnachten bei uns bleibt, aber ansonsten können wir
uns alle eine ruhige Pause gönnen, die vor allem Janis sich verdient hat.
Denn dieses Jahr war hart und viele Winzlinge brauchten unsere Hilfe. Für drei kleine Herzen konnten wir leider nicht mehr viel machen, obwohl wir hier unser Bestes gegeben haben. Aber manchmal
ist das Schicksal gegen uns. Dann werden Engel geschickt, um sie zu holen und in eine schöne Welt zu begleiten, wo sie keine Angst und Schmerzen haben müssen. Ein Herzchen musste von uns gehen,
weil es viel zu spät beim Tierarzt abgegeben wurde und ich nur noch den letzten Weg entscheiden konnte. Seit diesem Tag bin ich bei manchen Menschen vorsichtig geworden. Denn oft ist ihre
Wahrheit nicht immer das, was sie darstellen soll.
Dann haben wir in diesem Jahr ( 2013 ) unsere Omi Krümel verloren, was uns fast das Herz gebrochen hat. Omi war 14 Jahre unser kleine Zaubermaus, hat sich liebevoll um alle Babys gekümmert, die
Joungster erzogen und war ein so großer Teil unseres Lebens, dass wir, vor allem auch unser Janis, sie noch heute schmerzlich vermissen.
Doch wir konnten auch vielen kleinen Näschen zu einem neuen Start ins Leben verhelfen und das baut uns dann immer wieder auf. Darum sage ich immer, in unserem Haus wohnen das Glück und das Leid
dicht beieinander.
Unser Hauptaugenmerk liegt bei den Streunern. Ihnen gehören mein Herz, meine Motivation und meine ganze Kraft. Für ein Streunerle mache ich gerne die Nacht zum Tag. Mit ihnen zu leben, von ihnen
zu lernen und vielen von ihnen ein neues, sicheres Leben zu ermöglichen ist meine Berufung. Und natürlich hoffe ich, noch viele Jahre für diese Seelchen ein kleiner Helfer sein zu dürfen.
Eine wunderschöne Seite meiner Arbeit ist, wenn die kleinen und großen Mäuse ein liebevolles Zuhause gefunden haben und sich daraus auch eine kleine Freundschaft entwickelt, die ein ganzes
Katzenleben anhält. Dann ist mein Schmerz nicht so groß, wenn sie uns verlassen, da ich immer wieder liebe Mails, Anrufe und Bilder bekomme. Ja, und wenn es die Zeit zulässt, sie auch immer
wieder besuchen kann.
Denn ich möchte nie einfach nur Tiere vermitteln und gut ist. Dafür haben sie alle mein Herz zu sehr erobert. Ihre Namen kenne ich noch alle, vom ersten Näschen bis heute und Näschen, die es
nicht geschafft haben, wohnen ganz tief in meinem Herzen, denn da sind sie lebendig für mich.
Meine Herzensangelegenheiten hier im Haus sind die behinderten Näschen. Ich bewundere ihre Kraft, damit umzugehen und dem Leben trotzdem noch die schönen Seiten abzugewinnen. Niemals würde ich so
einem Fellchen sich selber überlassen, oder die letzte Entscheidung treffen. Wenn ein Näschen leben möchte, dann soll es auch leben dürfen. Egal wie teuer oder wie aufwendig es für mich ist. Ein
Blick in ihre Augen, wenn wir unsere Schmusestunden haben, entschädigt mich für alles.
In diesem Jahr haben wir uns entschlossen, auch einem TSV zu helfen, weil uns eine tiefe Freundschaft mit ihm verbindet. Daher unterstütze ich sie ab jetzt mit kleinen Sammelaktionen und nehme
Fellchen auf, die dringend Hilfe brauchen. Ich nenne diese Seelchen immer liebevoll meine Maltanäschen und sie zeigen mir einfühlsam einen Teil ihres Lebens, der oftmals traurig ist, aber der von
ihnen mit soviel Liebe und Wärme angereichert ist, dass ich mich oft schäme, nicht mehr für sie tun zu können. In diesem Jahr habe ich acht Maltanäschen bei mir zu einem neuen Start verhelfen
können und auch wenn ich jetzt von einigen Tierschützern verurteilt werde, ich würde es immer wieder tun, denn ihr Leben auf Malta ist in keinster Weise zu vergleichen mit dem Leben bei uns. Und
da ich unseren Notfällchen dadurch keinen Platz wegnehme und sie auch nicht drunter leiden müssen, ist es mir eine Ehre, den Maltanäschen ein wenig helfen zu dürfen.
Nun denke ich, könnt Ihr Euch ein kleines Bild von uns unserem kleinen Heim und unseren Näschen machen und ein wenig verstehen, dass mir die Katzen sehr wichtig geworden sind. Leider kommen sie
überall noch viel zu kurz, weil die Menschen immer denken, nur Hunde haben Not. Aber dem ist nicht so. Wenn man jeden Winter mit ansehen muss, wie Katzen draußen erfrieren, verhungern, verjagd
und nicht mehr gewollt werden, weiß man, dass sie mittlerweile den Hunden gleichgestellt sind. Man will es einfach nur nicht wahr haben, geschweige denn sehen oder davon erfahren. Doch ich sorge
weiter tatkräftig dafür, dass sie davon erfahren. Zwar ruhig und leise, aber doch so, dass sie fühlen, dass die Katzen unsere Hilfe dringend brauchen.
Das Team der Katzenhilfe und die Näschen aus dem kleinen Katzenheim.
Da sich 2011 sehr früh die nächsten Babys angemeldet haben, habe ich mich dazu entschlossen, mein kleines Reich, mein Büro, zu opfern und es für die Babys Katzengerecht und sicher umzubauen.